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Update

Neukölln: Brandanschlag auf Berlins größte Moschee

An einer Außenwand von Berlins größter Moschee am Columbiadamm hat es am Freitagmorgen gebrannt. In den Flammen stand eine Propangasflasche, die beinahe explodiert wäre. Bereits im Juli und August waren zwei Feuer an dem Gebäude gelegt worden.

Das Feuer an der Sehitlik-Moschee wurde um 6.35 Uhr von Yusuf Yilmaz (29), dem Hausmeister der Sehitlik-Moschee, entdeckt und konnte schnell gelöscht werden. Die Flammen verkohlten die Rückwand eines angrenzenden Beerdigungsinstituts, das zu der Moschee gehört. Bauarbeiten finden dort momentan nicht statt. Die Rückwand ist über den angrenzenden Friedhof leicht zu erreichen, die Moschee selbst ist von einem Zaun umgeben. Nach Angaben von Mitarbeitern der Moschee brannte es bereits zum vierten Mal an dieser Stelle. Der Imam teilte der Gemeinde beim traditionellen Freitagsgebet mit, es habe sich um einen Sabotageakt gehandelt. Die Polizei geht inzwischen offiziell von Brandstiftung aus.

Bereits im Juli und August waren zwei Brände an derselben Stelle entdeckt worden. Am 1. August entdeckten Mitarbeiter an einem Nebengebäude eine erloschene Brandquelle und alarmierten sofort die Polizei. Bisherigen Ermittlungen zufolge hatten Unbekannte vor einem vergitterten und fast ebenerdigen Kellerfenster brennbares Material aufgeschichtet und in Brand gesetzt. Das Feuer war aber nach Polizeiangaben von selbst wieder erloschen, so dass weder die Moschee beschädigt wurde, noch Menschen zu Schaden kamen.

Einige Wochen zuvor war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Sehitlik-Gemeinde, Yavuz Selim Akgül, dem Tagesspiegel: „Da fällt es schwer, an einen Zufall zu glauben.“ Die Polizei schloss damals auf Tagesspiegel-Anfrage einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden aus. Während der Brand am 1. August direkt an der Moschee gelegt wurde, sei dies bei dem ersten Feuer nicht der Fall gewesen.

Die prächtige Sehitlik-Moschee wurde vor 1983 erbaut und zwischen 1999 und 2005 erweitert. Sie bietet 1500 Gläubigen Platz, allein der Gebetssaal ist 365 Quadratmeter groß.

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