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Ein Fahrradfahrer am Kreuzberger Moritzplatz. Der wurde schon für den Radverkehr ertüchtigt.

© Britta Pedersen/dpa

Verkehr in Berlin: Senat investiert 20 Millionen Euro in Radwege

Die rot-rot-grüne Koalition will 20 Millionen Euro für den Radverkehr ausgeben, damit die Berliner merken, dass ein "neuer Wind weht".

Die Koalition will das Berliner Radwegenetz schon in diesem Jahr spürbar verbessern und hat dazu rund 90 Einzelprojekte zu einem Investitionspaket von rund 20 Millionen Euro zusammengefasst. Darüber soll der Hauptausschuss des Parlaments jetzt beraten. Die meisten Projekte kosten zwischen 80 000 und einer halben Million Euro. Es geht vor allem um das Anlegen neuer Radstreifen („Schutzstreifen“) und die Sanierung ramponierter Radwege, in Einzelfällen werden neue Radwege gebaut. „Ich finde gut, dass das jetzt losgeht. Die Menschen sollen spüren, dass ein neuer Wind weht“, sagte der grüne Verkehrsexperte Stefan Gelbhaar.

Projekte verteilen sich auf alle 12 Bezirke

Alle zwölf Bezirke bekommen etwas vom Kuchen ab. Damit die Gelder auch tatsächlich verbaut werden, darf jeder Bezirk zwei Planerstellen ausschreiben und besetzen, wenn sich denn genügend Bewerber finden. Parallel wird die neue landeseigene Velo GmbH als Tochterunternehmen von Grün Berlin aufgebaut. Sie soll künftig größere Bauprojekte, darunter Radschnellwege, mit eigenem Personal realisieren.
Zu den Vorhaben, die noch in diesem Jahr starten sollen, gehören ein Radweg in der Oderstraße (Neukölln), Asphaltierungen des Hegemeisterwegs (Lichtenberg), der Hielscherstraße (Pankow) und der Friedelstraße (Neukölln), ein „Zweirichtungsradweg“ am Ernst-Reuter-Platz (Charlottenburg), ein Radweg an der Stralauer Allee (Friedrichshain) und eine Kombination aus Radweg und Radstreifen an der Kisselnallee (Spandau), Clayallee (Zehlendorf) sowie an der Rummelsburger Straße (Treptow-Köpenick).

"Straßenmalereien waren Fehlinvestitionen"

An Chausseestraße und Residenzstraße in Mitte sowie Marienfelder Allee in Tempelhof und Frankfurter Allee in Friedrichshain sind ausschließlich Radstreifen geplant. Das kritisiert die Initiative Volksentscheid Fahrrad: „Wirklich sicher wäre nur ein Radweg, der durch Längsbarrieren vom Autoverkehr geschützt wird. Alternativ könnte auch der Tausch von Parkstreifen und Radstreifen helfen.“ Die Radaktivisten begrüßen das 20-Millionen-Paket des Senats, vermissen allerdings „sinnvolle Qualitätsstandards“. 90 Prozent der bestehenden Radwege und -streifen seien nicht verkehrssicher, besonders die „Straßenmalereien der letzten Jahre waren Fehlinvestitionen“.

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