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Warten, warten, warten. Flüchtlinge müssen in Berlin angesichts der behördlichen Überforderung viel Geduld aufbringen.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Asyl in Berlin: Nach der Flucht folgt die Odyssee durch die Behörden

Zuerst warten Flüchtlinge auf ihren Asylantrag. Für viele, wie für den Syrer Hussam, geht der Irrweg durch die Bürokratie danach weiter. Ein Protokoll

Es ist ein schöner Tag für Hussam. An einem heißen Sommertag Ende Juli 2015 kommt der ersehnte Brief: Dem 23-Jährigen wird Asyl gewährt in Berlin. Hussam sieht sich am Ziel seiner Träume, nach über einem Jahr auf der Flucht, unterwegs durch die Türkei, mithilfe von Schleppern in Griechenland, mit seinen beiden Freunden zu Fuß durch Mazedonien, Serbien, Ungarn, Österreich, endlich München, dann Berlin. Er ahnt nicht: Jetzt geht die Behördenodyssee erst los. Sie ist nicht so gefährlich und schrecklich wie die Flucht, aber kräftezehrend. Protokoll eines begleiteten Ämterparcours in 20 Etappen.

Der schöne Tag für Hussam findet ein jähes Ende: Weil er Asyl bekommen hat, muss er sofort raus aus der Erstaufnahme in Neukölln. Eine neue Unterkunft wird ihm nicht zugewiesen. Hussam, der fließend Englisch spricht, fragt sich durch. Zuständig für eine Unterkunft sei das Jobcenter Steglitz. Warum Steglitz, wenn er doch in Neukölln untergebracht war?

Hussam ist im Juni geboren, dafür ist Steglitz zuständig, so die Logik der Verwaltung. Der Jobcenter-Sachbearbeiter dort weist ihn darauf hin, dass er Deutsch sprechen müsse – das sei Amtssprache. Er könne kein Deutsch? Dann müsse er einen Übersetzer mitbringen.

Ein Wachmann stoppt ihn

Am Ende wird er einem Flüchtlingsheim am Stadtrand zugeteilt, ziemlich weit draußen. Immerhin lernt er Berlin kennen: Der S-Bahn-Service wird unterbrochen, irgendwo ist plötzlich Schluss. Hussam hat keine Ahnung, wo er ist, schlägt sich aber durch und landet spätabends schwer enttäuscht in der Unterkunft.

Hussam, den ich zufällig kennenlerne, als er in der Stadt unterwegs ist, schaut sich eine zentraler gelegene Sammelunterkunft an, von der er gehört hat. Auf dem Weg übt er den deutschen Satz, den er dort sagen will. „Ich bin zu Besuch, weil ...“ So weit kommt er aber nicht, ein Wachmann stoppt ihn. Dass er weiter sagen wollte: „... ich eine Unterkunft brauche“, interessiert keinen, also geht es zurück an den Stadtrand.

Alles muss schnell gehen

Viele Formulare hat Hussam erhalten: Eingliederungsvereinbarung, Arbeitslosengeld(ALG)-II-Hauptantrag und -Nebenanträge, Schreiben vom Jobcenter, der Ausländerbehörde, dem Bezirksamt, dem Bundesamt für Migration. Kein einziges Dokument ist auf Englisch oder gar Arabisch. Selbst ich als Juristin verstehe nicht, wie wir die Anträge ausfüllen müssen. Da wird etwa nach der Versicherung der Eltern in Syrien gefragt. Krankenversicherung in Syrien? Hussam schüttelt den Kopf.

Termin beim Jobcenter Steglitz. Wir gehen davon aus, dass wir die Lücken ausfüllen und die Anträge dann abgeben. Ein Fehler. Die Dokumente geben wir ab, für Nachfragen bleibt kaum Zeit, hier muss alles schnell gehen. Hilfestellungen gibt es nicht, kein einziger Mitarbeiter kommt auf die Idee, von sich aus Hinweise zu geben.

