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Bestseller: Flix' Neuinterpretation des "Faust" wurde von mehr Lesern zu ihrem Favoriten ernannt als jeder andere Comic.

© Illustration: Flix/Carlsen

Leseraktion: Teuflisch gut

Wir haben unsere Leser gefragt, welcher Comic ihnen in diesem Jahr am besten gefallen hat. Hier eine aktualisierte Auswahl der Antworten.

Mein Favorit: „Baby´s in Black”. Mir gefällt der Comic deshalb so gut, weil Arne Bellstorf darin den Schwerpunkt auf Astrid Kirchherr und Stuart Sutcliffe legt und die Geschichte aus einer anderen als der bisher bekannten Perspektive erzählt. Weiter ist es Bellstorfs Stil geschuldet, dass die Erzählung gänzlich unaufgeregt daherkommt. Pathos und Effekthascherei sucht man glücklicherweise vergebens. Meiner Meinung nach macht einen guten Comic unter anderem aus, dass er auch nach Ende der Lektüre nachwirkt, und das tut „Baby´s in Black“.
Erich Merk

Mich hat der Comic „drüben“ von Simon Schwartz so beeindruckt, dass ich ihn auch mehrfach weiterverschenkt habe. Mit klaren, einfachen schwarz-weiß Zeichnungen erzählt er eine autobiografische Familiengeschichte. Wie seine Eltern in der DDR lebten, am System mehr und mehr verzweifelten, an das sie doch so sehr glauben wollten, um am Ende mit ihrem kleinen Kind das Land zu verlassen. Eine deutsch-deutsche Geschichte, wie sie Tausende erlebt haben und doch sehr persönlich und emotional als Comic erzählt. Dieses Buch spielt die Stärken grafischer Erzählung aus. Die einfache Zeichnung, mit der die Mutter ihrem Sohn die Teilung Deutschlands an Hand der Familienmitglieder erklärt, werde ich sicher auch mal meinen Kindern zeigen. Zu dem Zeitpunkt, als ich „drüben“ gelesen haben, gab es in Nordrhein-Westfalen gerade Koaltionsgespräche mit den Linken. Die sind letztlich auch daran gescheitert, dass sich die NRW-Linken nicht zu einer Distanzierung vom DDR-Unrechtsstaat durchringen konnten. Am liebsten hätte ich allen Landtagsabgeordneten der Linken diesen Comic zum Lesen gegeben.
Ulrich T.Christenn

Der beste Comic 2010 war ganz eindeutig „Prototyp“ von Ralf König. Der Mix aus Kritik an Buchstabenglaube, philosophischen Überlegungen und Slapstick-Humor ist einfach herrlich.
Nicole Reifler

Als Liebhaberin biographischer und autobiographischer Comics mich hat mich in diesem Jahr vor allem das Buch „Kafka kurz und knapp“ von Robert Crumb und David Zane Mairowitz (Hrsg. Zweitausendeins) begeistert, mit dem ich in seiner äußerst gelungenen Verbindung von biographischer Erzählung und Zeichnung eine deutlichere Ahnung von Kafkas Wesen, Werk und Leben erfahren konnte. 
Julia Annette Kosch

Das Jahr 2010 war ein gutes Comic-Jahr. Neben vielen, hier schon genannten meisterlichen Werken, möchte ich besonders auf „Der Killer“, Band 7 und 8, von Jacamon & Matz (Ehapa-Comic-Collection) hinweisen. Die Idee, einen Berufmörder bei seiner Arbeit zu beobachten und uns Leser dabei an seinen Gedanken und Handlungen teilhaben zu lassen, ist zwar nicht ganz neu. Die Art und Weise wie dieser Plot aber grafisch erzählt wird, geht über den Mainstream-Comic franko-belgischer Herkunft weit hinaus und begeistert mich als jemanden, der mit amerikanischen Superhelden-Strips groß geworden ist, nachdrücklich. Allein die Panel-Gestaltung in Band 8 („Die natürliche Ordnung der Dinge“) ist schon besonders. Die Story ist dabei niemals platt, sondern spannend, bisweilen philosophisch und in einem positiven Sinne sozialkritisch. Künstlerische Leistung und Preis stimmen bei diesen Werken.
Stefan Wellmann

„Wolverine - Old Man“ war durchgehend spannend und eine innovative Zukunftsvision, auch das Artwork ist überzeugend. 
Michael Parys

