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Update

Berlin-Prenzlauer Berg: Brandsatz auf Polizeiauto geworfen

Linksextremisten haben in der Nacht zu Freitag einen Molotowcocktail auf ein Polizeiauto geworfen - aus Protest gegen die Räumung des Breitscheidplatzes

Der vor dem Abschnitt 16 in der Storkower Straße abgestellte Mannschaftswagen wurde beschädigt, verletzt wurde niemand. Polizeibeamte hörten gegen 2.50 Uhr einen lauten Knall, ihnen gelang es, die Flammen vor dem Eintreffen der Feuerwehr zu löschen. Zu dem Anschlag bekannte sich eine „Gruppo Informale“, ihre Selbstbezichtigung „Solidarität mit Flüchtlingen“ wurde bereits vier Stunden später auf einer einschlägigen linken Internetseite veröffentlicht. Der Anschlag sei eine Reaktion auf die Räumung des Breitscheidplatzes in dieser Woche. Wie berichtet, hatte die Polizei die elf Flüchtlinge, die mehrere Tage vor der Gedächtniskirche protestiert hatten, am Dienstag in eine Gefangenensammelstelle gebracht. Von dort wurden sie nach Sachsen-Anhalt abgeschoben. Ihnen wird ein Verstoß gegen die Residenzpflicht vorgeworfen. Sie hatten zuvor in einem Fernsehinterview zugegeben, dass sie aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt stammen. Einer der Männer sitzt seitdem nach Angaben von Unterstützern in Haft, weil er abgeschoben werden soll. Deshalb sei die Polizei „als Institution angegriffen“ worden, heißt es in dem Bekennerschreiben weiter. Nach Einschätzung der „Gruppo Informale“ habe Berlin dem Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz lange zugeschaut, weil „diese Bewegung ein gewisses Potenzial hatte“. Als sich dann eine „zeitbedingte Schwächung der Bewegung zeigte, begann es langsam wieder Richtung Law and Order zu kippen“, heißt es. Innensenator Frank Henkel hatte die Räumung gerechtfertigt. Der für politische Delikte zuständige Staatsschutz des LKA hat die Ermittlungen übernommen. Es ist bereits der vierte Anschlag innerhalb von zwei Wochen, zu dem sich die „Gruppo Informale“ bekennt. Neben Angriffen mit Steinen und Farbbeuteln auf zwei Banken will die Gruppe auch den Brandanschlag mit Molotowcocktails auf eine Polizeiwache in Reinickendorf verübt haben. Auch diese Tat wurde mit der Flüchtlingspolitik des Senats begründet.

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