Wer etwas nicht oder falsch ausfüllt, wird mit einem neuen Termin bestraft. So müssen wir selbst an alle etwaigen Fragen denken, bloß nichts vergessen. Denn Unterlagen zum Jobcenter schicken, das mag man dort gar nicht. Für jede Sache müssen wir immer wieder vor Ort sein, inklusive Ziehen der Nummer, Warten, Vorsprechen.

Besuch bei der Hartnackschule

Hussam ist aufgefordert worden, einen Sprachkurs zu besuchen. Außerdem gibt es eine Liste mit Schulen für Integrationskurse. Zwei verschiedene Namen, zwei verschiedene Kurse. Erst nach langem Fragen erfährt Hussam, dass ein und derselbe Kurs gemeint ist.

Besuch bei der Hartnackschule. Wo der Bescheid sei, fragt man. Welcher Bescheid? Der vom Jobcenter, wonach dieses den Kurs zahlt. Hussam zeigt die „Eingliederungsvereinbarung“, wo der Integrationskurs erwähnt wird. Falsches Dokument. Auch alle anderen Dokumente sind falsch. Am Ende stellt sich heraus, dass wir keinen Bescheid haben, nur die Verpflichtung zum Integrationskurs. Ohne Bescheid geht nichts, sagt die Schule. Der Bescheid selbst reicht dort aber auch nicht. Der muss mit der Kopie des Ausweisersatzes, den Hussam hat, erst einmal zum Bundesamt für Migration geschickt werden, wo der Antrag geprüft werden muss, was mindestens vier Wochen dauere.

Den Bescheid innerhalb von vier Wochen zu bekommen, bis am 11.9. der Kurs beginnt, sollte zu schaffen sein, denken wir. Er soll laut Jobcenter ja „Anfang der nächsten Woche“, also in vier Tagen, kommen. Ebenso wie die ALG-II-Leistungen. Es kommt nichts von beidem an.

Zunächst vergebliche Wohnungssuche

Auch eine neue Unterkunft näher an der Stadt hat Hussam noch nicht. Der Aufruf über Facebook, ob „jemand jemanden kennt, der etwas Freies hat“, ist ergiebig: Viele bieten umsonst eine Unterkunft bei sich an oder verlinken Freunde, Hussam freut sich. Das Jobcenter aber macht ihm einen Strich durch die Rechnung, denn ohne Mietvertrag könne Hussam nirgendwohin ziehen, er müsse offiziell gemeldet sein.

Eine Wohndauer von unter drei Monaten ginge schon gar nicht, das sei zu viel Aufwand. So endet die Hilfsbereitschaft von vielen Bekannten gezwungenermaßen. Hussam muss am Stadtrand bleiben.

Hussam findet ein Zimmer in einer schönen Wohnung in Moabit mit einem netten Mitbewohner. Voller Vorfreude unterschreibt er seinen ersten Mietvertrag. Zum Termin beim Jobcenter bringen wir die ausgefüllten Formulare und den neuen Mietvertrag mit. Ganz falsch, einen fertigen Mietvertrag mitbringen – was soll das Jobcenter denn da prüfen? Und überhaupt, 400 Euro warm, viel zu viel für ein Zimmer. Auch der Hinweis, dass doch die Höchstgrenze bei etwa 450 Euro liege, prallt ab. Das Zimmer könne sich Hussam abschminken. Doch erst mal müsse der Vertrag nun kopiert werden. Als die Bearbeiterin zurückkommt, geht es doch, sie ändert Hussams Adresse.

Zuschuss für einen Computer

Nach dem Sozialgesetzbuch gibt es einen Anspruch auf Ersteinrichtung, wie Hussam herausgefunden hat. Wir möchten die Liste mit Möbeln, die er braucht, abgeben. Die Bearbeiterin bejaht, dass man einen Antrag auf Ersteinrichtung stellen könne. „Aber ein bisschen förmlicher muss es schon sein“; mit Computer, Füller auf Papier reicht ihr nicht. Wie soll das gehen? Flüchtlinge haben bei der Erstausstattung keinen Anspruch auf einen Zuschuss für einen Computer, obwohl ein solcher hilfreich wäre, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren und Deutsch zu lernen.

