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Funkelfunkel. Schauspielerin Emilia Schüle beim Empfang des Medienboards (hier ohne Pferd).

© dpa/Pedersen

Internationale Filmfestspiele: Berlinale mit Quote und Pferd

Was es so alles gibt auf der Berlinale: Rote Bete statt Schnaps, eine Frauenfilmquote und ein Pferd im (Restaurant-)Flur.

„All you Can Meet“ ist an sich schon ein ziemlich geniales Berlinale-Motto. Mehr Chancen, Filmleute zu treffen als dieser Tage in Berlin auf Partys und in Kinopalästen gibt es ja kaum. Trotzdem weist der Festivalchef, der den Spruch zum Audi-Brunch am Sonntagmittag auf einem Button trägt, noch mal drauf hin, dass das Wort „meet“, zu Deutsch „treffen“, nicht mit „ea“ geschrieben wird, was ja "Fleisch" bedeute. Der bekennende Vegetarier und Gourmet hat sich über positive Resonanz auf die gesunden Eröffnungseintöpfe gefreut. Da eh alle immer so verrückt seien „brauchen wir viel mehr Soulfood“, sagte er. „Am allerbesten wären wohl Kartoffelbrei oder Spaghetti mit Tomatensauce“.

Die Nachwuchspflege hat er auch fest im Blick: Beim Brunch im Haus am Roten Teppich schenkte er als allererstes zwei kleinen Kindern goldene Ansteckbären, bevor die Networking-Tour begann. Mit kleinen Gemüsesalaten, vegetarischem Aufstrich und Rote-Bete-Himbeer-Saft wurde hier ebenfalls gesundes Party Food auf hohem Niveau zelebriert.

Berben und Ferres waren entschuldigt

Neben Schauspielern wie Clemens Schick schaute Klaus-Peter Kofler, der Caterer der Bundesversammlung, vorbei. Für den großen Tag hatte er Berlinisches kredenzt. Die Bundesversammlung war auch der Grund, weshalb niemand auf die dort beschäftigten Schauspielerinnen Iris Berben und Veronica Ferres wartete. Sehr beneidet wurde die langjährige Sponsoren-Beauftragte der Berlinale, Dagmar Forelle, die seit Ende September nicht mehr arbeitet. „Ich schaue jetzt drei Filme am Tag“, sagte sie strahlend aus einer schicken silbernen Lederjacke heraus. Fürs Kino bleibt vielen kaum Zeit. Beim wieder extrem gut besuchten Empfang des Medienboards Berlin-Brandenburg am Samstagabend gestand Produzentin Alice Brauner eine erste Ermattung und hoffte sehr, noch bei einer Familienfeier vorbeischauen zu können.

Mit Quote und Pferd

Die Berlinale breitet sich ja nicht nur flächenmäßig aus. Mit dem Auftaktempfang der Produzentenallianz zu Ehren des deutschstämmigen Gründers der Universal-Studios Carl Laemmle am Vorabend ging auch eine zeitlich Erweiterung einher. Zusammen mit ihrer Kollegin Minu Barati nutzte Alice Brauner diese Veranstaltung auch, um für die Frauen-Quote im Filmgeschäft zu kämpfen. Immerhin, sagte Berlins Regierender Michael Müller (SPD), bei einem Drittel aller Berlinale-Filme hätten Frauen bereits eine führende Rolle gespielt, sei es Kamera, Regie oder Produktion.

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Dieser Empfang war auch eine Motivationsveranstaltung: Mit großer Geste wurden Schecks mit Summen für zurückgegebene Fördergelder gezeigt. Für die Schauspieler aber sind die Partys auch dazu da, sich immer wieder neu zu inszenieren und in verschiedenen Rollen aufzutreten. Emilia Schüle ritt auf einem Schimmel im Borchardt ein und präsentierte sich im Ritz in einem aufregenden, vielfarbig changierenden kurzen Kleid. Ihre Kollegin Lisa-Marie Koroll hatte sich für ein glitzriges, halsbedeckendes Geschmeide entschieden.

Abseits der hungrigen Kameras

Die berühmtesten Filmleute trifft man abseits der Fotokameras. Volker Schlöndorff, der diesmal mit „Rückkehr nach Montauk“ selbst am Wettbewerb teilnimmt, hat sich derzeit Kinoabstinenz verschrieben. Es ist ja auch wirklich schwer, die richtige Antwort zu finden, wenn er aus einem Mitbewerber-Film herauskommt und den hungrigen Mikrofonen sagen soll, wie er den Film gefunden hat.

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Partys sind aber keineswegs nur Filmleuten vorbehalten. Im Berlinale Open House am Roten Teppich spielt im Rahmen einer Lounge Night am Montagabend um 20 Uhr die Berliner Band "Die Höchste Eisenbahn" und am Donnerstag treten dort um 20 Uhr "The Major Minors" auf - Einlass je nach Kapazität.

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