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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Berlin-Tempelhof: Schlägerei auf Feier löst Großeinsatz der Polizei aus

Mehrere Gäste einer Feier in der Tempelhofer Ullsteinstraße haben in der Nacht zum Montag einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Die Beamten mussten einen Streit schlichten, der zur Schlägerei ausgeartet war. Zwei Beamte wurden schwer verletzt, sieben Gäste festgenommen.

Wenn die Polizei kommt, vertragen sich die Streithähne schnell wieder und kämpfen nun Seite an Seite. So auch bei einer Hochzeitsfeier, die in der Nacht zu Montag in Tempelhof in einer Massenschlägerei endete. Gegen 3.15 Uhr riefen sensiblere Teilnehmer der Feier den Notruf 110 und baten um Hilfe. In der zum „Festsaal“ umgebauten ehemaligen Fabrikhalle in der Ullstei<SB190,65,140>nstraße gebe es „massive Schlägereien“, berichteten aufgeregte Gäste den ersten beiden eintreffenden Polizisten einer Funkstreife. Als diese den Saal betraten, wollten sie als erstes zwei besonders intensiv aufeinander einprügelnde Männer voneinander trennen. Das Ergebnis: Von mehreren Gästen flogen Gläser, Flaschen und Stühle auf die Beamten, das Polizeipräsidium sprach in einer Mitteilung von Montag von „massiven Angriffen“. Die Feiernden seien sämtlich aus Bosnien-Herzegowina, hieß es weiter. „Erst mit Eintreffen weiterer Polizisten und dem Einsatz von Pfefferspray konnte die Lage beruhigt werden“, berichtete die Polizei. Mehrere Gäste der Feier und zwei Polizisten wurden zum Teil schwer verletzt. Einer der Beamten wurde mit einer Kopfverletzung stationär in einem Krankenhaus aufgenommen – er hatte einen Stuhl auf den Kopf bekommen. Für sieben männliche Gäste dieser Feier endete die Nacht in der Gefangenensammelstelle der Polizei. Gegen sie wurden Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands und schweren Landfriedensbruchs (dieses Delikt ist auch in geschlossenen Räumen möglich) eingeleitet. Mehr als 50 Polizisten waren letztlich an diesem Einsatz beteiligt. Wer in dem Saal wen heiraten wollte, konnte die Polizei nicht sagen, das Präsidium sprach von einer „Familienfeier“. Der „Ariana“-Saal ist für

„Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen“ geeignet, heißt es auf der Internetseite des Anbieters. Dass Hochzeiten in Massenschlägereien enden, ist nicht so selten. Mehrfach hat es in den vergangenen Jahren Polizeieinsätze in einem Festsaal an der Colditzstraße gegeben, dieser ist nur etwa 100 Meter entfernt. Das brutalste Ende einer Feier hatte es 2003 im Wedding gegeben. Weil „Albaner keine Türken heiraten“, wurde der Bruder der Braut durch Schüsse lebensgefährlich verletzt.

Erst in der vergangenen Woche hatten zwei Massenschlägereien Aufsehen erregt, bei denen die Polizei einschreiten musste. Am Donnerstag entwickelte sich der Streit zweier kleiner Jungs auf einem Spielplatz in Neukölln zu einer Auseinandersetzung zwischen 50 Angehörigen zweier Großfamilien. Tags zuvor waren 90 Menschen ebenfalls auf einem Spielplatz, allerdings in Moabit, aufeinander losgegangen.

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