Der Bescheid für die Sprachschule fehlt immer noch. So schnell könne man den nicht erwarten, heißt es beim Jobcenter. Der Kursstart am 11. September lässt sich damit schon Anfang August nicht mehr halten. Die Bewilligung des ALG II, die längst da sein sollte? Bearbeitung dauert noch. Drei Wochen nach Asylgewährung hat Hussam immer noch kein Geld, vorerst auch keinen Sprachkurs.

Polizeiliche Anmeldung fehlt noch

Der einzige beruhigende Gedanke ist, dass wir den wichtigsten Antrag, den ALG-II-Antrag inklusive Nebenanträgen, schon hinter uns haben. Nun erfahren wir zufällig, dass die Antragstellung in Steglitz nur so lange gilt, wie Hussam noch keine eigene Wohnung hat. Nach jedem Umzug geht alles von vorn los, man muss sich in dem Bezirk melden, in den man zieht, sämtliche Anträge noch mal stellen, warten, mit den ausgefüllten Dokumenten wiederkommen, mit dem Arbeitsvermittler sprechen.

Immerhin wird die Wohnung bewilligt. Hussam findet außerdem einen Job als Küchenhilfe, ein nettes Restaurant gibt ihm eine Chance, endlich ein Erfolg. Nur die polizeiliche Anmeldung fehlt noch – und der Pass sowie die Anmeldung für den Integrations- und Sprachkurs. Dafür kommen jeden Tag neue Schreiben von den Behörden, alle auf Deutsch. Mein Whatsapp ist voll von Dokumenten, Gesetzestexten, Terminvereinbarungen, Berechnungstabellen. Manchmal verlieren wir den Überblick. Hussam ist geknickt.

Hussams Frau soll aus Aleppo nachkommen

Eine Familie aus Afghanistan kommt im September in Schönefeld an. Hussam würde gerne seine Frau aus Aleppo in Syrien zu sich holen.
Eine Familie aus Afghanistan kommt im September in Schönefeld an. Hussam würde gerne seine Frau aus Aleppo in Syrien zu sich holen.

© Bernd Settnik/dpa

Wir gehen das nächste Problem an. Hussam will seine Frau aus Aleppo holen, wo jeden Tag Menschen sterben. Um nach Deutschland zu kommen, muss Hussams Frau in der Deutschen Botschaft einen Antrag stellen auf Familiennachzug. Die erste Hürde ist, dass Syrien keine deutsche Botschaft mehr hat. Seine Frau muss es irgendwie nach Beirut schaffen, wo es ein „beschleunigtes Verfahren“ gibt, das „nur“ sechs Monate dauert.

Den Termin kann man per E-Mail übers Internet machen. In Aleppo gibt es aber kein Internet. Wir versuchen, von Berlin aus den Termin zu machen, scannen beglaubigte und übersetzte Personenstandsregisterauszüge und Pässe nach Beirut. Doch das zentrale Dokument, die Antragstellung, muss sie unterschreiben. Ohne Internet aber können wir ihr das Dokument nicht mailen. Seine Frau soll außerdem Hussams Mietvertrag in Kopie mitbringen. Wie soll sie an seinen Berliner Mietvertrag kommen?

Zuständigkeiten sind völlig unklar

Jetzt brauchen wir nur noch in Berlin einen Termin für den Antrag auf Familiennachzug. Wenn wir nur wüssten, wo: BAMF, Ausländerbehörde, Jobcenter oder Rathaus? Die Zuständigkeiten sind völlig unklar. Am Ende finde ich heraus, dass wir zur Ausländerbehörde müssen. Termine gibt es erst mal keine in den nächsten Monaten. Hussam hat aber nur drei Monate Zeit für die Antragsstellung auf Nachzug seiner Frau, gerechnet ab dem Tag, da er Asyl erhielt. Einfach hingehen, so sagt man uns, bringt nichts.

