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Von Rico Czerwinski Wenn Frau Jütte sagen soll, was sich verändert hat in 28 Jahren, dann möchte sie eigentlich gar nichts sagen. Soll sie sagen, dass draußen die Pappeln gewachsen sind?

Sie sind die zentralen fünf Frauen seines Lebens: die Ehefrauen Minna Beckmann-Tube und Quappi Beckmann, seine Mäzeninnen - und Geliebten - Lili von Schnitzler und Käthe von Porada sowie die langjährige Geliebte Naila (Hildegard Melms). Max Beckmann malte das lebensgroße Gemälde 1935 in Berlin und stellte sich indirekt zwischen sie: Ein Handspiegel, den eine der Frauen hält, gibt sein Antlitz wider.

Kraftvoll leuchten die Farben der Sonnenblumen in Gelb und Orange. Düster türmt sich dagegen der Himmel über einem geduckten Haus in einer Marschlandschaft - als würde er von dem drohenen Unwetter künden, das wenige Jahre später über Deutschland hereinbricht.

Der Kollege von der Meinungsseite hatte die Sorge, ob das WM-Gefühl wohl so toll wie früher sein werde, wenn die Sonne dauernd auf den Fernseher scheint. Jetzt ist es kurz vor 15 Uhr und fürs Erste muss man festhalten: Draußen regieren die Wolken und außerdem hat der schon etwas ältere (und weisere) Kollege A.

Es ist Sigmund Freud mehr als schwer gefallen, seine Wohnung in Wien zu verlassen, in der er 47 Jahre lang gelebt hatte: "All unsere Sachen sind nun unversehrt angekommen, die Stücke meiner Sammlung haben mehr Platz und machen viel mehr Eindruck als in Wien. Freilich ist die Sammlung jetzt todt, und fast ebenso todt ist der Eigentümer", schreibt er im September 1938 aus London an Margaret Stonborough-Wittgenstein.

"Eine Zeichnung ergibt sich aus einer vorhandenen, befragt bereits die nächste, noch bevor sie gemacht ist. Sie ist nichts Endgültiges, keine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit, sondern ein Stück des Weges, vielleicht so etwas wie eine präzise Frage, eine vorübergehende Antwort, ein Schwebezustand.

Die sakralisierende Ausgestaltung des "Ortes der Information" unter dem Berliner Denkmal für Europas ermordete Juden ist beschlossene Sache. Jüngste Entscheidungen des Stiftungskuratoriums (so verlautet aus dem Gremium) ignorieren die meisten Bedenken einer im November 2001 einberufenen Expertentagung.

Die seit Mittwochabend vom Frankfurter Suhrkamp Verlag an Journalisten verschickte Fassung des umstrittenen Roman-Manuskripts von Martin Walser "Tod eines Kritikers" enthält bereits Änderungen zu einer früheren Version, die der "Frankfurter Allgemeinen" zum Vorabdruck angeboten war. Der Verlag wiederholt zugleich den Vorwurf,FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher habe in seinem Offenen Brief an Walser aus einer vertraulich zu behandelnden, unlektorierten Fassung zitiert.