Mein Comic-Favorit des Jahres ist ganz klar „Ein Mann geht an die Decke“ von Katharina Greve. Sie erzählt die Geschichte aus dem Innenleben des Fernsehturms mit großer Präzision, heiterer Leichtigkeit und zarter Melancholie. Sie entwickelt eine eigene Handschrift, die einen hohen Wiedererkennungswert hat und deren Ausdruck sehr gut zum Inhalt der Geschichte passt. Und es ist im doppelte Sinne eine Heimatgeschichte. Es geht natürlich um Berlins höchstes Wahrzeichen aber auch um die Frage, wo man hingehört, und in welche Richtung man gehen muss, um dorthin zu kommen (wenn man die Schwerkraft zwischendurch mal vernachlässigt). Wirklich ein ganz wunderbarer Band!
Paul Morf

Mein Favorit im Jahr 2010 war Bastien Vivès „Der Geschmack von Chlor“. Trotz vieler sehr guter Veröffentlichungen auch einheimischer Autoren und Zeichner, fällt meine Wahl auf diesen wunderbar erzählten und gezeichneten Comic. Ein junger Mann wird vom Physiotherapeuten, zum Stärken der Rückenmuskulatur, zum Schwimmen geschickt. Nach diversen Anfangsschwierigkeiten lernt er die richtige Technik durch eine beeindruckende junge Frau. Vorsichtig nähert er sich an. In diesem Comic stimmt einfach alles, die schönen und vor allem wunderbar kolorierten Bilder von Vivès sowie diese leise Geschichte, die den Leser unweigerlich gefangen nimmt. Ich empfand die wiedergegebene Stimmung so intensiv, dass ich zwar kein Chlor geschmeckt habe, aber während des Lesens den Geruch, den Hallenbäder haben, fast riechen konnte.
Henning Lahr

Der beste Comic, den ich 2010 las, war unumstößlich „Faust“ von Flix. In der Schule habe ich mich mit Goethes Faust beschäftigt, es gelesen, analysiert, auseinandergenommen und versucht, wieder zusammen zu puzzeln. Ich war und bin beeindruckt von diesem Werk und habe zuerst mit großer Skepsis zur Kenntnis genommen, dass dieser Klassiker in Comic-Version erscheinen wird. Ich denke, genau deshalb war ich dann doppelt überrascht, dass mir diese Adaption so sehr gefallen hat. Ich war beeindruckt davon, wie liebevoll Flix es geschafft hat, die Tragödie in die Gegenwart zu transponieren, ohne dass dabei etwas von dem Wert des Originals verloren gegangen ist. Trotzdem hat dieser Comic einen ganz eigenen Charme, der nicht nur von der veränderten Darstellungsweise, sondern auch von dem bekannten Flix-Humor ausgeht, der unweigerlich in die Dialoge einfließt. Diesen Comic werde ich noch oft und gerne lesen und kann ihn auch denen wärmsten empfehlen, die sich in der Schule mit Faust gequält haben!
Marie-Charlotte Matthes

Der beste Comic 2010 ist für mich: „Ein Mann geht an die Decke“ von Katharina Greve. Poesie und Minimalismus vereinen sich schwerelos im Inneren des Berliner Fernsehturms.
Lena Gronert

Für mich sind es die gesammelten Werke von Ruthe. In einem Bild so viel Witz und schwarzen Humor zu verpacken, das ist schon Kunst.
Tim Albers

Die All Time Favourites mal hintan gestellt, beeindruckte mich 2010 „Jenseits“ von Vehlmann/Kerascoet am nachhaltigsten. Die Verstörung, welche die Entwicklung der Story bei mir und sicher auch bei anderen Lesern auslöste, in Verbindung mit der stilistischen Umsetzung erreicht ein wirklich heftiges Maß. Nichts für schwache Nerven, unglaublich ergreifend und dabei ein Augenschmaus. Davon will ich gern mehr.
Torsten Hesse

Es gibt zwei wirklich sensationell gute Graphic Novels, die ich in diesem Jahr verschlungen und immer wieder neu verschlungen habe: Nadia Buddes „Such Dir was aus, aber beeil dich!“ und Jean Regnaud und Emile Bravo: „Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen“.
Ute Mackenberg

Für mich war der beste Comic dieses Jahr ganz klar der Webcomic „Sandra und Woo“ (www.sandraundwoo.de) von Novil alias Oliver Knörzer und Powree. Ein deutscher Autor und eine Zeichnerin aus Indonesien erschaffen hier gerade zusammen einen intelligenten, anrührenden und charmanten Comedy-Webcomic der meiner Meinung nach das Zeug dazu hat ein Klassiker zu werden.
Arne Schulenberg

