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Das Nobel-Hotel Adlon in Berlin-Mitte.

© dpa

Prozess: Adlon-Dieb gab noch Trinkgeld

Nach vier Monaten ganz ohne Luxus muss sich Untersuchungshäftling Francesco M. nun vor dem Amtsgericht verantworten. Er war zuvor mehrfach in das Adlon eingebrochen.

Das edle Adlon zog den Italiener magisch an. Er machte es sich bequem in dem Fünf-Sterne-Hotel am Brandenburger Tor. Beim ersten Besuch übernachtete er und konnte nicht bezahlen, beim zweiten kam er durch ein Fenster und ließ sich dreist vom ahnungslosen Service bei einem Diebstahl helfen, beim dritten saß er seelenruhig in der Hotel-Bar und vertrank seine Beute. Nach vier Monaten ganz ohne Luxus muss sich Untersuchungshäftling Francesco M. nun vor dem Amtsgericht verantworten.

Den Einbruch gab er zu. „Eigentlich wollte ich ein Zimmer durcheinanderbringen“, sagte der 28-Jährige. Der Safe habe ihn dann aber gelockt. Er rief übers Haustelefon die Rezeption und klagte, er habe den Tresor-Code vergessen. Ein Hotel-Techniker half, der Italiener gab Trinkgeld und fand laut Anklage im Tresor 350 Euro, Pässe und einen Laptop. Das Geld nahm er, neben den Rest legte er einen Zettel: „Fuck you“. Angeblich war dies seine Rache wegen einer Anzeige des Hotels nach der unbezahlten Nacht vor dem Einbruch. Als Dieb zeigte sich der Italiener abgebrüht: Die Polizei war noch im Adlon, als man ihn dort an der Bar entdeckte. Der Prozess geht am 12. Oktober weiter.

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