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Berlin: Selbst Al Dschasira fragt nach

Öffentliches Interesse an der Hausordnung der Hoover-Schule ist ungebrochen

Die Nachricht von dem Deutsch-Gebot auf dem Gelände der Weddinger Herbert-Hoover-Realschule geht um die Welt: Selbst der arabische Sender Al Dschasira interviewte gestern den Sprecher der Berliner Bildungsverwaltung, um mehr über das angebliche „Sprachverbot“ zu erfahren. Vorher hatten schon Kollegen aus der Ukraine angefragt.

Aber auch an der Schule selbst ging es gestern – am Tag vor den Winterferien – wieder hoch her. Dutzende Journalisten und Vertreter türkischer Vereine waren in den alten Backsteinbau gekommen, um die Schülervertreter zu fragen, ob sie sich vor einem Jahr tatsächlich freiwillig für die Deutschpflicht auf dem Pausenhof entschieden hätten. Die Jugendlichen verteidigten die in der türkischen Öffentlichkeit umstrittene Hausordnung ihrer Schule und rückten auch dann nicht davon ab, als ihnen eine türkische Studentin einzureden versuchte, dass sie ihre Identität verrieten, wenn sie sich eine derartige Deutschpflicht auferlegten.

Bildungssenator Klaus Böger (SPD) bekräftigte gestern ebenso wie der Landeselternausschuss seine Unterstützung für die Schule. „Nach einer Woche großer Aufregung in und um die Herbert-Hoover-Realschule“ stellte er klar, dass es sich „nicht um ein generelles Verbot, sondern um eine Vereinbarung der Eltern, Schüler und Lehrer“ handele. Die Forderung, Deutsch auch in den Pausen und auf Klassenfahrten zu üben, sei ein „aktiver Schritt zur Integration“. Zudem sei die Regelung nur ein Mosaikstein in einem Bündel von Maßnahmen der Schule zur Förderung der Sprachkompetenz.

An der Herbert-Hoover-Schule sind nur zwölf Prozent der Schüler deutscher Herkunft. Damit hat sie den vierthöchsten Ausländeranteil aller Berliner Schulen.sve

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