Zwei Anliegen zu verbinden, um Zeit zu sparen, geht nicht. Am selben Tag den Pass abholen bei der Ausländerbehörde und einen Antrag abgeben – unmöglich. Die Behörde hat verschiedene Häuser für verschiedene Anliegen, also frühmorgens hin und warten.Der Bescheid für die Sprachschule, der uns vor Wochen versprochen wurde, ist immer noch nicht da. Jeder soll bitte schnell Deutsch lernen und sich integrieren, heißt es; Hussam, der nichts lieber täte, ist das nicht möglich.

Es geht auch anders, wie wohltuend. Es gibt auch flexible Menschen beziehungsweise Schulen in Berlin, die uns verstehen. Die ABW-Sprachschule in Charlottenburg bietet an, dass Hussam und ein Freund sofort mit dem Kurs anfangen können, sofern Plätze frei sind. Da sie Syrer seien, bezahle das Jobcenter sowieso sicher, man könne auf den Bescheid warten, während sie anfangen. Hussam und sein Kumpel freuen sich, dass man in der Schule sogar ein wenig Arabisch spricht und endlich mal jemand nett zu ihnen ist.

Beide kommen tatsächlich in den Kurs, schon am dritten Tag muss Hussams Kumpel den Unterricht aber teilweise verpassen. Denn er hat vom Jobcenter nur rund 100 Euro für den ganzen Monat bekommen. Der Grund ist schleierhaft. Also geht er mit einem deutschsprachigen Helfer zum Jobcenter, steht um acht Uhr dort vor der Tür, um ja nicht viel vom Sprachkurs zu verpassen. Eine Antwort bekommt er aber nicht, nur einen Termin nächste Woche. Den Sprachkurs muss er erneut verpassen.

Wenig Antworten

Kurz nach Hussams Umzug nach Moabit der nächste Behördengang: Hussam muss sich innerhalb von sieben Tagen nach Umzug beim Jobcenter Mitte melden. Dort herrscht ein völlig anderer Ton, die Security-Mitarbeiter sprechen nett mit uns, man sagt uns, wir sollten uns ruhig hinsetzen, wenn die Wartenummer angezeigt werde, sage man Bescheid.

Nach dem netten Empfang in der Lehrter Straße jedoch die nächste Hürde: Man fragt nach der polizeilichen Ummeldung beim Bezirksamt. Wir sagen, dass es vor November keinen Termin gebe. Schulterzucken. Dann sollen wir den Mietvertrag übergeben. Wir fallen aus allen Wolken. Als wir die Mitarbeiterin fragen, wieso man die wichtigste mitzubringende Sache nicht in der Einladung nennt, gibt es keine Antwort. Wir müssen wieder nach Hause, den Vertrag holen.

Immerhin sind wir beim richtigen Jobcenter. Im Brief hatte man Hussam nämlich aufgefordert, in die Seydelstraße in Mitte zu kommen. Hussam wohnt aber ganz woanders. Ich wittere einen Fehler und schaue mir die Postleitzahlen an, für die die Seydelstraße zuständig ist, Hussams Adresse ist nicht dabei. Als ich die Hotline anrufe, stellt sich heraus, dass es tatsächlich einen Fehler gab, wir sollen in die Lehrter Straße kommen. Wir fragen uns, wie ein unbegleiteter Syrer den Fehler hätte aufdecken sollen.

Helfen wird nicht leicht gemacht

Helfen wird nicht leicht gemacht. Immer, wenn ich die Hotline, vor allem vom Jobcenter Steglitz, anrufe, bekomme ich (zugegebenermaßen verständlicherweise) keine Informationen. Also frage ich den Mitarbeiter nach seiner Apparatnummer, damit Hussam selbst anrufen kann. Er habe keinen Apparat, behauptet der Mitarbeiter; Hussam müsse die Hotline anrufen.

