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Berlin: Kunstunterricht

Malen, meckern, staunen: Eine Neuköllner Kunstlehrerin zeigt, wie kreativ Schüler sind – wenn man es ihnen zutraut.

Kunst zu unterrichten ist so eine Sache. Im Kunstunterricht begegnen sich Kunst und Unterricht und fusionieren nach Möglichkeiten, manchmal aber auch nicht. Dann kommt es zum Zusammenprall, beides leidet oder eins verdrängt das andere. Aber wenn es funktioniert, ist es ganz wunderbar und zauberhaft.

„Der Unterricht ist was zum Lernen“, sagen meine klugen Kunst-Kinder. Kann man Kunst denn lernen?, frage ich mich daraufhin. Kunst ist Verhandlungssache, denke ich. Kunst ist viel mehr als erlernbares Handwerkszeug – es gibt heute auch eigentlich gar kein Handwerkszeug der Kunst mehr. Kunst kann jede Form und keine haben. Unterricht hat viele Formen, aber nicht jede, und keine hat er nur, wenn er missglückt. Kunst hat eigene oder keine Regeln, Unterricht und Schule haben klare Regeln. Der Geist der Kunst ist die Idee, der Geist des Unterrichts vielleicht auch? Im Kunstunterricht suchen wir nach der Kunst und stellen etwas mit ihr an, häufig ist sie schon vor uns da und wird erst sehr viel später entdeckt, sie ist mal wild und auch mal scheu und manchmal wird sie wohl durch den Unterricht vergraust. Dann muss man sie woanders suchen.

Die SuS, also die Schülerinnen und Schüler, haben da ihre eigenen Ideen. Wo kann man Kunst finden?, habe ich meine Fünftklässler gefragt. „Im Wald“, schreibt Aysenur auf ihre Karteikarte. „Im Park“, schreibt Andrew. Kunst findet man „draußen auf der Welt“, glaubt Deniz – oder versteckt sie sich doch „zu Hause“, wie Mohammad meint? Kunst ist auf der Straße. Oder im Museum, wie Anita findet. Alles richtig. Wir haben es ausprobiert. Darum geht es auf diesen Seiten.

Janina Scheidmann

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