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Fast nichts mehr übrig: In der Köpenicker Straße zeugen nur noch die Fassaden von der Netto-Filiale.

© dpa

Update

Feuerwehr-Großeinsatz: Kreuzberger Supermarkt vollständig ausgebrannt

In der Köpenicker Straße ist ein Netto-Supermarkt ausgebrannt. Die Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort, um die Flammen zu löschen. Am Vormittag kamen auch Bagger zum Einsatz.

Ein Großfeuer hat Sonntagfrüh einen Supermarkt des Discounters „Netto“ in Kreuzberg völlig zerstört. Gegen vier Uhr morgens meldeten Anwohner Feuerschein und Rauch auf dem direkt an der Spree gelegenen Grundstück an der Köpenicker Straße. Als die ersten Kräfte der Feuerwehr eintrafen, brannte das 800 Quadratmeter große Gebäude schon beinahe komplett. Kurz danach sei das hölzerne Dach eingestürzt, berichtete Einsatzleiter Wolfgang Kunze am Morgen. Deshalb konnte nur von außen gelöscht werden, „der Effekt war allerdings gleich Null“.

Noch in der Nacht riss die Feuerwehr mit schwerem Gerät die Ziegelwand des Marktes ein, um besseren Zugang zu haben. Bis zum Nachmittag schaufelten Radlader glimmenden Schutt aus Waren und Dachkonstruktion auf den Parkplatz; dort wurde er gelöscht. Parallel war die Feuerwehr beschäftigt, das Löschwasser in die Kanalisation abzupumpen, damit der umweltschädliche Löschschaum nicht in die Spree gelangte. In die Luft sollen auch keine größeren Schadstoffmengen gelangt sein. Menschen wurden nicht verletzt. Dem Vernehmen nach war das Feuer im Lager des Marktes ausgebrochen, möglicherweise auch durch Brandstiftung. Bemerkt wurde es erst, als es lichterloh brannte. Supermärkte hätten in der Regel keine Brandmeldeanlagen, sagte der Einsatzleiter.

Hinweise auf ein politisches Motiv gibt es nicht. 1997 und 2001 hatten Linksextremisten in Prenzlauer Berg und Lichtenberg Supermärkte angezündet.

„Jetzt ist ein wunderbares Grundstück am Wasser frei“, bemerkte ein älterer Kreuzberger, der am Morgen an der Absperrung vorbeikam. Tatsächlich sind dort Wohnungen geplant. In einer Studie der Stadtentwicklungsverwaltung zum „Stadtumbau West“ wird dem 2005 errichteten Markt „eine Nutzungsdauer von zirka zehn Jahren“ attestiert. Anschließend könne das 5800 Quadratmeter große Grundstück Köpenicker Straße 11-13 bebaut werden. Das Ufer ist schon jetzt für einen Weg vom Land rechtlich gesichert.

Laut Polizei kam es zu weitreichenden Sperrungen in der Köpenicker Straße. Sie ist vom U-Bahnhof Schlesisches Tor (U1) bis Höhe Eisenbahnstraße voraussichtlich bis zum Nachmittag nicht befahrbar. Der Verkehr wird umgeleitet. Davon betroffen ist auch die Buslinie 265.

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