Der beste Comic, den ich dieses Jahr gelesen habe, war: „Haarmann“ von Peer Meter und Isabel Kreitz. Durch die detaillierten und kunstvollen Zeichnungen schafft es Isabel Kreitz, die Atmosphäre des armen Hannover in den 20er Jahren in einmaliger Weise einzufangen.
Rudi Holland

Der beste Comic dieses Jahr war eindeutig „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens“. Endlich mal ein autobiografischer Comic, der a.) von einer Frau ist, b.) nicht nur vom Dasein als Comiczeichnerin oder jungs-jugendlichen Problemen handelt und c.) auch noch auf Deutsch ist (die Amis sind für mich sonst die die autobiografischen Vorreiter sozusagen, endlich wird hier auch mal mehr gewagt...). Ulli Lust ist einfach eine grandiose Geschichtenerzählerin und der Comic so hart und wach und klar, dass es eine Freude ist.
Frauke Knappke

Jedes Jahr juckt es mich wieder in den Fingern, weil ich Leo Leowalds „Zwarwald“ nicht in den Nennungen vorfinde. Tatsächlich fällt mir niemand ein, der schon so lange so viel so niveauvolle Comicepisoden abgeliefert hat - die Zahl der (über Jahre sogar täglich) veröffentlichten Miniaturen geht in die Tausende(!), kostenlos zu jedermanns Verfügung gestellt. Für so viel Selbstkasteiung gehört also Leo Leowald nun also endlich mal genannt, und neben den bereits veröffentlichten Büchern darf man sich auf den für nächstes Jahr angekündigten Sammelband schon jetzt freuen!
Thomas Gilke

Der beste Comic 2010 ist für mich „Kraft durch Freunde“ von Seyfried und Ziska, weil er das Thema Datenschutz brillant überspitzt in eine nahe Zukunft transferiert, zum Nachdenken anregt - und am Schluss gewinnt wie immer das Volk.
Jan Eidens

Mein Lieblingscomic des Jahres ist von Jens Harder und heißt „Alpha Directions“. Mir hat die Idee gefallen, dass in diesem Werk wissenschaftliche Theorien und Fakten in der Comic/Form vorgestellt wurden.
Ralf Barneko

Mein Favorit: „Die Reise mit Bill“ von Matthias Schultheiss. Etwas, an das keiner mehr geglaubt hatte, ist eingetroffen. Der Künstler Matthias Schultheiss hat nach 15 Jahren Comic-Abstinenz mit einem fulminanten Comeback die Comicwelt überrascht. Sein neues Werk hat den Geist der 80er Jahre in das neue Jahrtausend übertragen und stellt für mich das beste Comic des Jahres dar. Hoffentlich bleibt es nicht bei diesem einen Splitter-Book, ich freue mich auf viele weitere Alben von ihm im bekannter Splitterqualität, das heißt Hardcover und Überformat.
Malte Ussat

Der beste Comic, den ich im Jahre 2010 gelesen habe, war für mich ohne Frage „Sag Was“ von Flix. Für einen graphisch so einfach gehaltenen Comic enthält die Geschichte unheimlich viele Emotionen und derart realistisches Geschehen, dass jeder sich komplett in dieser Geschichte verlieren kann. Besonders Leas Geschichte die eigentlich nur gestreift wird und nichts mit Felix' zerbrochener Liebe zu tun hat, hat mich stark berührt. „Zeichnen hat Kraft“, schreibt Felix ihr. Und Flix hinterlässt uns genau diese Botschaft in seinem Comic. Wer es schafft, ein so real wirkendes menschliches Schicksal in einen Comic einzubinden, hat definitiv etwas Großes geschaffen.
Anne Weiffenbach

