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Ein Päckchen mit verdächtigem weißen Pulver hat am Eingang der Großen Moschee in Brüssel einen Großeinsatz ausgelöst. Grund: Verdacht auf Anthrax.

© REUTERS/Francois Lenoir

Update

Brüssel: Anthrax-Verdacht vor Moschee war Fehlalarm

In dem verdächtigem Päckchen vor der Großen Moschee in Brüssel war nur Mehl, kein Anthrax. Derweil wurde die Terrorwarnstufe herabgesetzt.

In Brüssel hat es inmitten der anhaltenden Terrorgefahr an der Großen Moschee einen Einsatz wegen eine möglichen Anthrax-Fundes gegeben, der sich jedoch als Fehlalarm herausstellte. "Alles ist negativ", sagte Feuerwehrsprecher Pierre Meys am Donnerstagnachmittag nach Untersuchungen des aufgefundenen weißen Pulvers in einem Labor des Zivilschutzes. Es handele sich um Mehl.

Im Süden Belgiens gab es derweil eine weitere Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen. Vor dem Hintergrund der Anschläge, bei denen vor zwei Wochen in der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet waren worden, waren am Mittag in Brüssel zahlreiche Polizisten, Rettungskräfte und die Feuerwehr vor der Moschee angerückt. Unter ihnen war auch eine Einheit zur Dekontamination mit einem speziellen Container, wie AFP-Journalisten beobachteten. Die Moschee liegt im Brüsseler Europaviertel, nur wenige Schritte vom EU-Ratsgebäude und der Europäischen Kommission entfernt.

Terrorwarnstufe für Brüssel herabgesetzt

Unterdessen haben die belgischen Behörden die Terrorwarnstufe für Brüssel herabgesetzt. Das sagte ein Sprecher des Krisenzentrums des Innenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Seit Samstag galt die höchste Warnstufe 4 (sehr ernst), weil es nach Einschätzung der Behörden eine unmittelbare Bedrohung gab. Schulen, Universitäten und die U-Bahn blieben tagelang geschlossen. Es gab mehrere Razzien der Polizei, die Verdächtige, Waffen und Sprengstoff suchte. In Brüssel gilt nunmehr die Warnstufe 3 (ernst) wie im Rest des Landes.

Mehrere Umschläge in Päckchen

Bei dem Einsatz an der Moschee handele es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, betonte die Feuerwehr von Anfang an. Nach ihren Angaben war am Eingang des Gotteshauses ein Päckchen gefunden worden. Darin seien mehrere Umschläge enthalten gewesen, von denen einer ein weißes Pulver enthalten habe. Mehrere Menschen, die in direkten oder indirekten Kontakt damit gekommen seien, wurden demnach vorsorglich dekontaminiert.

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Er sei beunruhigt über die Vorkommnisse an der Großen Moschee, sagte der gläubige Muslim Mohamed Dahmichi, der den Einsatz an der Großen Moschee von der gegenüberliegenden Straßenseite aus verfolgte. "Es ist nicht gut. Mit all dem, was sonst noch zur Zeit in Brüssel passiert, habe ich dieser Tage Angst, das Haus zu verlassen."

Anfang der Woche hatten mehrere Moscheen im Brüsseler Problemviertel Molenbeek Drohbriefe erhalten. Als Absender gab sich ein sogenannter Christlicher Staat aus - offenbar in Parallele zur islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat.

Unterdessen gab es eine weitere Razzia in Belgien. Im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen wurde im wallonischen Auvelais ein Haus oder eine Wohnung durchsucht, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Brüssel mitteilte. Festgenommen wurde niemand, wie die Behörde erklärte, ohne weitere Details zu nennen. (AFP, Reuters)

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