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Monsterparade. Eine Szene aus dem Buch.

© Cross Cult

Pulp-Fiction  : Happy Birthday, Höllenjunge

Der Verlag Cross Cult feiert sein zehnjähriges Jubiläum mit einem ziegelsteinschweren Sonderband der Hellboy-Reihe. Und ein deutscher Zeichner gewinnt den Cover-Wettbewerb des amerikanischen Hellboy-Verlages Dark Horse.

Gigantische Nazi-U-Boote mit multipler atomarer Overkill-Kapazität, Mutanten, asiatische Geister, Rächer in kräfteverstärkenden Metallrüstungen: es gibt kaum etwas Abseitiges oder versponnen Okkultes, das keinen Einzug in Mike Mignolas „Geschichten aus dem Hellboy-Universum“ finden würde. So lautet auch der Titel des von Cross-Cult anlässlich des zehnjährigen Verlagsjubiläums veröffentlichten, auf 1111 Stück limitierten, ziegelsteingroßen und -schweren Band - obwohl der Namenspatron diesmal streng genommen nur eine Nebenrolle spielt.

In Zentrum steht vielmehr die gesamte „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“, kurz BUAP, deren Geschichte längst in einer eigenen Serie erzählt wird (mehr dazu hier). Enthalten sind in dem Jubelband vier bisher unübersetzte Geschichten, die von der Arbeit der Behörde beziehungsweise ihrer Vorläufer in den Jahren 1937 bis 1981 erzählen.

Liebevoll gestalteter Pulp-Kosmos

Los geht es mit „Lobster Johnson – Der eiserne Prometheus“, einer Pulp-Superheldengeschichte, die ein wenig über die Herkunft des mysteriösen Rächers mit der leuchtenden Brille offenbart, der auch im kürzlich erschienen neunten Band der BUAP-Reihe namens „Die schwarze Göttin“ auftaucht und wohl eine größere Rolle im für den kommenden Frühjahr angesetzten Finale der „Froschplage“- Storyline spielen wird. Dann folgen mit „BUAP 1946“ und „BUAP 1947“ zwei Abenteuer aus der Nachkriegszeit mit einem noch jungen Hellboy, bevor wir den Fischmenschen Abe Sapien in „Ertrinken“ auf seiner ersten Mission für die Behörde in die tiefen des Meeres begleiten.

Sammlerstück: Das Cover des Bandes.
Sammlerstück: Das Cover des Bandes.

© Cross Cult

Ergänzt wird das ganze durch zwei Minigeschichten, die bis dato nur im Internet oder anlässlich des amerikanischen Gratis-Comic-Tages veröffentlicht wurden und seitenweise kommentierte Skizzen, Interviews und Essays.

Gezeichnet wurden die Geschichten von so unterschiedlichen Künstlern wie Jason Armstrong, den Brüdern Fabio Moon und Gabriel Bá oder Jason Shawn Alexander, was den Band auch visuell zu einer abwechslungsreichen – mal mehr realistisch mal mehr verspielt gehaltenen Angelegenheit macht.

Für Fans dürfte der Geburtstagsband ohnehin ein Pflichtkauf sein, alle anderen bekommen hier einen schönen Einstieg in einen der liebvoll ausgestaltetsten Pulp-Kosmen überhaupt.

Passend dazu vermeldet der Hellboy-Mutterverlag in den USA, Dark Horse Comics, den Gewinner des diesjährigen „Recreate a Hellboy Cover Contest“, an dem diesmal rund 50 Zeichner aus aller Welt teilnahmen und ihre individuellen Versionen von Hellboy-Coverzeichnungen einreichten. Auf Platz 1 landete ein deutscher Zeichner: Hendrik Berends alias Hennirocks. Mehr über ihn und seine Arbeit auf der Website hennirocks.de. 

Mike Mignola u.a., Geschichten aus dem Hellboy-Universum, Cross Cult, 608 S., 50 Euro
Mike Mignola u.a. „B.U.A.P. - Die schwarze Göttin“, Cross Cult, 160 S., 19,80 Euro

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