Mein mit Abstand bevorzugter Comic im Jahre 2010 ist „Pinocchio“ von Winshlus, der im Avant-Verlag erschienen ist. Wie hier die ursprüngliche Geschichte vom hölzernen Bengele in moderner Form nacherzählt, ja fast penetriert wird, grenzt an Genialität. Und der Grad zwischen eben dieser und Irrsinn ist bekanntermaßen schmal. Schmal ist das optisch wunderschöne Buch nicht. Im Gegenteil. Auf gut 190 Seiten erzählt der brillante Winshlus in hartem Strich und rüder Bilderkomposition eine Pinocchioadaption, die so perfekt die schwarzen und fast kindlich bösartigen Anteile des Originals in den Vordergrund rückt und dabei auch vor weiteren Kindheitsklassikern wie Disneys Schneewittchen nicht halt macht. Ein erwachsenes Buch voller Sex und Gewalt mit einem Minimum an Text. In teils wundervoller Farbgebung zeichnet Winshlus ein trübes und morbides Bild der Moderne. Einfach toll. Ich konnte zu keiner Sekunde meine Augen abwenden und habe dieses Meisterwerk sicher schon fünfmal in diesem Jahr regelrecht studiert - jede einzelne Zeichnung in diesem tollen Comic ist es wert ausgiebig gewürdigt zu werden. Wenn ich könnte würde ich in dieses Buch einziehen und in ihm wohnen wollen. Nach dieser Beschreibung ist ein sechstes Mal nötig...
Stefan Banz

Der beste Comic des Jahres ist meiner Meinung nach „Logicomix: Eine epische Suche nach Wahrheit“. In diesem Comic wird die Geschichte der Mathematik des beginnenden 20. Jahrhunderts erzählt. In dieser Zeit wirkten viele bedeutende Mathematiker wie Hilbert, Gödel, Frege und Russel und legten somit die Grundlagen für die Informatik und Computer, wie wir sie heute kennen. Die Autoren des Comics gelingt es, zum einen sehr orginalgetreu die damaligen Entwicklungen und Dispute nachzuzeichnen und zugleich eine sehr spannende Geschichte zu erzählen. Technisch ist der Comic herausragend, alle Panels sind extrem detailreich und sehr abwechslungsreich gezeichnet. Die Geschichte wird auf mehrere Ebenen erzählt und gibt viele philosophische Gedenkanstöße. Kurzum - ein geniales Comic.
Stefan Röck

Der beste Comic, den ich dieses Jahr gelesen habe ist „Quando tutto diventò blu“ von Alessandro Baronciani. Eine wunderschöne, aber auch nachdenklich melancholische Geschichte, die auch noch wunderbar gezeichnet ist. Leider ist der Comic  bisher nur auf Italienisch erschienen, das wird sich aber hoffentlich irgendwann mal ändern.
Luca Palazzari

Der beste Comic, den ich dieses Jahr gelesen habe, war „Faust“ von Flix, weil er nicht nur zeigt, dass auch Comics schön, edel und gut sein können, sondern vor allem, dass selbst größte Meisterwerke in Comicform nicht an Glanz verlieren, wenn das Medium mit Intelligenz, Bildung und Humor eingesetzt wird.
Tobias Lutzi

Der beste Comic des vergangenen Jahres war für mich „Knallberts Tagebuch“ von Oliver Naatz. Ganz klassische Comicliebhaber könnten fragen: Ist das noch Comic? In den Zeiten der Graphic Novels hat es Oliver Naatz (der) geschafft, einen Comic-Roman (O-Ton) in der Manier von „Gregs Tagebüchern“ zu veröffentlichen. Der üppig mit Cartoons, Collagen und Ministrips ausgestattete Naatzsche Roman „Knallberts Tagebuch“ mag nicht von Political Correctness strotzen, aber nun frage ich mich noch mehr, ob Deutschland tatsächlich dabei ist, sich selbst abzuschaffen. Zur Story: Ein ambitionierter junger Lehrer wird seinen Enthusiasmus in den Realitäten des deutschpädagogischen Alltags sehr schnell los. Nicht mehr und nicht weniger, aber allein durch diese Grundkonstellation ergeben sich mehr als genug irrwitzige Situationen. Bei Hugendubel in Leipzig fand ich das Buch unter „Kinderbüchern“ eingeordnet. Falsch? Nicht unbedingt. Denn solch eine Mischung aus „Schülerzoten“ und „Erwachsenunterhaltung“ gelingt eben nicht nur Matt Groening, sondern auch eben dem Naatz. Da ich selbst Lehrer bin, sei an dieser Stelle auch angemerkt, dass Schüler und Schulen dieser Art eben nicht nur in Neukölln, sondern ebenso gut in Leipzig, Bitterfeld oder eventuell auch in Kyritz an der Knatter stehen.
Thomas Wilde

