Autofahrer aufgepasst, in Potsdams Innenstadt kündigt sich Erschreckendes an. Die Fußgänger wollen sich die City zurückerobern und dort ganz entspannt flanieren, wie sie es bereits ohne Gewissensbisse in der Brandenburger Straße tun.
Hella Dittfeld
Es ist nicht zu fassen, aber selbst die Räuber sind nicht mehr das, was sie früher einmal waren. Statt sich minutiös und perfekt ausgerüstet mit allerlei hochtechnischem Gerät auf einen Bankraub vorzubereiten, sich mit den Sicherheitskräften ein filmreifes Katz- und Mausspiel zu liefern und in die Geschichte einzugehen, nehmen sie jetzt einfach ein Messer oder – wie die Polizei am Wochenende mitteilte – einen pistolenähnlichen Gegenstand und überfallen eine Bäckerei in Babelsberg.

Auf die intelligenten Mülltonnen und die auf Bedarf umschaltenden Ampeln warte ich auch schon sehnsüchtig und ich wünsche mir ein Kehrgerät, dass Dreck und Hundehäufchen aufnimmt, ehe ich hineingelatscht bin.

Schlösserstiftung bat „zu Tisch“ und zeigte am Sonntag in den Orangerien die „Götterfrüchte“ vor.
Einmal dachte ich schon, jetzt ufert der Kundendienst aus, weil tatsächlich Einkaufswagen vor der Tür am Busbahnhof standen. Doch das war wohl nur dem Umbau bei Kaufland geschuldet.
Potsdam aus dem 17. Stock: Im Hotel Mercure wird Potsdam von oben gezeigt. Potsdam Tourismus lädt monatlich zu weiteren Führungen ein.
Wenn Sie jetzt denken, ich bin aus der Zeit gefallen, warten Sie ab. Weihnachten ist immer aktuell und seine Nachwehen sind es auch.
Da bin ich also doch noch up to date oder – anders ausgedrückt – auf der Höhe der Geschehnisse. Ich dachte schon, meine notorische SPD-Wählerei wäre ein Auslaufmodell.
Wir sind in Potsdam so ziemlich bei allem Spitze: beim Bevölkerungszuwachs, beim Baugeschehen und den Grundstückspreisen, beim Ausrichten von Hochzeiten, der Kinderfreundlichkeit und beim Kulturangebot. Auch unser Charme ist legendär.
Meine Freundin kam ganz aufgeregt zu mir. „Ich habe eine Wohnung ergattert“, erzählte sie.
Es ist an der Zeit und die freudige Vorweihnachtsstimmung macht’s möglich, sich mal ausnahmslos den schönen Dingen des Potsdamer Lebens zuzuwenden. Das tue ich jetzt.
Obwohl ich hundertprozentig gegen Lobbyarbeit bin und niemals nur wegen der Verwandtschaft, der Partei oder womöglich aus schnöder Sympathie jemanden vorziehen würde, ich bin auch nur ein Mensch. Und der gibt zu, dass er sich viel lieber mit der netten Kollegin gegenüber als mit dem arroganten Muffel zwei Schreibtische weiter verbündet.
Hurra, wir wurden entdeckt. Wir sind keine Insel der Seligen mehr oder ein Geheimtipp für Leute, die eine nette Wohngegend suchen, wir werden jetzt international aufgewertet.
Nun hat uns schon der zweite Sturm gezaust, hat wieder Bäume geschüttelt, entwurzelt und umgeknickt. Ich finde zwar, es reicht jetzt mit den Untaten solch ungezogener Herren wie Xavier und Herwart, aber auf mich hört ja keiner.
140 000 Einwohner, zehn Freibäder, 500 Joggingstrecken: Ein Besuch in Potsdams Partnerstadt Jyväskylä
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Obwohl die Potsdamer gerade 15 Punkte vergeben dürfen für das, was sie sich im Bürgerhaushalt 2017 am meisten wünschen.
Morgens halb zehn in Deutschland, speziell in der Brandenburger Straße: Knoppers muss man da nicht knabbern. Man kann vielmehr ganz gemütlich frühstücken gehen oder auf die Schnelle etwas einkaufen, denn an Bäckereien und Cafés mangelt es wirklich nicht in Potsdams Flaniermeile.
Während in Hamburg die Luft brannte und eine mehr oder weniger heile Welt in Randale versank, was war da in Potsdam los? Nichts.
Windböen und Regenguss haben vor einigen Tagen so manches durcheinandergewirbelt. Doch die Stadtwerke reagierten sofort.
Wieso werden wirklich gute Beispiele in Potsdam so wenig beachtet? Diese Frage stellt sich aktuell im Zusammenhang mit dem geplanten Abriss der Fachhochschule am Alten Markt.
Pfff – ist das eine Erleichterung. Ein erfolgreicher Kirchentag, viele gelungene Veranstaltungen und keine Anschläge.
Eine Diskussion zum Aufbau der alten Potsdamer Stadtmitte zeigte am Sonntag lediglich die alten Fronten.
Wieso gibt es beim „Gastmahl des Meeres“ keinen Aufschrei wie in den 1990er- Jahren beim „Café Heider“? Als der Besitzer des Holländerhauses am Nauener Tor den Caféhausbetrieb einstellen und dafür eine Bankfiliale als sicheren und gut zahlenden Mieter aufnehmen wollte, da wurde lauthals protestiert.
Gleich eine Liebeserklärung an die Straßenbahn, das ist dann doch des Guten zu viel, meinen Sie. Überhaupt nicht, sage ich, denn sie hat jede Menge liebenswerte Vorteile.