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Update

Schuss auf Hobbyfußballer: Polizei findet mutmaßliches Projektil der Tatwaffe

Nachdem ein Hobbyfußballer im Jahn-Park in Prenzlauer Berg angeschossen wurde, geht der Betrieb dort ganz normal weiter. Inzwischen hat die Polizei auf dem Gelände ein Projektil gefunden, das erste Hinweise auf die Tat geben könnte.

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass die Attacke dem ganzen Team galt und der Mann nur zufällig getroffen wurde. Noch ist unklar, warum am Sonntag gegen 15.30 Uhr zwei Schüsse fielen, von denen einer einen 33-jährigen Fußballspieler in den Oberschenkel traf. Ein Polizeisprecher betonte, dass derzeit weder klar sei, von wo die Schüsse abgefeuert wurden, noch, mit welcher Waffe geschossen wurde. "Die Art der Verletzung lässt aber auf eine scharfe Schusswaffe schließen", sagte ein Sprecher. Nach intensiver Suche hat die Polizei am Montagnachmittag nun ein Projektil auf dem Gelände gefunden, das mit den Schüssen in Zusammenhang stehen könnte. Genaueres soll nun die kriminaltechnische Untersuchung ergeben. Mit Ergebnissen rechnet die Polizei aber erst in den nächsten Tagen.

Derzeit geht sie davon aus, dass die Schüsse entweder von einem der angrenzenden Wohnhäuser oder von der gegenüberliegenden Straßenseite aus abgegeben wurden. "Vermutungen, dass es sich um einen Streit konkurrierender Spieler gehandelt haben könnte, bestätigten sich nicht", so der Sprecher. Auch schließe man derzeit aus, dass die Schüsse aus der näheren Umgebung des Spielfeldes abgegeben wurden. Dies spreche dafür, dass die Attacke nicht speziell dem getroffenen Spieler gegolten habe. "Offenbar standen die Spieler zum Zeitpunkt der Schüsse in einem Pulk zusammen. Auf die Entfernung hätte es jeden treffen können.", hieß es bei der Polizei.

Dem 33-jährigen Opfer geht es mittlerweile besser. Der Verletzte erlitt einen glatten Durchschuss der Weichteile im Oberschenkel. Die Attacke ereignete sich am Sonntagnachmittag, als etwa 25 Hobbyfußballer auf dem Gelände des frei zugänglichen Sportparks spielten. Nach den Schüssen suchten die Spieler Schutz hinter Hecken und Bäumen, nachdem sie den verletzten Spieler vom Platz getragen hatten.

Am Montagvormittag fanden im Jahn-Stadion am westlichen Rand des Geländes die Bundesjugendspiele des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums mit ca. 350 Schülerinnen und Schülern statt. Ruth Hanff, Organisatorin der schulischen Veranstaltung, berichtet, dass sie besorgte Anrufe von Eltern erhalten hätte. "Natürlich sind wir sehr besorgt, wir sind ja selbst Väter und Mütter. Wir haben deshalb auch viel mit den Schülern geredet", erzählte sie dem Tagesspiegel. Nach Rücksprache mit der Polizei und weil man keine Angst schüren und nicht in Panik verfallen wolle, sei aber entschieden worden, den Betrieb aufrecht zu erhalten, so die Lehrerin. Zur Sicherheit ist auch ein Polizist auf dem Gelände, der zwischen dem Stadion und den Fußballplätzen an der Cantianstraße hin und her pendelt. Dort spielen auch bereits wieder Hobbyfußballer.

Auch der normale Sportunterricht des Gymnasiums findet oft hier auf den Anlagen des Friedrich-Luwig-Jahn-Sportparks statt. Die Fußballklubs im Kiez reagierten besorgt. Wolfram Stahl, Sprecher des SV Empor, sagte aber, der Spielbetrieb werde aufrechterhalten. Man stehe im Kontakt mit der Polizei. Die sehe aber „keine besondere Gefährdung“ des Areals. Der Vorsitzende der SG Rotation Prenzlauer Berg, Andreas Gräber, sagte, die Polizei habe darum gebeten, wie geplant weiterzuspielen und keine Ängste zu schüren. Auch Elias Bouziane von Rot-Weiß-Viktoria mahnte Besonnenheit an. Training und Spiele liefen deshalb weiter.

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