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Die Polizei (Symbolbild).

© dpa

Amtsgericht Berlin-Lichtenberg: Richter im Sitzungssaal von Mieter attackiert

Ein 47-Jähriger hat am Freitagvormittag einen Richter im Amtsgericht Lichtenberg geschlagen und verletzt. Der Richter hatte dem Mann verkündet, dass er seine Wohnung räumen müsse.

Der Angriff erfolgte direkt nach der richterlichen Entscheidung. Gegen 9.30 Uhr hatte ein 51-jähriger Richter des Amtsgerichts Lichtenberg am Roedeliusplatz einem 47-Jährigen mitgeteilt, dass er seine Wohnung bis Ende April verlassen müsse. Der 47-Jährige sprang auf, beleidigte und bedrohte den Richter und schlug ihm dann ins Gesicht. Durch den Schlag erlitt der Richter eine Jochbeinverletzung; außerdem ging seine Brille zu Bruch. Als der Mann zuschlug, waren laut Polizei nur wenige Personen im Saal: Der 47-Jährige und sein Anwalt, der Richter, eine Protokollantin und ein Rechtsreferendar.

Der Tumult im Sitzungsaal rief einen Justizwachtmeister auf den Plan; der Schläger wurde festgenommen und abgeführt. Nachdem Anzeigen wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung geschrieben waren, kam der 47-Jährige wieder auf freien Fuß. Der Richter begab sich selbst in ärztliche Behandlung.

Nach Angaben einer Justizsprecherin hatte die Hausverwaltung dem Mann im Sommer fristlos gekündigt, weil er einem anderen Mieter Schläge angedroht hatte. Zuvor soll der 47-Jährige sich immer wieder über Lärmbelästigungen seiner Nachbarn beschwert haben. Laut Justiz war der Mann mehrere Male von der Hausverwaltung abgemahnt worden, weil er Nachbarn beleidigt hatte. Der 47-Jährige hatte sich aber nach der Kündigung geweigert, seine Wohnung zu verlassen. Daraufhin hatte die Hausverwaltung auf Räumung geklagt. Nach Justizangaben hätte der Mann gar nicht im Amtsgericht erscheinen müssen; es handelte sich um einen so genannten Verkündungstermin - das Urteil wäre dem Mann in wenigen Tagen per Post zugestellt worden.

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