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Die Angeklagten im Jonny K.-Prozess verstecken sich hinter Zeitungen.

© dpa

Prozess im Fall Jonny K.: Mutmaßliche Schläger waren vorher kaum auffällig

Keine schlechten Schüler, doch wenig Bemühungen um einen Job - am Montag ging es im Prozess um den Tod von Jonny K. um die Vorgeschichte der Angeklagten. Keiner von ihnen ist vorher besonders aufgefallen.

Die mutmaßlichen Schläger leben noch bei ihren Eltern, konsumieren keine Drogen und trinken nicht regelmäßig Alkohol. Vier der sechs Angeklagten, die sich nach der tödlichen Prügelattacke auf den 20-jährigen Jonny K. vor dem Landgericht verantworten müssen, sind nicht vorbestraft. Das ging am Montag aus verlesenen Strafregistern hervor.

Als die Richter die Lebensläufe von drei der sechs Angeklagten erörterten, fiel auf: Als Schüler waren sie nicht schlecht, doch ihre Bemühungen um einen Job fielen eher gering aus. „Ich war nach der Schule ein Jahr zu Hause“, berichtete Mehmet E., 20 Jahre alt. Auch der 21-jährige Melih Y. gönnte sich nach einer Lehre in der Gastronomie erst einmal ein halbes Jahr Pause. Der gleichaltrige Hüseyin I. sagte, er sei zwar nicht dumm, habe die Schule aber ohne Abschluss verlassen. Er mache seitdem „nichts“.

Jonny K. war kurz nach der Prügelattacke in der Nacht zum 14. Oktober 2012 an massiven Hirnblutungen gestorben. Alle Angeklagten haben eine Verantwortung für die tödliche Verletzung bestritten. Ihnen wird Körperverletzung mit Todesfolge sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Als ein Haupttäter gilt der 20-jährige Onur U., der wegen Körperverletzung vorbestraft ist. Er und der 25-jährige Bilal K. sind die beiden einzigen, die sich noch in Untersuchungshaft befinden. Der Prozess geht am Montag weiter.

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