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Schreibwaren: Der Vater aller Krimis

Vieles, was später getrennt wurde, ist bei ihm vermengt: Steffen Richter singt ein Loblied auf Edgar Allan Poe.

Ein Fünftel bis ein Viertel aller Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt sind Krimis – weltweit. Allein im Oktober waren es in Deutschland 172 neue Titel. Das vermeldet die Kreuzberger Spezialbuchhandlung Hammett. Da die Buchbranche von Spannungsliteratur nicht schlecht lebt, wäre ein bisschen Dankbarkeit gegenüber Edgar Allan Poe also durchaus angebracht.

Poe nämlich ist ein Ur-Ei etlicher Genres. Vieles, was später getrennt wurde, ist bei ihm vermengt. Mit der Erzählung „Das unvergleichliche Abenteuer eines gewissen Hans Pfaall“ war Poe ein Initiator der Science-Fiction. Der „Untergang des Hauses Usher“ steht für die Gothic Novel. Und mit dem „Doppelmord in der Rue Morgue“ hat Poe die moderne Detektiverzählung erfunden. Studenten der „Angewandten Literaturwissenschaft“ an der FU schenken Poe nun im Jahr seines 200. Geburtstages eine Lesung. Geboten werden „düstere Schauergeschichten“ samt musikalischer Improvisation. Dass der Schauspieler Michael Pan liest, hätte Poe vermutlich gefreut, ist Pan doch die Synchronstimme von Lieutenant Commander Data aus Raumschiff Enterprise (4.11., 20 Uhr im Brecht-Haus, Chausseestr. 125).

Ohne Poe wäre es auch um die diesjährigen Berlin-Brandenburgischen Buchwochen mit ihrem großen Krimi-Segment schlecht bestellt (Gesamtprogramm: www.berlinerbuchhandel.de, bis 23.11.). Dann nämlich müssten sie verzichten auf Wolf Haas, der endlich wieder einen Brenner-Roman am Start hat. „Brenner und der liebe Gott“ wird am 3.11. beim „Bayrisch-Österreichischen Krimi-Gipfel“ mit Haas, Volker Klüpfer und Michael Kobr vorgestellt (Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 20 Uhr). Und am 6.11. kommt der Brite David Peace mit „Tokio im Jahr Null“ auf Einladung der Krimibuchhandlung Hammett (English Theatre Berlin, Fidicinstr. 40, Kreuzberg, 20 Uhr).

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