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Die rechten Außenspiegel des Unfallwagens waren beschädigt, der untere nach innen gedreht.

© Tsp

Update

Tödlicher Radunfall in Berlin-Moabit: Außenspiegel des Lkw waren beschädigt

Der LKW, der am Sonntag eine 32-jährige Radfahrerin überrollte und tötete, hatte wohl defekte Außenspiegel. Am Montagabend versammelten sich Trauernde zu einer Mahnwache.

Dem Tagesspiegel liegen Fotos eines Lesers vor, die zeigen, dass der rechte Weitwinkelspiegel des DAF-Sattelzuges beschädigt und verstellt und der Hauptspiegel darüber beschädigt war. Die Polizei teilte mit, dass die Beschädigungen nur an den Abdeckungen seien, die Gläser aber intakt seien. Inwieweit die Spiegel verstellt sind, werde ein externer Gutachter klären, der die Position der Spiegel am Montag untersucht hat, hieß es im Präsidium. Durch diesen Unfall wurden die Spiegel nicht beschädigt. Wie berichtet, hatte der Lastwagen am Sonntag gegen 12.40 Uhr eine Radfahrerin getötet.

Die 32-Jährige Radfahrerin war sofort tot

Zum Unfallhergang teilte die Polizei am Montag ergänzend mit, dass der Lastwagen die 32-Jährige „erfasst und überrollt“ habe. Die aus Tübingen stammende und in Moabit lebende Frau war sofort tot. Nach Polizeiangaben fuhren Lastwagen und Fahrrad in der Beusselstraße in Richtung Norden. Der schwere Sattelzug bog hier nach rechts in die Auffahrt zum Großmarkt ab, die 32-Jährige fuhr mit ihrem hochwertigen Tourenrad nach Polizeiangaben im „Radfahrschutzstreifen“. Dieser besteht auf der Einfahrt in den Großmarkt in roter Farbe mit weißen Würfeln, er markiert lediglich die Geradeausspur für Radfahrer. Die Einfahrt selbst ist wie eine Autobahnabfahrt gestaltet, Lkw müssen kaum Abbremsen dort.

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14 der 44 Verkehrstoten in diesem Jahr waren Radfahrer. Vier starben durch rechtsabbiegende Lastwagen, vier weitere durch zu geringen Sicherheitsabstand von Pkw oder Lkw. Nach einer Statistik des ADFC starben zwischen 2008 und 2014 22 Radfahrer durch rechtsabbiegende Lastwagen, knapp 70 Prozent davon Frauen. Es ist mit Abstand die häufigste Ursache für tödliche Unfälle.

Am Montagabend gab es eine Mahnwache

Für den Montagabend hatte der Volksentscheid Fahrrad zu einer Mahnwache an der Unfallstelle aufgerufen. Etwa 70 Menschen versammelten sich in der Beusselstrasse und saßen zehn Minuten auf schweigend auf der nassen Straße. Angehörige, Mitglieder der Initiative Volksentscheid Rad und Fahrradfahrer aus Berlin seien laut Heinrich Strößenreuther unter den Trauernden gewesen. "Eine junge Frau musste durch schlechte Infrastruktur und schlechtes Verhalten sterben", hieß es in einer Mitteilung. "Wir nehmen die Untätigkeit des Senats nicht weiter hin. Wir können uns noch nicht darauf verlassen, dass das mit einer neuen Regierung besser wird."

Der spanische Sattelzug steht nach dem Unfall auf der Zufahrt zum Großmarkt.
Der spanische Sattelzug steht nach dem Unfall auf der Zufahrt zum Großmarkt.

© Tsp

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