zum Hauptinhalt

KLASSIK Nicht-Katholiken geht es eigentlich nichts an. Dennoch: Jedem, der hörte, wie die Camerata vocale in der Philharmonie das musikalische Hochamt zelebrierte, konnten Tränen in die Augen steigen: Auf welche gestaltenden Energien, auf welche Überzeugungskraft muss eine Kirche verzichten, die noch immer über die Zulässigkeit der Priesterinnenweihe diskutiert!

Im Alter von 71 Jahren ist der Maler Raimund Girke in der vergangenen Woche – wie erst jetzt von seiner Familie mitgeteilt wurde – in Köln verstorben. Er zählte zu den Vertretern einer konsequenten Gegenstandslosigkeit.

Peter von Becker über eine neue Mauer im Nahen Osten Eine Mauer. Keinen metallenen, womöglich auch elektrischen Zaun, wie ihn die Regierung Scharon jetzt zwischen Israel und dem Westjordanland anlegen will, nein, eine „unüberwindliche“ Mauer zu bauen – das empfehlen eine Reihe illustrer Schriftsteller und Intellektueller.

Von Christian Broecking Der polnische Trompeter Tomasz Stanko ist seit langem ein Markenzeichen der europäischen Szene, obwohl er aus dessen Randgebiet stammt. In seiner Heimat ist er fast ein Nationalheiligtum.

Auch wir, die wir das Abseits nicht vom Elfmeter unterscheiden können, haben längst gelernt, dem Fußball allerlei Gutes abzugewinnen. Nur schade, dass immer die Falschen ausscheiden; denn diejenigen, die weiterkommen, sind natürlich nicht unbedingt diejenigen, die unsere besten Gefühle hervorrufen und uns mit den tiefen Wahrheiten des Lebens konfrontieren.

Von Günter Höhne Weil am Rhein, im Dreiländereck Deutschland-Schweiz-Frankreich gelegen, wirbt für sich als „Stadt der Stühle“, reißt den Besucher aber auf den ersten Blick nicht aus dem Sessel. Das Betonboulevardzentrum im Geist der fünfziger und sechziger Jahre erinnert ein bisschen an das von Trebbin, der brandenburgischen Partnerstadt.

Sie kam als Malerin nach Deutschland und ging als Bildhauerin nach Amerika zurück. In ihrem Geburtsland geschah der künstlerische Durchbruch.

Finnische Familiengeschichten, russische Erinnerungen an die Sowjetdiktatur, ein türkischer Krimi: Die Bonner Biennale, ein einmaliges Theater-Festival, findet gerade zum sechsten – und in dieser Form zum letzten – Mal in Bonn, Bad Godesberg und Beuel statt. „Neue Stücke aus Europa“ heißt es lakonisch, und das war damals, bei der ersten Biennale 1992, völlig gegen den Trend.

VOR >> Jörg Plath über Paul Celans Lieblingsspieler Ruhiger ist es in der Stadt geworden. Fließender scheint der Verkehr, freundlicher sind die Polizisten, und die Lesungen letzte Woche verliefen sämtlich störungsfrei.

Lebendiges, impulsives Theater zu machen, gerade unter den schwierigen, einengenden kulturpolitischen Gegebenheiten in der DDR, war die Aufgabe, die Horst Schönemann mit Leidenschaft, Fantasie und Zähigkeit zu erfüllen versuchte. Er liebte die Schauspieler, er formte Ensembles in Berlin, Halle und Dresden, er wollte seinem Publikum Zuversicht vermitteln, Überlegenheit gegenüber den Misslichkeiten des Alltags.