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Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde im Tiergarten, hinter der Philharmonie.

© epd

Holocaust-Gedenktag: Wo in Berlin der Opfer gedacht wird

Heute vor 72 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Seit 2005 ist der 27. Januar Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Gedenken Heute vor 72 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Seit 2005 ist der 27. Januar Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Bundestag findet aus diesem Anlass um 9 Uhr eine Gedenkstunde statt.

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg erinnert an die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen um 16 Uhr am Denkmal in der Ebertstraße in Tiergarten (unter diesem Tagesspiegel-Link finden Sie die Geschichte: "Die vergessenen Opfer - Seit 2014 gibt es ein Denkmal, das an die "Euthanasie"-Morde erinnert. Und auch an die Zwangssterilisierten, die bis heute nicht als "rassisch Verfolgte" anerkannt sind.")

Am Abend singt der Gofenberg Chor jiddische Lieder in der Kirche zum Heilsbronnen in Schöneberg, Jugendliche aus der Gemeinde lesen aus Imre Kertész Roman eines Schicksallosen, Beginn ist um 18 Uhr, der ist Eintritt frei.

Die Demonstrationen am Wochenende

Die Kommission für Bürgerarbeit Pankow demonstriert ab 17.30 Uhr mit einer Lichterkette auf der Berliner Straße „für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus“ (200 Teilnehmer).

Auf dem Pariser Platz wollen ebenso viele Menschen gegen die „anhaltende Militärgewalt gegen die englischsprachige Bevölkerung in Kamerun“ protestieren (11-17 Uhr).

Für Sonnabend ist eine Demo mit 500 Teilnehmern unter dem Motto „Nuriye, Holm, Kalle - wir bleiben alle“ angemeldet (ab 12 Uhr vom Rosa-Luxemburg-Platz zur Universitätsstraße).

Kältetod in Europa - not in my name“ ist der Titel einer Kundgebung am Sonntag am Hauptbahnhof (Washingtonplatz, 300 Teilnehmer, 12-16 Uhr).

Außerdem üben zehn Demonstranten Kritik an der „Euphemisierung der ökologischen Folgen und ethischen Bedenken der kapitalistischen Landwirtschaft auf der Grünen Woche“ (10-13 Uhr, Neue Kantstraße, Ecke Messedamm.

Gedenken an Verfolgung der Sinti und Roma

Das Bezirksamt Lichtenberg lädt am Abend zu der Lichtaktion „Erinnern für die Zukunft“ vor dem Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstr. 24 ein. Mit der Projektion von mehr als 300 Namen hält man um 18 Uhr dem Jahrestag Andacht, begleiten wird Burkhard Schmidt auf dem Saxophon. Anschließend öffnet die Ausstellung des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e. V. „Die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma in Berlin“. Es sprechen Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, und Michael Grunst, Bezirksbürgermeister.

Im Regenbogenkino wird um 19.30 Uhr der Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies „Wir sind Juden aus Breslau“ ausgestrahlt. Er befasst sich mit überlebenden Jugendlichen und ihren Schicksalen nach 1933.

1943 fand am 27. Februar die „Fabrik-Aktion“ statt. Tausende Jüdinnen und Juden wurden verhaftet und nach Auschwitz gebracht. Am 27. Februar 2017 lädt das Instituto Cervantes ab 16 Uhr zu einer Gedenkfeier ein. Das Programm umfasst unter anderem ein Zeitzeugengespräch mit Nele Hertling und Schülern des Gymnasiums Tiergarten.

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