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Übergriff im Flüchtlingscamp?: Oranienplatz: Debatte um Vergewaltigung

Mehrere Medien berichteten kürzlich, eine Frau sei von einem Flüchtling im Camp am Berliner Oranienplatz vergewaltigt worden. An dieser Version der Ereignisse gibt es nun erhebliche Zweifel.

Die Bewohner des Flüchtlingscamps am Oranienplatz wollen am Montag „ein Statement gegen Sexismus und Vergewaltigung“ veröffentlichen. Hintergrund ist der von einer Frau anonym erhobene Vorwurf, vergewaltigt worden zu sein. In einem am 24. Mai auf dem linken Internetportal „Indymedia“ veröffentlichten Beitrag behauptete die Frau, „von männlichen Refugees/Supportern“ belästigt worden zu sein. Weiter schreibt die Frau, dass sie mit „einem Mann innerhalb der Campstruktur“ einen „engen Kontakt“ entwickelte, bis „es schließlich zu der Situation kam, dass er sich nahm, was ihm, seiner Ansicht nach, zustand“.

Wo und was passierte, schreibt die Frau nicht, indirekt wird klar, dass der Übergriff in einer Wohnung geschah. Anzeige bei der Polizei erstattete sie nicht. Wochen später griffen Boulevardzeitungen das Thema auf und behaupteten, dass ein Flüchtling „im Camp“ die Frau vergewaltigt habe. Aufgrund der Artikel leitete die Polizei Ermittlungen ein, einige Politiker forderten die Räumung des Camps.

In einer Mitteilung des Camps werden diese „Horrorberichte“ nun kritisiert. Die Tat habe weder im Camp noch in der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule stattgefunden, heißt es. Zudem sei die Tat innerhalb des Camps besprochen und „aufgearbeitet“ worden. Nach Informationen der „taz“ soll es sich bei dem Mann um einen Unterstützer des Camps handeln. Wieso die Frau in ihrem langen Beitrag dieses Detail offen ließ, bleibt unklar. Es ist nicht das erste Mal, dass die linke Szene auf „Indymedia“ über sexuelle Gewalt in ihren Reihen diskutiert.

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