Lorenz Maroldt zum SPD-Spitzenkandidaten in Hessen
Alle Artikel in „Meinung“ vom 10.11.2008
Nur zur Erinnerung: Es gab mehr als 200 Tote, damals vor sechs Jahren. Die meisten der Ermordeten waren ausländische Urlauber, darunter auch sechs Deutsche.
Es ist schon erstaunlich, mit welchen bösen Worten viele Sozialdemokraten das Verhalten der vier hessischen Abweichler belegt haben: Verrat, Niedertracht, Schweine, Ekel. Solche Hetzreden übersteigen alles Erträgliche – und zwar aus zwei Gründen.
Der Unfall eines russischen Atom-U-Boots im Pazifik weckt Erinnerungen an die furchtbaren Tage im August 2000, als die Welt um die eingeschlossenen Seeleute der „Kursk“ bangte. Beide Unglücksfälle sind technisch nicht vergleichbar.
Die Standhaftigkeit von Dagmar Metzger und der späte Mut der drei anderen SPD-Abweichler in Hessen haben nicht nur die Machtphantasien von Andrea Ypsilanti zerplatzen lassen. Sondern das Scheitern der rot-rot-grünen Regierung in Hessen berührt auch die Karrierepläne einer anderen streitbaren Sozialdemokratin: Wenn Gesine Schwan im Mai gegen Horst Köhler antritt, braucht sie in der Bundesversammlung neben einigen bürgerlichen Stimmen möglichst auch die aller Volksvertreter von SPD, Grünen und Linkspartei.
Somalia als Mahnung: Wer den Kongo militärisch befrieden will, wird scheitern
Die vier hessischen SPD-Abweichler beweisen Tugend. Reden wir deshalb nüchterner von Gewissenhaftigkeit! Orientiert an praktischer und politischer Vernunft. Ist es vernünftig, Frau Ypsilanti und ihre politische Formation ins Amt zu bringen?
Wenn Gesine Schwan im Mai gegen Horst Köhler antritt, braucht sie in der Bundesversammlung neben einigen bürgerlichen Stimmen möglichst auch die aller Volksvertreter von SPD, Grünen und Linkspartei. Doch die Linkspartei hat ein Hessen-Trauma und wettert gegen alles sozialdemokratische.
Nur zur Erinnerung: Es gab mehr als 200 Tote, damals vor sechs Jahren. Die meisten der Ermordeten waren ausländische Urlauber, darunter auch sechs Deutsche. Nun sind drei Drahtzieher der Anschläge hingerichtet worden. In der Nacht zum Sonntag wurden die Todesurteile vollstreckt.
Somalia als Mahnung: Wer den Kongo militärisch befrieden will, wird scheitern.
Russlands Militärtechnik ist völlig veraltet.