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Debatte im Rathaus-Zehlendorf zum Thema marode Schulen.

© Anett Kirchner

Sanierungsstau in Steglitz-Zehlendorf: Wissen ist doof, Unwissen ist Politik

Michael Karnetzki, SPD-Stadtrat in Steglitz-Zehlendorf und genialer Politiker: Er will gar nicht herausfinden, wie groß der Sanierungsstau tatsächlich ist. Das wäre nämlich teuer. Eine Glosse.

In Steglitz-Zehlendorf haben sie gerade das Problem gelöst, dass sie zu wenig Geld haben. Eine Sensation! Der geniale Trick: Sie ignorieren einfach, was sie brauchen, nach dem Motto: Wenn’s sowieso teuer wird, rechnen wir lieber gar nicht erst nach. Stadtrat Michael Karnetzki (SPD) hat diese Taktik bei einer Debatte zum Thema marode Schulen in erstaunlicher Klarheit offengelegt.

Der Bezirk ist, das muss man wissen, Spitzenreiter beim Sanierungsstau in Berlin. Mehr als 400 Millionen Euro sollen für kaputte Schulen und Sporthallen benötigt werden. Deshalb fordert der Bezirkselternausschuss „genaue Zahlen“ und eine „Priorisierung der Probleme“, also eine Bestandsaufnahme. Karnetzki aber teilte mit, dass niemand wisse, wie hoch der Bedarf wirklich sei. Das hat nämlich noch nie einer versucht herauszufinden!

Eine Bestandsaufnahme, sagt er, würde zu viel kosten – „Geld, das ich dann nicht hätte, um den Sanierungsstau abzuarbeiten“.

Respekt: Steglitz-Zehlendorf hat Unwissen zur Politik erhoben.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht: Stadtrat: Eine Bestandsaufnahme kostet zu viel Geld. Viele weitere Informationen aus dem Berliner Südwesten finden Sie auf dem Online-Portal Tagesspiegel Zehlendorf.

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