
Kalifornische Start-ups bieten Paaren an, Augen- und Haarfarbe, Intelligenz und andere Merkmale ihrer künftigen Kinder vor der Zeugung zu beeinflussen.
© Gestaltung: Tagesspiegel/Renner/Foto: Nassim Rad
Was wir zum Leben mitbekommen und was wir weitergeben – jeden Sonntag Geschichten rund um Gene und mehr in der „Erbonkel“-Kolumne des Genetikers und Wissenschaftsjournalisten Sascha Karberg.
Kalifornische Start-ups bieten Paaren an, Augen- und Haarfarbe, Intelligenz und andere Merkmale ihrer künftigen Kinder vor der Zeugung zu beeinflussen.
Nur bei einer von 100 Millionen Geburten kommen eineiige Drillinge zur Welt, zuletzt in Deutschland. Doch Mehrlingsgeburten nehmen weltweit zu.
Ein Gentest-Anbieter warb einst mit personalisierten Reisezielen auf Basis genetischer Daten. Eine absurde Idee – oder steckt doch mehr dahinter?
„Drei-Eltern-Babys“ werden sie genannt. Ihr Erbgut setzt sich aus den Genomen von Vater und Mutter und ein paar Genen einer Spenderin zusammen. Aber macht das diese gleich zu einer „Mutter“?
„Das ist ein dis!“ Menschen mit absolutem Gehör können Töne erkennen wie Normalos Farben. Aber ist das genetisch vorherbestimmt oder musikalisches Training?
Heiße Sommertage sind schweißtreibend. In überfüllten Bussen kann das unangenehm werden. Aber nicht schwitzen zu können, ist auch nicht cool.
Erbgutanalysen sind inzwischen so günstig, dass sie zu Weihnachten und Geburtstagen verschenkt werden. Mitunter fördert das unerwartete Verwandtschaftsverhältnisse zutage.
Bald läuft die Krimiserie „Tatort“ seit 55 Jahren. Aber ein häufig von Menschen hinterlassenes Indiz hat dort noch nie zur Überführung eines Täters geführt. Ein Vorschlag für einen schnoddrigen Plot.
Geheimratsecken, Halbglatze – über zu wenig Haarwuchs wird viel geklagt. Doch zu viel ist auch nicht zu empfehlen.
Die Väter kurbeln die Schrei-Gene der Säuglinge an, die Mütter dimmen sie herunter. Eine uralte Strategie, die das Überleben der eigenen Gene sichert.
Auch Gene können „sterben“ – wenn sie durch Mutationen stillgelegt werden. Doch mitunter kehren sie zurück. Mit guten wie mit schlechten Folgen, beim Elefanten ebenso wie beim Menschen.
Orangefarbene Tiere gibt es viele. Aber es war bislang ein Rätsel, wie das rötliche Fell von Katzen zustande kommt. Jetzt haben Forschende die Ursache entdeckt – ein seltenes Phänomen.
Übung macht den Meister. Ja, ja. Aber Niccolò Paganini, der „Teufelsgeiger“ und beste Violinvirtuose aller Zeiten, hatte wohl eine nicht ganz unwichtige Starthilfe.
Eigentlich steuern beide Elternteile zum Nachwuchs jeweils die Hälfte ihres Erbguts bei. Dennoch üben Frauen mehr Einfluss auf den Embryo aus.
Warum können manche Menschen erschnuppern, ob sie kürzlich Spargel gegessen haben, andere jedoch nicht? Um dem auf den Grund zu gehen, ließen Forschende Tausende Spargelesser an deren Urin riechen.
Machbar ist das: Einfach jenes Gen aus einer Qualle ins Erbgut einsetzen, das einen fluoreszierenden Farbstoff produziert, und schon schimmert das Karnickel im Dunkeln. Ein US-Start-up will das zum Geschäft machen.
Eigentlich sind’s doch nur Geräusche. Dennoch trifft Musik ins Herz, lässt Tränen fließen und löst Freude und Ekstase aus – bei Homo sapiens. Warum eigentlich?
Viele wünschen sich lange, volle Wimpern, die US-Schauspielerin Elizabeth Taylor hatte sie auf jeden Fall. Dank einer besonderen Mutation. Die genetisch bedingte Schönheit hatte aber auch einen Haken.
Weil er schmeckt, weil er wach macht, oder warum trinken wir Kaffee? Oder eben Tee? Am Durst allein liegt es jedenfalls nicht.
