
Der Regisseur Hark Bohm war das sozialdemokratische, gute Gewissen des deutschen Films. Seine Lebensgeschichte „Amrum“ ist gerade noch im Kino zu sehen. Nun ist er mit 86 Jahren gestorben.

Andreas Busche ist seit 2017 in der Kultur-Redaktion des Tagesspiegel und schreibt hauptsächlich über das Kino, Filmpolitik, Serien, Popmusik und gesellschaftspolitische Themen. Vor dem Tagesspiegel hat er fast 20 Jahre als freier Journalist in Berlin und als Filmrestaurator in Amsterdam gearbeitet. 2015 gewann er den Siegfried-Kracauer-Preis der Filmkritik.

Der Regisseur Hark Bohm war das sozialdemokratische, gute Gewissen des deutschen Films. Seine Lebensgeschichte „Amrum“ ist gerade noch im Kino zu sehen. Nun ist er mit 86 Jahren gestorben.

„Die My Love“ ist ein Horrorfilm über postpartale Depressionen. Oder doch über die Zumutungen für eine junge Frau in unserer Gesellschaft? Egal, Jennifer Lawrence reißt den Film mit umwerfender Wucht an sich.

Der israelische Regisseur wollte nie wieder einen Film über sein Land machen. Dann kam der 7. Oktober 2023. Ein Gespräch über die Strände von Tel Aviv, Bomben auf Gaza und seine Verantwortung als Künstler.

Nachbeben der Bolsonaro-Jahre. Das politische Kino Brasiliens zeigt sich gerade so kraftvoll wie lange nicht mehr. Der zweifache Cannes-Gewinner „The Secret Agent“ ist ein erzählerisches Wunderwerk.

Eine US-Vorzeigefamilie zerbricht unter dem Einfluss einer wachsenden totalitären Bewegung. Jan Komasas politische Dystopie „The Change“ klingt vertraut. Aber kann sie mit der Wirklichkeit mithalten?

„Es: Welcome to Derry“ erzählt die Vorgeschichte von Stephen Kings Roman. Aber ist die Frage, woher das Böse kommt, nicht viel komplizierter? Regisseur Andrés Muschietti findet trotzdem surreale Angstbilder.

Duell der Wahnsysteme: Emma Stone spielt in „Bugonia“ eine skrupellose Konzernchefin, die von einem durchgeknallten Aluhut-Träger entführt wird. Oder ist sie doch eine Außerirdische?

Zwei Jahre haben Juan Moreno und Sinan Sevinç den besten deutschen Rapper nach seinem Absturz begleitet. Mit einer Hagiografie hat ihr filmisches Porträt nichts zu tun. Es ist das Dokument einer menschlichen Tragödie.

Guillermo del Toro hat „Frankenstein“ für Netflix neu verfilmt, Jacob Elordi spielt die unschuldig in die Welt geworfene Kreatur als einen romantischen Sinnsucher. Ein Scheitern in Schönheit.

Das Biopic „Deliver Me From Nowhere“ erzählt die Entstehungsgeschichte des Springsteen-Albums „Nebraska“. Und wie der Sänger seine Dämonen besiegte. Regisseur Scott Cooper macht viel richtig.

Kirill Serebrennikow hat „Das Verschwinden des Josef Mengele“ verfilmt. Aber für das Psychogramm eines Monsters bleibt das Schwarz-Weiß-Drama zu oberflächlich. Das liegt auch an August Diehls Spiel.

In ihren Filmen beschreibt Kelly Reichardt ein Amerika an der sozialen Peripherie. Der Krimi „The Mastermind“ zeichnet ein tragikomisches Porträt der 70er Jahre zwischen Nixon und Vietnam.

Der Kalte Krieg ist vorbei, das Wettrüsten geht weiter. Kathryn Bigelow spielt in „A House of Dynamite“ mit einem Endzeit-Szenario: Eine Atomrakete rast auf Amerika zu. Ist das spekulativ oder virtuoses Actionkino?

Michael Endes Kinderroman-Klassiker hat Generationen geprägt. In der Verfilmung von Christian Ditter kämpft Momo jetzt gegen einen Tech-Konzern und virtuelle Realitäten, die Zeit rauben.

Actionstar Dwayne Johnson zeigt im Sportdrama „The Smashing Machine“ über den Mixed-Martial-Arts-Champion Mark Kerr eine andere Seite seines Könnens. Aber reicht das schon für einen Oscar?

Der Filmemacher Hartmut Bitomsky hat zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied gemacht. Sein Werk sucht im deutschen Kino seinesgleichen. Nun ist er mit 83 Jahren gestorben.

Eine brasilianische Dystopie, in der alte Menschen in Kolonien abgeschoben werden? Das kann man auch mit Humor erzählen. Auf der Berlinale gewann „Das tiefste Blau“ den Großen Preis der Jury.

Little Simz eröffnet ihre „Lotus“-Tour im fast ausverkauften Velodrom mit einem grandiosen Konzert. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer eindrucksvollen Karriere.

Alle großen Regisseure der 1960er Jahre wollten mit Claudia Cardinale drehen, die wie keine zweite das italienische Kino verkörperte. In Erinnerung bleibt aber auch ihr Engagement für Frauenrechte.

Was, wenn ein totalitäres Regime Amerika übernommen hat, aber die Revolutionäre sich als unfähig erweisen? Paul Thomas Andersons durchgeknallte Satire „One Battle After Another“ ist ein unerklärlicher Blockbuster.

Ein erfolgreicher Jockey verliert sein Gedächtnis und findet seine Identität. Luis Ortegas absurde Komödie „Kill the Jockey“ bricht mit einigen grundsätzlichen Regeln des Kinos. Das muss man gesehen haben.

Die Deutschen und ihre Weltkriege: Die Amazon-Produktion „Der Tiger“ reist in das Herz der Finsternis an der Ostfront. Aber ein Film über den Irrsinn des Krieges ist noch lange kein Antikriegsfilm.

Robert Redford hat mit seiner Persönlichkeit und Integrität mehr als nur eine Ära in Hollywood geprägt. Er hat das Kino verändert. Ein Nachruf auf einen Star, der sich in seiner Rolle nie wohlgefühlt hat.

Die US-Filmindustrie stand lange Seite an Seite mit dem jüdischen Staat. Aber die Boykottaufrufe werden lauter, Festivals üben Selbstzensur. Die Branche ist über den Gazakrieg zerstritten.
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