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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Fremdenfeinde in Berlin aktiv: Neonazis brüllen "Zigeuner raus" und verletzen Afghanen

Drei Unbekannte haben am Sonntagfrüh Mieter eines Altbaus im Treptower Ortsteil Niederschöneweide fremdenfeindlich beschimpft. Nachbarn riefen gegen 4.

Drei Unbekannte haben am Sonntagfrüh Mieter eines Altbaus im Treptower Ortsteil Niederschöneweide fremdenfeindlich beschimpft. Nachbarn riefen gegen 4.50 Uhr die Polizei in die Michael-Brückner-Straße, nachdem sie die drei Personen vor einem Wohnhaus gesehen hatten. Die grölten vor der Haustür laut "Es brennt, es brennt, ihr Zigeuner müsst raus" und schlugen gegen Türen und Fenster des Hauses. Noch bevor die Polizei eintraf, waren die drei Männer verschwunden. Die Beamten stellten fest, dass mehrere Hakenkreuze von jeweils 50 mal 50 Zentimeter Größe in brauner Farbe an die Hauswand geschmiert wurden. In dem heruntergekommenen Altbau leben überwiegend Menschen aus südosteuropäischen Ländern. Niederschöneweide gilt seit Jahren als Hochburg der Neonazis.

Eine Stunde später wurde ein Mann im Steglitzer Ortsteil Lichterfelde mit fremdenfeindlichen Parolen beleidigt und in der Folge im Gesicht verletzt. Gegen 5.30 Uhr wartete der 20-jährige Afghane in Begleitung eines Freundes an der Bushaltestelle Lindenstraße auf einen weiteren Bekannten. Plötzlich erschienen vier bisher unbekannte Männer, beschimpften den 20-Jährigen mit fremdenfeindlichen Parolen wie "Scheiß Ausländer, was machts du hier? Wir brauchen keine Ausländer hier". Dann attackierten sie ihn, einer der Tatverdächtigen schlug dem jungen Mann mit einer Glasflasche ins Gesicht und verletzte ihn. Die Unbekannten beraubten ihn seines Mobiltelefons, Reisepasses sowie Geldes und flüchteten in unbekannte Richtung. Der Mann erlitt eine Schnittverletzung im Gesicht und kam in ein Krankenhaus, wo er nach ambulanter Behandlung wieder entlassen wurde. In beiden Fällen hat der für politische Delikte zuständige Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.

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