Ist es „natürlicher“, sein Kind ganz allein aufzuziehen, oder braucht es das sprichwörtliche Dorf? Mensch zu sein, heißt, seine Kinder kooperativ großzuziehen, sagt zumindest die Forschung.
Wer Blut spendet, rettet Leben. Aber der Aderlass hat Auswirkungen auf die blutbildenden Stammzellen. Wie, das hat jetzt ein deutsch-internationales Forschungsteam untersucht.
Als das Leben begann, gab es nur ein Geschlecht. Mutterzellen brachten Tochterzellen hervor, Milliarden Jahre. Dann erfand die Evolution das Männliche, ein fragiles Konstrukt.
Das würden Politiker sehr gern wissen: Was beeinflusst die Entscheidung der Wähler, ihr Kreuz bei der einen oder anderen Partei zu machen? Das Erbgut hat dabei erstaunlich viel mitzureden.
Merz, Scholz, Habeck, Weidel – die mitunter peinliche Nabelschau der Kandidaten lässt sich vor Wahlen kaum vermeiden. Nehmen wir’s wörtlich und schauen auf die Narbe, die jeder Mensch trägt.
Es gibt derzeit genug Anlässe, um nervös an seinen Fingernägeln zu kauen. Die schlechte Angewohnheit ist weit verbreitet – hat aber auch einen Vorteil.
Ist es verrückt, sich danach zu sehnen, schneebedeckte Hänge hinunterzurasen und Knochenbrüche und Kreuzbandrisse zu riskieren? Bestimmt. Aber das Glücksgefühl dabei hat auch etwas Gutes.
Hunde, Pferde, Katzen und viele andere Säugetiere können es: die Ohrmuscheln so ausrichten, dass sie den Schall gut einfangen. Die Muskeln dafür hat der Mensch auch – und nutzt sie noch immer.
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit waren es die Frauen, die die passenden Männer um sich versammelten. Das belegen genetische Überreste aus Südengland.
Ab und an mal blau zu machen ist das eine, sein Leben lang blau zu sein, etwas anderes. Alkoholexzesse sind nicht gemeint, sondern ein seltenes, genetisches Phänomen.
Wenn immer wieder die gleichen Gene aufeinandertreffen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für Erbkrankheiten. Überraschend kann Inzucht aber auch positive Effekte haben.
Familie – ist das auch noch der angeheiratete Schwippschwager? Dass es mit der Verwandtschaft mitunter kompliziert ist, zeigt das Beispiel einer Heirat von zwei Zwillingspaaren.
Morgen! Morgen pack ich’s an! Liegt mein Hang zum Prokrastinieren daran, dass ich bestimmte Genvarianten geerbt habe?
Fliegende Rentiere mit leuchtenden Nasen und ein unsterblicher Weihnachtsmann? Ist das Genmanipulation? Tatsächlich sind am Weihnachtsfest viele Mutanten beteiligt.
Spitz und lang oder klein und stummelig? Zähne haben nicht immer die gleiche Form. Jetzt kennen Forschende die Genvarianten, die das mitbestimmen – darunter auch eine vom Neandertaler.
Bauch, Brüste, na klar: Dass sich der Körper schwangerer Frauen etwas verformt, überrascht nicht. Allerdings sind auch Organe betroffen, die mit Fortpflanzung scheinbar nichts zu tun haben.
Man ist nur so alt, wie man sich fühlt. Tatsächlich kann das biologische Alter der Zellen von der Zahl der Kerzen auf dem Geburtstagskuchen abweichen. Und man kann sogar etwas dafür tun.
Nicht nur Nervenzellen können lernen. Offenbar schalten auch Nierenzellen „Gedächtnisgene“ ein, wenn sie gereizt werden.
Nicht immer will Mensch seinem besten Freund nah sein: Eben noch im Wannsee Stöckchen holen, schütteln sich Hunde gern, um das Wasser aus dem Fell zu bekommen. Jetzt ist der Auslöser dieses Verhaltens entdeckt worden.
Rechts oder links lang? Den richtigen Weg zu finden, ist eine angeborene Fertigkeit – die der Mensch aber trainieren muss. Das gelingt mal besser, mal schlechter.
Von wegen identische DNA: Zwillinge, die von einer Eizelle abstammen, müssten in all ihren Zellen das exakt gleiche Erbgut tragen. Dem ist aber nicht so, wissen Genforscher inzwischen.
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