Die Bücher von Shaun Tan sind fast alle toll und großartig und beeindruckend. Es gibt da „The Red Tree“, „Tales from Outer Suburbia“ und „Lost Thing“, sehr poetisch, mitfühlend, warmherzig und feinsinnig. Gib es inzwischen alles auf Deutsch, braucht man aber eigentlich nicht, so schwierig ist der nicht zu verstehen. Aber am größten ist „The Arrival“, eine überwältigende Aus-/Einwanderergeschichte, die ganz ohne Worte auskommt, nur in Bildern erzählt ist und dabei in den Zeichnungen erstaunliche emotionale Feinheiten transportiert. Die Geschichte erzählt eindringlich, warum jemand seine Heimat verlässt und wie schwer es ist, in einer ganz fremden Kultur anzukommen. Sehr aufwändig in Bleistift gezeichnet und schattiert - sehr schön. Mein Favorit!
Carsten Fischbach

Spirou & Fantasio Spezial Band 8. Porträt eines Helden als junger Tor. Zeichnungen und Text: Emile Bravo Bravo gelingt es in dankenswert unaufgeregter Weise, die Themen Kollaboration und „politisches Desinteresse als politische Handlung“ zu thematisieren und nebenbei eine große Menge an Reminiszenzen an die klassischen Schöpfer der Serie und andere Klassiker des Genres (Tintin) einzubauen. Dabei bewegt er sich sehr stilsicher in der klassischen Form- und Zeichnungswelt ohne dabei als Kopist zu arbeiten. Der Dank geht dabei gleichzeitig auch an den deutschen Verlag (Carlsen), der das überlange Werk inklusive grafisch nett aufbereiteten Informationen für 10 Euro anbietet!  
Sven Krantz-Knutzen

Der beste Comic des Jahres ist für mich ein Comicstrip von Flix, indem er in seinem Online Tagebuch „Flix Heldentage 2.10“ über den Ipad schreibt. Dieser Strip beschreibt für mich am besten warum ich noch kein Ipad besitze! Es ist toll zu sehen wie man so „einfach“ dem Hype widerstehen kann, und das in so einer kurzen Geschichte auf den Punkt bringt.
Markus Grube

Der beste Comic, den ich dieses Jahr gelesen habe war: Ulli Lusts „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens“. Es ist einer derjenigen autobiografisch geprägten Comics, die authentisch wirken und in einem eigenen Stil gezeichnet sind. Außerdem ist Ulli Lust überaus sympathisch und „normal“. Schön, dass Sie in Erlangen den Publikumspreis für Ihren Comic bekam.
Alex Jakubowski

Für mich ist „Faust“ von Flix der Comic des Jahres. Meine Liebe zum Theater wie auch meine Liebe zum gezeichneten Comic - ich wuchs mit Asterix, Lucky Luke usw. auf - verbinden sich hier erstmals zu einem Werk, dass mich schmunzeln, mitfühlen und miterleben lässt. Diesen Comic konnte ich nicht weglegen, bis ich ihn am Stück gelesen hatte.
Philipp Weißmann

Mein Comic des Jahres ist die Zusammenstellung „Panik Elektro 7“, weil Sie einen schönen Überblick über die deutsche Webcomic-Blogger Szene gibt!
Marcus Kemper

Das Beste Comic des Jahres 2010 war für mich mit Abstand: „Spirou + Fantasio Spezial: Operation Fledermaus“. Nicht nur, dass mit dem Erscheinen des Bandes eine wundervolle Hommage an Yves Chaland erschienen ist, der Band ist dermaßen voller Anspielungen, Hinweisen und bildlichen Verneigungen, dass es eine Wonne ist, ihn immer wieder in die Hand zu nehmen und Bild für Bild durchzusehen. Hinzu kommt, dass die Idee zu dem Skript von Chaland selber kommt und so das Werk des Zeichners nach und nach in Deutschland erscheint. Und schlussendlich ist der Ort der Handlung so entgegen sämtlicher Themen der klassischen Spirou-Reihe gewählt, dass es für mich eine enorme Belebung der kompletten Reihe darstellt. Deshalb: Daumen rauf für Operation Fledermaus.
Bernd Hinrichs

