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Demonstranten fordern in Zürich ein bedingungsloses Grundeinkommen.

© REUTERS

Casdorffs Agenda: Bedingungsloses Grundeinkommen - einen Versuch wäre es wert

Bereits 52 Prozent der Deutschen wollen ein bedingungsloses Grundeinkommen. Warum die zögernden deutschen Politiker wenigstens einen Versuch wagen sollten. Ein Kommentar.

So weit ist es schon – wie weit geht es noch? Mehr als jeder zweite Deutsche will ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sind satte 52 Prozent. Nur jeder fünfte sagt: So weit kommt’s noch.

In Spanien und Frankreich ist die Zahl der Gegner viel höher. Aber das nur am Rande. Wichtiger ist, dass noch mehr Menschen hierzulande im Grundeinkommen ein probates Mittel gegen Armut sehen. Und glauben, dass es außerdem mehr Zeit für Familie und soziales Engagement bringt. Auch finden überraschend viele Deutsche – mehr als in jedem anderen G- 7-Staat –, dass es keine Probleme bereiten würde, diese soziale Leistung zu finanzieren.

Die Finnen, immerhin, werden das Grundeinkommen in diesem Jahr testen; und sie sind, was Neuerungen betrifft, schon ein Maßstab, denken wir an ihre Bildungspolitik. Schade, dass das finnische Ergebnis wohl nicht vor der Bundestagswahl zu erwarten ist; denn dann wären vielleicht die zögernden deutschen Politiker zu überzeugen, wenigstens einen Versuch zu wagen. Allein auf diese Art ließe sich nämlich herausfinden, ob die Arbeitsmoral wirklich sinkt. Die Wirklichkeit beobachten, Zusammenhänge herstellen, deren Bedeutung erkennen und daraus Schlüsse für Regeln ziehen, ist eine Sache der Vernunft. Mit der kommt man am weitesten.

BGE ermöglicht einem nicht das Leben in Saus und Braus, sondern die Grundexistenz auf einem menschenwürdigen Niveau. Das jetzige System [...] straft jene Menschen ab, die es ehrlich in Anspruch nehmen müssen.

schreibt NutzerIn punctum

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