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Der neue Chefdirigent des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt/Oder Felix Mildenberger.

© Neda Navaee

Dirigenten und Intendanten in Brandenburg: Hallo, wir sind die Neuen!

Vier brandenburgische Kulturinstitutionen starten mit neuen Chefs in die Saison. Ein Aspekt allerdings irritiert bei den Personalentscheidungen in Potsdam, Frankfurt/Oder, Cottbus und Rheinsberg.

Eine Kolumne von Frederik Hanssen

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Die brandenburgische Klassikszene ist gerade mächtig in Bewegung. Bei der Kammerakademie Potsdam beispielsweise tritt zum Beginn der neuen Saison Francois Leleux die Nachfolge von Antonello Manacorda an. Damit bleibt das 2001 gegründete Ensemble seiner Linie bei der Wahl der künstlerischen Leiter treu: Bevorzugt werden Instrumentalisten, die außerdem noch dirigieren.

Sergio Azzolini, der erste Chefdirigent, war von Hause aus Fagottist, Manacorda ist studierter Geiger und arbeitete als Konzertmeister beim Mahler Chamber Orchestra, bevor er zum Taktstock griff. Francois Leleux wiederum ist ein international gefragter Oboen-Virtuose.

Generationswechsel an der Oder

Am Staatstheater Cottbus tritt im Herbst Hasko Weber als Interims-Intendant an, bevor 2026 dann Berthold Schneider den Job längerfristig übernimmt. Und in Frankfurt/Oder findet beim Brandenburgischen Staatsorchester ein echter Generationswechsel statt: Jörg-Peter Weigle, 72 Jahre alt, übergibt die musikalische Leitung an den gerade einmal halb so alten Felix Mildenberger.

Georg Quander bei einem Freiluftkonzert der Kammeroper Schloss Rheinsberg.

© www.axellauer.de

Im lieblichen Rheinsberg schließlich, wo einst Kronprinz Friedrich glückliche Jahre verbrachte und sein Bruder Heinrich später den legendären Musenhof etablierte, wird Georg Quander jetzt als Intendant verabschiedet. Ab 1. September residiert dann Jelle Dierickx im Chefzimmer des Kavaliershauses.

Für den 1977 geborenen Belgier ist es die zweite Karrierestation in Brandenburg: Von 2013 bis 2017 war er bereits Programmdirektor der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Georg Quander – der in diesem November tatsächlich schon seinen 75. Geburtstag feiert – wird der Kammeroper Schloss Rheinsberg aber weiterhin künstlerisch verbunden bleiben.

Ist Ihnen auch etwas aufgefallen? Das waren jetzt acht Männernamen hintereinander. Herrschen in Brandenburg denn Zustände wie im alten Preußen? Nun ja. Immerhin leitet in Potsdam Bettina Jahnke das Hans Otto-Theater, Heike Bohmann den Nikolaisaal und Dorothee Oberlinger die Musikfestspiele. Und an den Theatern von Cottbus und Brandenburg/Havel gibt es jeweils Chefinnen für den kaufmännischen Bereich.

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