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Lkw bog ab trotz Verbots: Wieder starb ein Radfahrer auf den Straßen Berlins

Ein Radfahrer ist in Zehlendorf von einem Lastwagen erfasst worden – der Mann starb noch am Unfallort. Berlin beklagt den vierten tödlichen Radunfall in diesem Jahr.

Der 40-Jährige wurde am Montagmorgen beim Überqueren des Teltower Damms von dem Lkw angefahren, der nach ersten Erkenntnissen verbotenerweise abgebogen war, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Schülerinnen hatten den Unfall beobachtet, sie kamen mit einem Schock zur Betreuung in eine Klinik.

Erst am vergangenen Mittwoch war ein 47-jähriger Radfahrer bei einem Verkehrsunfall in Tempelhof schwer verletzt worden. Er war auf der Schöneberger Straße auf dem Radweg unterwegs, als ein Autofahrer in die Einfahrt einer Tankstelle bog und den Fahrradfahrer übersah. Insgesamt starben in diesem Jahr vier Radfahrer bei Verkehrsunfällen in Berlin. Im vergangenen Jahr verunglückten neun Berliner Radfahrer tödlich, bei Unfällen mit Fahrrädern starben außerdem zwei Fußgänger. 2008 waren es insgesamt zwölf Tote. Durchschnittlich fast 20 Verkehrsunfälle mit Radfahrern gibt es in der Stadt jeden Tag, die meisten montags und dienstags.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) erklärte vor wenigen Tagen, sie sähe „dringenden Handlungsbedarf“, um das Verhalten der Berliner im Straßenverkehr zu verbessern. Ein deutlich höheres Risiko als Autofahrer trügen nach wie vor Motorrad- und Radfahrer sowie Fußgänger. Radler gefährdeten sich etwa, indem sie auf dem Gehweg oder in falscher Richtung auf Radwegen fahren würden. Die Landeschefin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Sarah Stark, forderte die deutliche Markierung von Radfahrstreifen auf allen Hauptverkehrsstraßen. Viele Abbiegeunfälle würden verursacht, weil Autofahrer die auf Gehwegen fahrenden Radfahrer übersähen. Hannes Heine

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