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So sah die Schaufensterscheibe der Buchhandlung Leporello in Neukölln-Rudow im Dezember 2016 nach dem Steinwurf aus.

© privat

Nach Brandanschlag in Berlin-Neukölln: Scheiben von linksgerichteter Buchhandlung beschädigt

In der Nacht zu Montag hat es nicht nur einen Brandanschlag auf ein linksorientiertes Café in Neukölln gegeben. Nicht weit entfernt wurde auch ein linker Buchladen beschädigt. Die Polizei sieht keinen Zusammenhang.

In der Nacht zu Montag sind die Fensterscheiben der linksorientierten Buchhandlung Leporello in Neukölln-Rudow durch Steinwürfe beschädigt worden. In derselben Nacht hatte es auch einen Brandanschlag auf das linkspolitische Café "k-fetisch" in selben Bezirk gegeben. In diesem Fall ermittelt der Staatsschutz, da die Polizei eine politisch motivierte Tat nicht ausschließt. Bei der Sachbeschädigung an dem Buchladen geht die Polizei noch nicht von einer solchen Tat aus, wie eine Sprecherin sagte.

"Es ist von einer rechtsextrem-motivierten Gewalttaten auszugehen", heißt es jedoch in einer Pressemitteilung der Initiative "Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus". In mehreren Buchhandlungen in Neukölln hatte es in den letzten Wochen Veranstaltungen zum Thema Rassismus gegeben. Thematischer Schwerpunkt war dabei der Aufstieg der AfD. Anfang Dezember führte auch Leporello eine Veranstaltung mit dem Titel „Was tun gegen die AfD? Aufstehen gegen Rassismus!“ durch. Ladenbesitzer Heinz Ostermann geht ebenfalls von einem rechts-motivierten Anschlag aus, der durchaus in Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf das "k-fetisch" stehen könnte. Die beiden Läden liegen fußläufig etwa eine halbe Stunde entfernt.

Ladenbesitzer wurde auf rechter Seite als "rot-grüner Hetzer" beschimpft

Da keine Pflastersteine in der Umgebung seines Buchladens rausgerissen wurden, geht Ostermann davon aus, dass die Steine gezielt für die Tat mitgebracht wurden. Nachbargeschäfte wurden nicht beschädigt. Die Spurensicherung war vor Ort. Zudem fanden Ostermann und seine Buchhandlung im November Erwähnung auf einer rechtsradikalen Webseite. Dort wurde er als "rot-grüner Hetzer" beschimpft und die Adresse seines Buchlandes dazugeschrieben. "Es passt halt zusammen", sagt Ostermann. „Es ist mehr als bedenklich, dass eine solche Einschüchterungsstrategie verfolgt wird."

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Auf einen möglichen Zusammenhang der beiden Taten angesprochen, sagte eine Sprecherin der Polizei, man beteilige sich nicht an Vermutungen und es gebe bisher keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat. Die Beamten der zuständigen Leitstelle ermitteln wegen Sachbeschädigung.

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