
Wer ins Konzert geht, möchte etwas über die Künstler erfahren, die hier auftreten. Im Programmheft aber werden immer nur die Karrierestationen heruntergerattert. Dabei ließe sich das leicht ändern.
© Tagesspiegel/Nassim Rad
Frederik Hanssen schreibt über die wichtigsten Klassikneuigkeiten der Hauptstadt.
Wer ins Konzert geht, möchte etwas über die Künstler erfahren, die hier auftreten. Im Programmheft aber werden immer nur die Karrierestationen heruntergerattert. Dabei ließe sich das leicht ändern.
Er gilt als größter Crooner aller Zeiten. Doch Frank Sinatra tauschte das Mikrofon auch mal gegen den Taktstock. Mozart-Partituren lagen dann allerdings nicht auf dem Notenpult.
Wenn die städtischen Bühnen im Sommer geschlossen sind, strömen die Opernfans hinaus aufs Land. Dort bieten die Aufführungen sogar oft mehr als nur den reinen Musikgenuss.
Vier brandenburgische Kulturinstitutionen starten mit neuen Chefs in die Saison. Ein Aspekt allerdings irritiert bei den Personalentscheidungen in Potsdam, Frankfurt/Oder, Cottbus und Rheinsberg.
Entgegen aller hartnäckigen Vorurteile: Tickets für die Berliner Opern müssen nicht teuer sein. Das gilt sogar für die prachtvolle Staatsoper Unter den Linden.
Das klingt doch gut: In diesem Sommer gibt es kaum spielfreie Tage im hauptstädtischen Klassikbetrieb – dank Absprachen und Gastkünstlern aus aller Welt.
Die Debatte um angemessene Outfits beim Opern-Besuch wird weiter lebhaft geführt. Dabei ist abends im Zuschauerraum ein ganz anderer Aspekt viel wichtiger.
Mit gutem Dreh kann selbst ein Stück, das in der Antike spielt, ganz heutig wirken. Bei der Kammeroper Schloss Rheinsberg ist das jetzt wieder auf beglückende Weise zu erleben.
Die Mailänder Scala hat gerade ihre Kleiderordnung verschärft. Wie sieht es bei den Berliner Klassikinstitutionen aus? Wird man in Unterhemd und kurzen Hosen eingelassen?
„Im besten Fall haben wir unsere Antennen überall“: Musikerinnen und Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin geben Einblicke in ihre Arbeit.
Jedes Orchester, jedes Opernhaus wünscht sich viele Besucherinnen und Besucher unterhalb des Rentenalters. Dennoch wird jetzt die „Classic Card“ für Menschen unter 30 massiv teurer.
Gleich viermal hintereinander ist jetzt die „Orgelsinfonie“ von Camille Saint-Saens in der Philharmonie zu erleben. Gespielt von einem Spitzen- und einem Nachwuchsorchester.
Als Götz Friedrich 1981 die Leitung der Deutschen Oper übernahm, sprühte er nur so vor Ideen. Und das bezog sich nicht allein auf die Werke, die er an der Bismarckstraße inszenieren wollte.
Kaum ein Sänger war im 20. Jahrhundert so einflussreich wie Dietrich Fischer-Dieskau. Eine persönliche Erinnerung an den Bariton, der am 28. Mai 100 Jahre alt geworden wäre.
Gesang als Geschmacksverstärker: Mit seiner Countertenor-Stimme hat sich Johannes Pietsch den Sieg beim diesjährigen ESC ersungen. Kann das der Oper helfen?
Für einen Kritiker bin ich zu groß geraten. Darum versperre ich bei Live-Aufführungen häufig den Menschen, die hinter mir sitzen, die Sicht auf die Bühne. Das tut mir leid.
1970 beging der Tagesspiegel das erste Vierteljahrhundert seines Bestehens mit einer „Feierstunde“. Es gab sogar die Uraufführung einer Auftragskompositition – davon existiert eine Langspielplatte.
Das Berliner Musiktheater-Angebot ist einmalig vielfältig. Ein wichtiges Werk allerdings fehlt in dieser Saison in den Spielplänen. Zum Glück naht jetzt Abhilfe aus Brandenburg.
Kritiken müssten eigentlich in der Ich-Form verfasst werden. Denn bereits zwei Menschen, die in einem Konzertsaal nebeneinandersitzen, können völlig konträre Hörerlebnisse haben.
