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Schwerer Unfall in der Gneisenaustraße in Berlin-Kreuzberg - hier verursacht von einem flüchtigen Fahrer.

© Kai-Uwe Heinrich

Update

Berlin-Kreuzberg: Intensivtäter liefert sich Verfolgungsjagd mit Polizei

Am Sonntagmorgen hat sich ein 21-jähriger Intensivtäter eine Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Kreuzberg geliefert. Sie endete mit einem Unfall, acht demolierten Autos und einem lebensgefährlich verletzten Beifahrer.

Der dunkle Mercedes mit dem 21-Jährigen am Steuer war einem Streifenwagen in der Potsdamer Straße/Ecke Großgörschenstraße gegen 4.15 Uhr aufgefallen, weil er laut Polizei mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Als die Beamten den Wagen zur Kontrolle herauswinken wollten, gab der Fahrer Gas und ergriff die Flucht. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf und riefen weitere Streifenwagen hinzu. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es von Schöneberg hinein nach Kreuzberg.

Der Intensivtäter raste über rote Ampeln

Auf Höhe der Kreuzbergstraße verloren die Beamten den Mercedes aus den Augen; die Verfolgung wurde zunächst abgebrochen. Die Streifenwagen suchten die Straßen der Umgebung nach dem Mercedes ab. "Einer der Streifenwagen wartete am Südstern an einer roten Ampel, als das gesuchte Fahrzeug plötzlich mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei über die rote Ampel fuhr", sagte eine Polizeisprecherin. Nach Angaben der Sprecherin war der Mercedes so schnell unterwegs, dass die Beamten kaum reagieren konnten. Auf seiner Flucht soll der Fahrer des Mercedes weitere rote Ampeln überfahren haben.

Das Verkehrsunfallkommando der Polizei bei der Spurensicherung.
Das Verkehrsunfallkommando der Polizei bei der Spurensicherung.

© Kai-Uwe Heinrich

Kollision mit einem Streifenwagen

Der Wagen brauste über drei Kreuzungen, erst an der vierten - der Kreuzung Gneisenaustraße/Zossener Straße - fand die Hatz dann ein abruptes Ende. Ein anderer Streifenwagen, der sich an der Suche beteiligt hatte, kam gerade aus der Zossener Straße und wollte die Kreuzung bei grüner Ampel in Richtung Fürbringerstraße überqueren, als der Mercedes auf die Kreuzung schoss. Die Fahrzeuge krachten ineinander, durch den Aufprall kam der Mercedes ins Schleudern, drehte sich quer über die Gneisenaustraße und rutschte mehrere Dutzend Meter weiter bis über die nächste Kreuzung. Erst hinter der Solmsstraße krachte der Wagen in die am Fahrbahnrand geparkten Autos. Der Druck des Aufpralls war so groß, dass insgesamt sechs geparkte Wagen aufeinander geschoben und beschädigt wurden.

Beifahrer in Lebensgefahr

Die Polizisten zogen den 21-Jährigen und seinen gleichaltrigen Beifahrer aus dem zerstörten Unfallwagen. Der Beifahrer wurde bei dem Unfall lebensgefährlich verletzt, er liegt auf der Intensivstation. Die Polizisten in dem Streifenwagen kamen glimpflicher davon: Einer blieb unverletzt, der andere wurde leicht verletzt. Es stellte sich heraus, dass es sich beim 21-Jährigen um einen wegen einer gefährlichen Körperverletzung mit Haftbefehl gesuchten Intensivtäter handelte. Er hatte sich ohne gültigen Führerschein und obendrein betrunken hinter das Steuer gesetzt. Das Ergebnis seines Blutalkoholtests steht noch aus. Der Intensivtäter wurde zunächst zur Gefangenensammelstelle und noch am Sonntag in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.

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