Mein absoluter Favorit für dieses Jahr ist ein Webcomic, den ich merkwürdigerweise auch erst dieses Jahr entdeckt habe: „Questionable Content“ (QC) von Jeph Jacques, der unter http://www.questionablecontent.net/ zu bewundern ist. Einmal angefixt, habe ich die gesamte Backstory von inzwischen über 1.800 Strips verschlungen; das Werk erscheint seit August 2003, davon die meiste Zeit jeden Werktag mit sehr wenigen Unterbrechungen durch Gast-Strips oder den bizarren, ziemlich lauten und ziemlich lustigen „Yelling Bird“. Der Autor und seine Frau (und Managerin) leben seit 2004 exklusiv vom Verkauf von Merchandising-Artikeln rund um QC. Was mir daran so gut gefällt, kann ich kaum aufzählen. Nun, zunächst einmal gestaltet der Autor seine Charaktere und deren Beziehungen zueinander mit viel Anteilnahme. So hat er es geschafft, eine konsistente, kontinuierliche Geschichte zu erzählen; in ihrem recht langsamen Fortgang sind höchstens zwei Jahre vergangen. Dabei sind manche Strips rührend und viele zum Brüllen komisch. Das Ganze spielt in einer Welt, die fast alles mit unserer gemeinsam hat - außer, dass die Computer kleine Roboter mit Bewusstsein sind, die AnthroPCs genannt werden und für jede Menge Spaß und Verwirrung sorgen. Worum geht es? Eine kleine Gruppe junger Erwachsener in einer Kleinstadt in New England bildet einen Mikrokosmos rund um den Kaffeeladen „Coffee of Doom“, eine Art Anti-Starbucks. Die verschiedenen Personen und ihre oft komplizierten Beziehungen zueinander stehen dabei im Mittelpunkt; nebenbei geht es meist um Indie-Rock, die bevorzugte Musikrichtung des Autors und vieler seiner Figuren. Neben den großartigen Geschichten hat es Spaß gemacht zu beobachten, wie gewaltig sich die künstlerischen Fähigkeiten des Autors/Künstlers im Lauf der Jahre weiterentwickelt haben. Die ersten 300 Strips sind soeben als Buch erschienen und wurden dafür im aktuellen Stil neu gezeichnet. Vielleicht das Weihnachtsgeschenk für viele Comicfans.
Sascha Kersken

Mein Comic des Jahres stammt von Katharina Greve und heißt „Ein Mann geht an die Decke“. Bild und Text sind ein echtes Highlight für mich. Und weil ich es so toll finde, verschenke ich es über Berlins Grenzen hinaus - auch da wird diese großartige Geschichte verstanden. Und deshalb ist es auch mein Weihnachtsgeschenk 2010 :)
Britta Petersen

Gewinner mit einer Nasenlänge Vorsprung ist bei mir „Faust“ von Flix, da er vier Dinge zusammenbringt, die mir viel bedeuten: Berlin-Kreuzberger Straßenleben, eine klassische Erzählung, handwerklich gut gemachten Comic und einen frisch-mutig-zwinkernden Blick hinter vermeintlich Altbekanntes. Und dann noch ein abgeschrabbtes Riesen-Reclam-Cover - grandios ;)
Sven Greschbach

Für mich war dieses Jahr der beste Comic „Havanna“ von Reinhard Kleist, weil ich selber auf Cuba war und der Comic sogar ein „kleiner Leitfaden“ wurde.
Peter Könnecke

„Drei Schatten“ von Cyril Pedrosa aus dem Verlag Reprodukt. Durch Zufall bin ich bei meinem ersten Besuch des Comicsalons in Erlangen dieses Jahr über eine Ausgabe gestolpert und empfand die schwarz-weiß Zeichnungen als überaus fesselnd. Aus verschiedenen Gründen habe ich mir das Buch dann doch erst vor wenigen Wochen gegönnt und war von Anfang an gefesselt. Einerseits so stark und mitunter ergreifend erzählt, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will, aber auch wieder so intensiv, dass man es erstmal aus der Hand legen muss, um sich zu sammeln und um alles zu verarbeiten. Eine Geschichte wird eigentlich nicht erzählt, sondern eher eine Familienbeziehung mit dem Schwerpunkt auf den Vater und die Erlebnisse einer Reise, deren Ende mit einer schmerzlichen aber auch glücklichen Lehre abschließt. Der Comic oder neudeutsch die Graphic Novel hat dabei sehr wenig Text, was aber auch gar nicht anders sein darf. Es sind die Zeichnungen, die zwischen fein ausgearbeitet und schemenhaft, zwischen klarem schwarz-weiß und zig Graustufen je nach Situation und Gefühl schwanken. Manchmal erinnert es einen an Scribbles oder an Zeichnungen für ein Storyboard. Es wirkt unvollendet und doch gleichzeitig perfekt. Ich könnte mir den Comic in anderen Bildern nicht vorstellen. Pedrosa zeigt vielen Detailbesessenen, wie eine gute Geschichte auch mit scheinbar einfachen Mitteln authentisch und gefühlsnah erzählt werden kann. Ein ganz starker Comic, der zeigt wie kraftvoll dieses Medium eine Geschichte erzählen kann.
Holger Wedeking