Die Reise- und Buchungsplattform Omio hat untersucht, welche europäischen Städte am attraktivsten für Klassik-Fans sind. Die Ergebnisse sind mehr als verblüffend.
Viele Bühnen halten derzeit still, statt ihr Publikum zum lautstarken Protest gegen die Sparpläne des Senats zu animieren. Unser Kolumnist hat herausgefunden, was dahintersteckt.
Wenn es darum geht, welche Werke die Sinfonieorchester abends im Saal spielen, reden viele mit. Es soll ja schließlich etwas Harmonisches dabei herauskommen.
Musik arbeitet mit Klangfarben, Malerei mit Farbtönen. Wie nahe aber sind sich die beiden Kunstformen wirklich? Ein paar Gedanken, über Genregrenzen hinweg.
Rebellion oder Imitation, das ist hier die Frage: Beim „Eurovision Song Contest“ tritt ein Pop-Duo auf, dessen Vater Klassikprofi ist. In anderen Familien herrscht in Stilfragen mehr Harmonie.
Lange dachte ich: Kritiker für klassische Musik bleiben bis zur Rente stets unterhalb des Altersdurchschnitts des Publikums. Zum Glück habe ich mich getäuscht.
Niemals war es so leicht, die Hemmschwelle zu überwinden: Berlins Orchester und Opernhäuser scheuen keine Mühe, um Einblicke in die klassische Musik zu eröffnen.
Von wegen „verstaubt“: Die Berliner Opernhäuser haben extreme Produktionen im Angebot. Wer seine Vorurteile gegenüber dem Genre abbauen will, ist herzlich eingeladen.
Klassik-Kenner können es gar nicht leiden, wenn bei einer Sinfonie oder einem Solistenkonzert zwischen den Sätzen geklatscht wird. Aber ist diese Strenge wirklich nötig?
Der Pianist Jan Lisiecki steht seit seinem 15. Lebensjahr im Rampenlicht. Seine künstlerische Entwicklung mitzuverfolgen, ist die pure Freude.
Morgens kein Beethoven, mittags schon, nachmittags wieder nicht. Was der RBB auf seiner Kulturwelle „Radio 3“ bietet, ist verwirrend. Gelinde gesagt.
Es nervt, wenn im Opernhaus oder im Sinfoniekonzert ein Handy klingelt. Wer dagegen während die Vorstellung einschläft, ärgert seine Mitmenschen weniger. Oder?
Wir als Großstadtbewohner sind die Dauerbelästigung durch Lärm gewohnt. Also flüchten wir aufs Land. Und erleben dort unangenehme Überraschungen.
In ihrer Gesellschaft fühlt man sich sofort wohl: Jahrzehntelang hat die amerikanische Pianistin Beegie Adair Bar-Jazz gespielt, auf formvollendete Weise. Eine Verbeugung.
Die Hauptstadt hat Potenzial als Destination für Kultur-Katastrophen-Touristen: Das zumindest legt die aktuelle Politik des Senats nahe. Ein Gedankenspiel zwischen Ruinen.
Das Opernhaus in Halle an der Saale verzeichnet zum Saisonstart den größten Publikumszuspruch seit zehn Jahren. Das liegt am klugen Marketing. Aber auch am persönlichen Einsatz des Chefs.
Der neue Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper musste sich an der Achillessehne operieren lassen. Zum Jahresende aber will er Unter den Linden auf dem Vulkan tanzen.
In Italien wurde die Oper erfunden, in der Publikumsgunst aber ist sie dort abgehängt, weit hinter der Canzone. Die wird beim San Remo-Festival gefeiert. Warum gibt es sowas bei uns nicht?
43 Kritikerinnen und Kritiker küren die Top-Aufführungen der Saison – und die Hauptstadt kommt nicht vor. Das ist doch ein Skandal! Oder? Es kommt auf den Blickwinkel an.
„Carmen“, „Bolero“ und Co: Die berühmtesten iberischen Klassikwerke stammen von Franzosen. Ein echter Spanier könnte einem dagegen finnisch vorkommen.
Unabhängigkeit von der Musikindustrie ist den Expertinnen und Experten wichtig, die den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ vergeben. Das wurde jetzt in Berlin gefeiert.
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