Ich frage, ob man dort Englisch spreche, er könne ja kein Deutsch. Nein, sagt der Mann, Englisch sowieso nicht. Man dürfe gar kein Englisch sprechen, Deutsch sei Amtssprache. Ende des Gesprächs. Wir müssen also wieder nach Steglitz fahren und vor Ort fragen.

Die Unterhaltung wiederholt sich beim Jobcenter Mitte, die Dame am Empfang empfiehlt uns den Anruf bei der Hotline, wenn wir Informationen über die Bewilligung des Geldes für die Ersteinrichtung haben wollen. Wenn Hussam kein Deutsch könne, solle er sich einen Übersetzer besorgen für den Anruf bei der Hotline. Wie das ein Syrer mit wenig Geld machen soll? Schulterzucken.

Ein schönes Erlebnis

Immerhin sind die Sachbearbeiter im Moabiter Jobcenter, bei denen wir vorsprechen, nett zu Hussam. Der Arbeitsvermittler nimmt sich Zeit, er lässt Hussam nicht einfach nur die Eingliederungsvereinbarung unterschreiben wie in Steglitz. Stattdessen fragt er Hussam nach seinen Fähigkeiten und seiner Geschichte, er will, dass Hussam alles versteht, und bietet Bonbons an. Ein schönes Erlebnis.

Termine und kein Ende. Bei dem nun zuständigen Jobcenter Mitte müssen wir einen erneuten Antrag auf ALG II mit allen Nebenanträgen stellen; also zu Hause ausfüllen und beim nächsten Termin mitbringen. Hussam muss zudem seine Teilnahmebescheinigung über den Sprachkurs abgeben, dafür sollen wir gesondert wiederkommen. Auch der Arbeitsvertrag muss noch vorgelegt werden, wieder ein neuer Termin in der anderen Abteilung. Passkopien fehlen ebenso noch, also wird noch ein Termin fällig.

Es ist noch viel zu tun

Nach einem abgearbeiteten Termin folgen so mindestens drei neue. Könnten wir nicht den Termin bei der Leistungsabteilung im Jobcenter so legen, dass wir die Passkopien gleich mitbringen? Das geht nicht, die Kopien will das Jobcenter Steglitz. Die Jobcenterr seien nicht vernetzt, was verschiedene Anträge und deren Bearbeitung angeht, teilt man uns mit. Noch ein Termin also.

Der Stand nach vier Wochen Behördengängen: weitere Termine. Hussams Sprachkurs, auf den er lange gewartet hat, muss stundenweise ausfallen. Immerhin arbeitet er jetzt freitags und sonnabends. Das Licht am Ende des Behördendschungels rückt immer wieder weg. Es ist noch viel zu tun, die nächste Frist lauert, das nächste Problem kommt sicher.

Der letzte Sommer war der schlimmste seines Lebens

Warum wird es den Menschen so schwer gemacht? Kurz nach der dreistündigen Vorsprache im Jobcenter habe selbst ich wieder die Hälfte vergessen. Hussam ist frustriert. Ich rede über Fußball, heute Abend spielt Deutschland, sage ich, erinnerst du dich, wie wir letztes Jahr Weltmeister wurden? Schöne Zeiten. Hussam sagt: „Nein.“

Der letzte Sommer war der schlimmste seines Lebens, er war auf der Flucht. Ich bin niedergeschlagen und überfordert mit der Bürokratie, der fehlenden Flexibilität, der „Wand“ aus Dokumenten, wie wir sie nennen. Ich will nicht, dass Hussam oder andere Syrer an dieser Hürde scheitern, nachdem sie es so weit geschafft haben.

Aber ich kann nach Hause gehen und meiner Familie beim Essen davon erzählen. Hussam nicht. Seine Familie ist in Aleppo, wo täglich Bomben fallen, und er bekommt morgen wieder Post von irgendeiner Behörde, die keiner versteht.

Lara Wolf

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