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Eskalierter Badespaß: Berliner Sommerbäder sind mittlerweile berühmt-berüchtigt.

© Kai-Uwe Heinrich

Update

Berlin-Neukölln: Columbiabad nach Massenschlägerei geräumt

Im Neuköllner Columbiabad gab es am Rekord-Wochenende mal wieder Randale: Bis zu 60 Badegäste sollen am Sonntag in eine Massenschlägerei verwickelt gewesen sein. Das Freibad wurde geräumt.

180 000 Badegäste in den Sommerbädern meldeten die Berliner Bäderbetriebe für das Rekord-Wochenende – in drei Fällen musste die Polizei anrücken. Im Kombibad Mariendorf und im Sommerbad Pankow halfen die Beamten dabei, aufgebrachte Jugendliche zu beruhigen und sie zum Badeschluss zum Gehen zu bewegen. Im Neuköllner Columbiabad gab es mal wieder Randale: Auf Wunsch der Badleitung wurde der Betrieb am Sonntagnachmittag nach einer Massenschlägerei geräumt – bis zu 6000 Badegäste mussten Polizeiangaben zufolge das Freibad verlassen.

Der Auslöser des Streits in Neukölln konnte nicht mehr ermittelt werden – als die Polizei eintraf, hatten sich die bis zu 60 Personen, die zuvor an der Schlägerei beteiligt waren, wieder unter den Badegästen verteilt.

Gegen 17.15 Uhr hatte eine Mitarbeiterin des Columbiabads die Polizei alarmiert. Auf Wunsch der Bäderbetriebe halfen die Beamten mit Lautsprecherdurchsagen und durch Ansprechen der Badegäste dabei, die Besucher zum vorzeitigen Verlassen des Schwimmbades aufzufordern und es zu schließen. Die Räumung verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Zeugen gaben später an, die Auseinandersetzung habe zunächst mit einer Schlägerei zwischen zwei Jugendlichen begonnen, die sich dann auf die bis zu 60 Beteiligten ausgeweitet hatte. Die Beamten schrieben Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs und Nötigung.

Taschenkontrollen oder noch mehr Sicherheitspersonal sind nicht finanzierbar

Mehr als 7 000 Gäste zählten die Bäderbetriebe im Columbiabad über den Sonntag verteilt. Einen Einlass-Stopp gibt es nicht – allein die langen Schlangen hindern manche späten Gäste am Badbesuch. Spitzenreiter am Wochenende waren das Strandbad Wannsee, wo sich an beiden Tagen rund 19 000 Gäste tummelten, das Sommerbad Wilmersdorf mit 15 100 und das Prinzenbad in Kreuzberg mit 14 400 Gästen. „Man muss auch sehen, wie viele Menschen in unseren Bädern völlig friedlich und in gegenseitigem Respekt den Tag verbringen“, sagt Matthias Oloew, Sprecher der Bäderbetriebe. Mit Blick auf die verbleibenden Öffnungstage der Sommerbäder bleibe nur der Appell an die Vernunft der Badegäste. Taschenkontrollen oder noch mehr Sicherheitspersonal seien nicht in Planung und auch gar nicht finanzierbar. „Das ist der Geist des Freibads, dass es eben nur gemeinschaftlich funktioniert“, so Oloew.

Am Montag blieb das Columbiabad der Webseite der Bäderbetriebe zufolge „aus technischen Gründen“ geschlossen. Laut Auskunft der Berliner Bäderbetriebe hatten Unbekannte in der Nacht zu Montag versucht, in das Kassenhäuschen des Freibads einzubrechen. Sie seien ohne Beute geflohen, hätten aber große Schäden an der Kassenanlage verursacht. Am heutigen Dienstag soll das Bad wieder geöffnet sein

Zivilpolizisten unter den Badegästen sollen in den Berliner Bädern frühzeitig Streitigkeiten entgegenwirken. Lesen Sie hier den Bericht von Frank Bachner über ihre Arbeit: "Mit Badehose und Pfefferspray".

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