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Schulen in Neukölln: Mehr Schutz auf dem Pausenhof

In Neukölln werden 16 Schulen bewacht – Vorfälle gibt es seitdem nicht mehr. Ab Dezember werden auch am Eingangstor der Ernst-Abbe-Schule in Neukölln zwei Männer in blauen Westen mit der Aufschrift "Germania Wachschutz" stehen.

Berlin - Das Gymnasium ist die 16. Schule im Bezirk, die sich für einen regelmäßigen Sicherheitsschutz entschieden hat. Den Ausschlag hätten mehrere Vorfälle zwischen Schülern und schulfremden Personen auf dem Schulgelände gegeben, sagte Neuköllns Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD). „Da ging es beispielsweise um Ex-Freunde, die ihre Probleme mit Schülerinnen an der Schule klären wollten und um Auseinandersetzungen zwischen Brüdern und Schwestern in Sachen Ehre.“ Mit dem Wachschutz wolle die Schule weiteren Vorfällen dieser Art einen Riegel vorschieben.

Spekulationen, dass der Einfluss des Drogenhandels am nahe gelegenen Hermannplatz der Grund für den Einsatz des Sicherheitsdienstes sei, wurden sowohl von der Schule als auch von der Stadträtin zurückgewiesen. „Es gibt diesbezüglich keine Vorfälle. Diese Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen“, sagte Giffey. Der Bezirk hat den Wachschutz als präventive Maßnahme vor etwa drei Jahren eingeführt. „Ziel ist es, Schulen vor unangenehmen Einflüssen von außen zu schützen“, sagte Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD). Vor welchem Schultor ein Sicherheitsmann steht, habe vor allem mit dem Umfeld der Schule zu tun. Seit April gibt es Wachschützer auch in der Schilling-Förderschule in Britz. Zuvor war es häufiger zu Einbrüchen durch schulfremde Personen gekommen. Zudem seien die sprachlich und körperlich behinderten Schüler belästigt worden. Insgesamt haben nun vier Gymnasien einen Wachschutz.

Bürgermeister Buschkowsky ist überzeugt, dass die Schulen sicherer geworden sind. „Die Maßnahme ist eine der erfolgreichsten der letzten Jahre. Seit es die Wachschützer gibt, hatten wir an diesen Schulen keinen einzigen Vorfall mehr.“ In Berlin ist Neukölln der einzige Bezirk, der seinen Schulen diesen Dienst anbietet. Die Einführung des Wachschutzes hatte dem Bezirk vor drei Jahren viel Kritik und Häme seitens des Senats eingebracht – unter anderem hatte Innensenator Ehrhart Körting von „paramilitärischen Einheiten“ gesprochen.

Inzwischen ist der Wachschutz jedoch Routine im Bezirk. Jede Schule könne für sich entscheiden, ob sie auf das Angebot zurückgreifen wolle oder nicht, sagte Buschkowsky. „Wenn eine Schule einen Wachschutz wünscht, versuchen wir das zu ermöglichen“, bestätigte Giffey. Für 2011 hat der Bezirk 690 000 Euro eingeplant. Damit sei der Bezirk jedoch fast am Limit seiner finanziellen Möglichkeiten. „Glücklicherweise brauchen wir die Wachmänner nicht an allen 70 Schulen im Bezirk“, sagte Buschkowsky. Hadija Haruna

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