Der beste Comic dieses Jahres ist für mich mit weitem Abstand ein Einseiter aus der Reihe „Schöne Töchter“ von Flix, der auch im Tagesspiegel erschienen ist: http://www.der-flix.de/Schoene_Toechter04.jpg, und zwar aus einem sehr einfachen Grund: Wann immer jemand zu mir in letzter Zeit gesagt hat, dass Comics ja wohl nur für Kinder sind und es da ja nur um Quatsch gehen würde, habe ich ihm diesen Comic gezeigt. Fast alle Leute waren danach anderer Meinung. Ich selber habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich den Comic richtig verstanden hatte, aber durch diese ganzen Ebenen und die spezielle Art, wie die zwei „Welten“ im Comic zusammenhängen und die traurige Geschichte, die dahinter steckt, macht gerade das diesen Comic nicht nur zu einem „eben-mal-schnell-überflieg-Comic“, sondern zu einem wunderbaren Nachdenk-Comic, der in einer einzigen Seite soviel Tiefgang hat wie in mancher kompletten Graphic Novel nicht zu finden ist, so dass er aus der ohnehin sehr guten „Schöne Töchter“Reihe nochmal hervorsticht.
Oliver de Neidels

Der beste Comic des Jahres ist für mich „Drinking at the Movies“ von Julia Wertz. Eine autobiographische Episoden- und Fragmente-Sammlung die sich selbst  nicht allzu ernst nimmt und die Geschichte  einer jungen Frau erzählt,  die sich an das Leben in New York gewöhnt. Ist leider noch nicht in Deutschland erschienen, viele Ihrer Comics gibt es zum Glück aber online auf ihrer Seite http://www.fartparty.org/.
Martin Johns

Der beste Comic, den ich 2010 gelesen habe, war die „Berlinoir“-Reihe von Reinhard Kleist und Tobias O. Meissner. Trotz aller Trivialität ist das ein großartiges Werk, das filmhistorische Motive gekonnt aufgreift. Und Kleist ist einfach ein toller Zeichner!
Markus Münch-Pauli

Der beste Comic, den ich in diesem Jahr gelesen habe, ist „Hector Umbra“ von Uli Oesterle. Diese Graphic Novel hat eine düstere Stimmung, die Geschichte ist sehr schön erzählt. Die Bilder sind auch wunderbar gezeichnet. Ich war sofort von der Geschichte gefangen und habe den Comic an einem Abend durchgelesen.
Jascha Buder

Mein Favorit: „Blankets“ - bei keinem Comic, geschweige denn Buch habe ich jemals soviel gelacht und geweint. Ein epochales Meisterwerk! Danke, Craig Thomson.
Alexander Raphelt

Der beste Comic, den ich dieses Jahr lesen durfte, war die fortlaufende Serie „Heldentage 2.0“ von Flix. Warum? Ganz einfach: Er schafft es einfach bekannte Situation so witzig zu erzählen, dass das ganz normale Berliner Großstadtleben greifbar wird. Gleichzeitig hat man das Gefühl, das kenn ich doch! Trotz alledem sind die Alltagsgeschichten spannend und gerade auch wegen des oben genannten außergewöhnlich.
Anja Hoffmann

Der beste Comic, den ich 2010 gelesen habe, ist „Johnny Hiro“ von Fred Chao, erschienen bei AdHouse Books. Eine wunderbar warmherzige Geschichte um einen asiatischen Küchengehilfen in New York, angereichert durch Pulp-Elemente wie Godzilla-Monster und Ninja-Köche. Der Zeichner spielt in seinen schwarz-weiß Zeichnungen großartig mit den Möglichkeiten des Mediums. Insgesamt ein liebevoller und extrem unterhaltsamer Genre-Mix, wie man ihn in kaum einem anderen Medium vorfindet.
Andi Preller

