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Den EHF-Pokal feierten die Füchse im Mai noch in der Max-Schmeling-Halle - und wie wird die künftig heißen?

© Lukas Schulze/dpa

Sportförderung in Berlin: Bekommt Max-Schmeling-Halle Namen eines Großkonzerns?

Der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen will den Namen der Max-Schmeling-Halle für den Breitensport versilbern. Parteifreund und Füchse-Präsident Frank Steffel ist nicht abgeneigt. Bekommt Boxlegende Max Schmeling einen Platz als Ersatz?

Wenn es nach Tim-Christopher Zeelen (CDU) geht, wird die Max-Schmeling-Halle bald analog zu vielen Sportstätten den Namen eines Großkonzerns tragen. Der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses im Abgeordnetenhaus verspricht sich vom Verkauf der Namensrechte einen Millionenbetrag, der dem Schul- und Vereinssport in den Bezirken zugutekommen soll.

Zeelen verweist auf die Umbenennung der O2-World in Mercedes-Benz-Arena. Anders als diese befindet sich die im Vorlauf zur erfolglosen Berliner Olympia-Bewerbung 1996 eröffnete Mehrzweckhalle in Pankow im Besitz des Landes Berlin. Die knapp 12.000 Besucher fassende Halle ist allerdings an die zur Gegenbauer-Gruppe gehörende Firma Velomax verpachtet. Dort wollte man sich gestern nicht zu dem Vorschlag äußern.

Die Schmeling-Halle, in der auch zahlreiche Konzerte stattfinden, ist Heimspielstätte der Bundesligateams der Füchse (Handball) und der Berlin Recycling Volleys (Volleyball). Füchse-Präsident Frank Steffel (CDU), Bundestagsabgeordneter aus Reinickendorf, hält den Vorschlag seines Parteifreundes angesichts der knappen Vereinsmittel für „eine sinnvolle Idee“, die man „ergebnisoffen“ diskutieren sollte. Während man selbst die Halle nur als „Fuchsbau“ bezeichne, könne der Name der Boxlegende Schmeling nicht einfach weggenommen werden. Hier sei ein Kompromiss nötig.

„Es wäre sicher im Sinn von Max Schmeling, den Jugendsport in Berlin zu stärken“, meint Zeelen. Alternativ sollte der Platz vor der Halle dauerhaft nach dem Boxer benannt werden. „Das wäre eine verdiente Würdigung für einen der größten deutschen Sportler aller Zeiten.“

Und was ist mit dem Olympiastadion?

13 der 18 Hallen der Handball-Bundesliga tragen bereits die Namen von Firmen, sagt Zeelen. So spielt der Deutsche Meister THW Kiel nicht mehr in der Ostseehalle, sondern in der Sparkassen-Arena, und die Rhein-Neckar-Löwen als Vizemeister treten nicht in der Mannheim-, sondern in der SAP-Arena auf. Auch die meisten Stadien der Fußball-Bundesliga haben längst die Namen gewechselt. So wurde aus der Arena „Auf Schalke“ in Gelsenkirchen die Veltins-Arena, aus dem Dortmunder Westfalenstadion der Signal-Iduna-Park.

Warum nicht gleich auch das Berliner Olympiastadion umbenennen? Dagegen sprechen emotionale wie auch fachliche Gründe, meint Zeelen. Da will er nicht an gescheiterte Versuche aus der Vergangenheit anknüpfen, das Stadion sei ein „zu hohes Aushängeschild“ der Stadt.

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