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Von dieser Bundestags-Sitzung wollte Wilhelm von Boddien keine Sekunde verpassen. Denn gestern stand sein persönlicher Traum zur Debatte, die Rekonstruktion der historischen Barockfassade des Berliner Stadtschlosses.

Von Holger Wild Wie baut man eine Fassade nach, die zwischen 1698 und 1716 von Hunderten Steinmetzen gemeißelt, von Dutzenden Bildhauern verziert worden ist? Deren Baupläne verloren sind.

Sein Fest im eigenen Garten am heutigen Freitag ist für Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht wirklich eine Herausforderung. Schließlich ist er seit dem Tag der Offenen Tür im Kanzleramt im vergangenen September Routinier in der Frage, wie man tausende Gäste bewirtet, unterhält und durch den Kanzlerpark flanieren lässt.

BERLINER CHRONIK Junge Bäume am Straßenrand bieten häufig einen recht erbarmungswürdigen Anblick: Einbetoniert, Abgasen und Staub ausgesetzt, von parkenden Autos oft beschädigt und mitunter auch als Stütze für aufgeschichtetes Baumaterial mißbraucht, so versuchen sie, widrigen Umständen zum Trotz Wurzeln zu fassen. Jedes Gartenbauamt hat seine eigene Methode, um die noch stangendünnnen anfälligen Stämme dabei zu stützen.

Küsschen hier, Küsschen da - ein jeder schien sich zu freuen, den anderen mal wieder zu sehen, am Donnerstagmorgen im Regent Schlosshotel in Grunewald. Bald beherrschten eifrige Unterhaltungen in Englisch, Französisch, Spanisch und anderen Sprachen den goldenen Saal.

Rund 75 Millionen Euro will der Förderverein Berliner Stadtschloss bei privaten Spendern sammeln, um die Mehrkosten für die Rekonstruktion der historischen Barockfassade zu finanzieren. Der Vereinsvorsitzende Wilhelm von Boddien rechnet dabei vor allem auf die Beteiligung von Unternehmen, die den Wiederaufbau ermöglichen sollen.

Von Brigitte Grunert und Barbara Junge Mit Spannung erwarteten am Donnerstagabend die Berliner Politiker die Entscheidung des Bundestages über die Zukunft des Schlossplatzes. Kaum war das Votum für eine Rekonstruktion der historischen Schlossfassade gefallen, reagierten die Parteien höchst unterschiedlich: SPD, PDS und die Grünen warnten vor barocker Herrlichkeit, CDU und FDP begrüßten den Entschluss im Reichstag.

Im Sozialamt Steglitz-Zehlendorf ist gestern ein schwerer Fall von Betrug entdeckt worden. Nach Aussage des Sozialdezernenten Stefan Wöpke soll ein Mitarbeiter der Behörde über mehrere Jahre rund 165 000 Euro veruntreut haben.