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Das Denkmal in Mitte erinnert an die Deportation von jüdischen Berlinern.

© Jochen Teufel/Wikipedia

Antisemitische Farbattacke in Mitte: Denkmal für jüdische Opfer beschmiert

Mit der Bronzeskulptur in der Großen Hamburger Straße in Mitte wurde zum zweiten Mal in kurzer Zeit ein Mahnmal zum Ziel antisemitischer Attacken.

Erst Moabit, nun Mitte - eine Polizeistreife hat in der Nacht zum Dienstag Schmierereien an einem Holocaust-Mahnmal in der Großen Hamburger Straße entdeckt. Es handelt sich dabei mutmaßlich um die Skulptur "Jüdische Opfer des Faschismus" des Künstlers Will Lammert, die am Gelände des Alten Jüdischen Friedhofs steht. Eine der insgesamt 13 bronzenen Figuren wurde nach Angaben der Polizei mit einem schwarzen Hitlerbart beschmiert. Die Figurengruppe erinnert seit 1985 daran, dass das Friedhofsgelände in der Nazi-Zeit als Sammellager für die Deportation von etwa 55.000 Berliner Juden missbraucht wurde. Die Skulptur ist schon häufiger Ziel von antisemitischen Attacken geworden.

Hängen die Taten zusammen?

Der Staatsschutz prüft nun einen möglichen Zusammenhang mit den Schmierereien in der Ellen-Epstein-Straße in Moabit. In der Nacht zum vergangenen Sonnabend war dort eine Gedenktafel mit schwarzer Farbe beschmiert und so der Hinweis auf den Holocaust unkenntlich gemacht worden. Die Tafel macht auf die Deportation von über 30.000 Juden vom nahen Güterbahnhof aufmerksam.

Julia Dziuba

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