Mein Favorit: „Haarmann“ von Peer Meter (Autor) und Isabel Kreitz (Zeichnungen), erschienen im Carlsen Verlag. Der Comic handelt von den letzten Monaten des Massenmörders Fritz Haarmann. Er hat in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts junge Männer getöätet und zu Fleischkonserven verarbeitet. Haarmann verkaufte das Menschenfleisch an arme Bürger aus Hannover. Er arbeitete auch als Agent Provokateur für die Polizei. Gern summte ich beim Lesen das Lied: „Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir, mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir. Aus den Augen macht er Sülze, aus dem Hintern macht er Speck, aus den Därmen macht er Würste und den Rest, den schmeißt er weg...“ Die Graphic Novel ist düster, beklemmend und mit einem gewissen Augenzwinkern gezeichnet. Die Bilder sind reich an Details und die Geschichte ist dicht und ohne Abschweifungen erzählt. Ein böser Comic, den ich schon mehrmals gelesen habe. Mir hat auch schon der Comic „Die Sache mit Sorge: Stalins Spion in Tokio“ von Isabel Kreitz gut gefallen. Schöne Comicromane, interessante Geschichten für Erwachsene.
Corvin Blanke

Ich meine:  Ray Bradburys Klassiker „Fahrenheit 451“, denn er ist aktuell (Pressefreiheit etc.) - und ich habe eine eigene Fanseite für dieses Buch auf Facebook gestartet: http://www.facebook.com/pages/Fahrenheit-451-Die-Graphic-Novel/292339023385.
Bernd Sommerfeld

Als besten Comic 2010 betrachte ich für mich Hellboy Band 1-3. Dies liegt für mich hauptsächlich in der gelungenen Erzählweise, die nicht bloß vom sichtbaren Geschehen in den Panels lebt und sich darum nicht zu sehr auf bloße Optik reduziert, sondern die starke Anlehnung an Kurzgeschichten oder Legenden aus der klassischen Folklore. Zusammen mit dem minimalistischen Zeichenstil, der aber immer wieder durch opulente aber nicht überladene Panels gewürzt wird, fühlt es sich wirklich wie das Lesen einer Geschichte an, und nicht wie das Betrachten von schlichten Comicseiten. Das Optische schafft es, das Inhaltliche mit wenigen Worten und wenigen Strichen im Kopf des Lesers zu erschaffen. Eine kleine Schande, dass ich mir die Bücher erst jetzt zur Gemüte geführt habe.
Alexander Lachwitz

Ganz klar: „Faust“ von Flix! Kulturell ansprechend, humorvoll interpretiert und mit einem schlichten Zeichenstil, der wunderbar in eine Zeitung passt.
Thomas Forsch

Mein bester Comic dieses Jahr war wohl „Pinocchio“ von Winshluss - recht verstörend, wenn man bisher nur die Trickfilm-Version kannte, aber meiner Meinung nach brillant neu interpretiert.
Stefan Beermann

Der beste Comic, den ich dieses Jahr gelesen habe, war nicht aus diesem Jahr, sondern der Flix-Comic „Held“ aus dem Jahr 2003. Ich lese das Buch so einmal im Jahr, und bisher kommt kein anderer Comic an diese ran, nicht mal Flix' eigene nachfolgende Werke. Weil die Geschichte so persönlich ist, so verletzlich und gleichzeitig in ihrer Alltäglichkeit einzigartig, deshalb ist es der beste Comic für mich. Auch in diesem Jahr.
Fabian Neidhardt

Für mich: „Kick-Ass“. Zum einen, weil mich die Bilder so schön an den Manga in „Kill Bill 1“ erinnern. Zum anderen, weil mir der Plot so bekannt ist, wollte ich doch auch mal ein Superheld sein, oder? Diese Fantasie wird hier fortgesponnen - auf fantastische Weise!
Achim Buhl

Der für mich beste Comic, den ich dieses Jahr in die Finger bekommen habe, ist wohl „Da war mal was“ von Flix. Humorvoll, ernst und authentisch schafft es dieser Autor immer wieder, besonders mich als Nachwendekind zu überzeugen. Klasse Comic!
Peter Thiers

Mein Lieblingscomic war dieses Jahr „Der Schicksalsgnom“. Unter andere, weil ich mich, auch als ich den Comic zum fünften Mal las, bei einigen Seiten vor Lachen nicht mehr einkriegen konnte. Außerdem fand ich den Zeichenstiel so gut, dass ich den  Comic als Referat in Kunst vorgestellt habe und eine 1-  bekommen habe.
Marcel Schneuer

Der beste Comic des Jahres ist für mich „Faust“ von Flix. Große Werke der Literatur wurden schon oft in andere Medien übertragen, aber bei Flix hat man das Gefühl er hat sich tatsächlich mit den einzelnen Figuren beschäftigt und liebt sie alle. Er behandelt die gezeichneten Figuren wie echte Darsteller. Ein wunderbarer Comic!
Susanne Berlin

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