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Voller Einsatz. Am Donnerstag hatte Berlins Polizei - hier bei einem früheren Einsatz - mal wieder besonders viel zu tun.

© Paul Zinken/dpa

Moabit und Neu-Hohenschönhausen: Zahlreiche Polizisten in Berlin angegriffen und verletzt

Stressige Tage für die Polizei: Ein besonders renitentes Paar in Neu-Hohenschönhausen verletzte sieben Polizisten, ein Mann bedrohte Beamte mit einem Messer - und beim Lageso ging einer mit seinen Fäusten auf sie los.

Zahlreiche Polizisten wurden im Verlauf des Donnerstags angegriffen, bedroht und verletzt - vor dem Lageso, in einer Kneipe und in der Wohnung eines Verdächtigen.

Lageso: Mann greift Polizisten und Wachschutz-Mitarbeiter an

Auf dem Gelände des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) in der Moabiter Turmstraße wurden am Donnerstagvormittag ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und zwei Polizisten angegriffen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, soll ein 24 Jahre alter Asylbewerber aus Russland kurz nach 11 Uhr einen Wachmann von hinten mit der Faust gegen den Kopf geschlagen haben. Der Angegriffene erlitt eine Platzwunde an der Wange. Zuvor soll er den Mann aufgefordert haben, sich ordnungsgemäß ans Ende der Warteschlange zu stellen. Ein anderer Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes kam zu Hilfe, fixierte den Angreifer am Boden und rief die Polizei.

Als die Beamten den Festgehaltenen überprüfen wollten, griff er sie ebenfalls mit Schlägen an. Die Polizisten wichen den Schlägen aus. Sie stellten die Personalien des 24-Jährigen fest, dann konnte er seinen Weg fortsetzen. Gegen ihn laufen jetzt Ermittlungen wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Der angegriffene Wachmann erlitt eine Platzwunde an der Wange, die in einer Klinik ambulant behandelt werden musste. Die Beamten blieben unverletzt.

Paar verletzt sieben Polizisten in Neu-Hohenschönhausen

Ein 42-Jähriger und seine 31-jährige Begleiterin haben in Neu-Hohenschönhausen mehrere Polizisten verletzt und beleidigt. Es begann nach Polizeiinformationen damit, dass die beiden sich in einem Lokal in der Rostocker Straße gestritten haben, so sehr, dass die Besitzer gegen 16.20 Uhr die Polizei riefen, um das Paar anzuzeigen.

Als die Polizisten die Identitäten der beiden feststellen wollten, schlugen, traten, bissen und bespuckten beide die Beamten. Daraufhin nahmen die Beamten das Paar vorläufig fest und brachten sie zur Gefangenensammelstelle. Dort beleidigte, schlug und trat die Frau wieder eine Beamtin. Bei ihr wurde eine Blutentnahme angeordnet, deren Ergebnis noch aussteht.

Nachdem die Identität geklärt worden war, durften die beiden die Dienststelle verlassen und zogen von dannen. Das war allerdings noch nicht das Ende der Geschichte - denn kurze Zeit später erschienen beide bei einem anderen Polizeiabschnitt in Neu-Hohenschönhausen und fingen wieder an, die wachhabenden Polizisten zu attackieren. Die Beamten sprühten Reizgas und verhinderten so weitere Gewalttätigkeiten des Paares, allerdings mussten Rettungskräfte anschließend die beiden ambulant behandeln. Insgesamt verletzte das Paar sieben Polizisten leicht, vier davon brachen ihren Dienst ab.

Moabit: Zu Unrecht Verdächtigter bedroht Polizisten mit Messer

Bei dem Versuch, einen Haftbefehl in Moabit zu vollstrecken, wurden Polizisten am Donnerstagabend bedroht und beleidigt. Kurz vor 21 Uhr klingelten die Beamten an der Wohnungstür einer 54-jährigen Frau in der Lübecker Straße und wurden von ihr herein gebeten. In der Wohnung trafen die Beamten auf einen Mann, der dem Gesuchten sehr ähnlich sah.

Die Polizisten forderten ihn auf, sich auszuweisen. Darauf habe er, so die Polizei, sofort aggressiv reagiert, die Polizisten von sich weggestoßen und sie beleidigt. Auch die Wohnungsinhaberin soll die Beamten mehrfach beleidigt haben. Die Polizisten legten dem 47-Jährigen Handfesseln an, er wehrte sich weiter heftig.

Die Überprüfung seines Ausweises ergab, dass der Mann nicht der mit Haftbefehl Gesuchte war. Als die Beamten die Handfesseln wieder abgenommen hatten und gerade dabei waren, die Wohnung zu verlassen, soll der Mann wieder in Rage geraten sein, der Grund: Sein Kugelschreiber versagte, als er sich die Rückennummern der Beamten notieren wollte. Deshalb habe sich der Mann aus dem Spülbecken ein Fleischermesser gegriffen, mit dem er "in drohender Haltung" auf die Polizisten zuging. Mit der Androhung, von ihrer Dienstwaffe Gebrauch zu machen, forderten die Beamten den Angreifer auf, das Messer wegzulegen. Er folgte der Aufforderung und ließ das Messer fallen, das die Polizisten beschlagnahmten.

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