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Langsame Kunst: Galerie CUC zeigt Gruzei und Kone

Die Galerie CUC stellt zwei junge Künstler aus Österreich vor: Langsam sind beide. Während Katharina Gruzei ihre Videoszenen in Slow Motion zeigt, die eigentlich mit der Highspeedkamera aufgenommen sind, kommt Moussa Kone in seinen Zeichnungen einfach nicht zum Schluss.

So fein sind die Schraffuren des Künstlers, so feingliedrig seine Motive, dass er endlos an diesen Blättern gesessen haben muss.

Die Fotografin und der Zeichner: Beide kommen aus Österreich und gehören zu einer Generation junger Künstler, die 2009 mehrere Preise abgeräumt und parallel in größeren Ausstellungen vertreten waren. In der Galerie Charim Ungar Contemporary hat man nun die Möglichkeit, sich ihre disparaten Arbeiten näher anzusehen. Was auffällt: Sowohl Gruzei als auch Kone arbeiten mit dem Raum. Die kurzen Sequenzen der Künstlerin, in denen sie gemeinsam mit einer anderen Frau agiert, sind Teil der Installation „Dialoge I-IV“ (12 000 €). Sie macht den Besucher zum Protagonisten, der zwar nicht mitspielt, aber doch in das Geschehen mit hineingezogen wird.

Ähnlich verhält es sich mit Kones Triptychon „garden of venus“ (6300 €). Doch auch die Vitrine davor lässt sich mit den Blättern in Verbindung bringen, sodass die Zeichnung wie ein dreidimensionales Arrangement wirkt. Gegenüber steht ein langer Koffer. Ein Überbleibsel vom Ausstellungsaufbau, denkt man. Tatsächlich ist er Skulptur und Sitzgelegenheit in einem und macht es ein wenig leichter, sich Zeit für die komplexen Motive an der Wand (je 2500 €) zu nehmen.

Enträtseln lassen sie sich dennoch nicht. Kone schafft surreale Welten, in denen sich Pfaue im Wasser betrachten und Tiger zu indischen Gottheiten beten. Auch darin ähneln sich die Vorlieben beider Künstler, die das Sichtbare reflektieren, ohne es zu entzaubern. Davon erzählt nicht zuletzt Gruzeis Fotoserie „Fullmoon“, die in Langzeitbelichtung bei Nacht entstanden ist. In durchschnittlichen Wohngegenden und mit Jugendlichen, denen man jederzeit begegnen kann. Dennoch sorgen die fühlbare Stille und der leuchtende Mond für ein besonderes Moment, das aus dem Alltag herausscheint. Christiane Meixner

Charim Ungar Contemporary, Markgrafenstr. 68; bis 29.1., Di-Sa 12-18 Uhr.

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