
Sinologie, Zentralasien- oder Islamwissenschaft – lohnt es sich noch, solche kleinen, spezialisierten Fächer zu studieren? Sie auf den direkten praktischen Nutzen zu reduzieren, wird ihnen nicht gerecht.
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Worüber spricht und streitet man in der Berliner Wissenschaft? Und was wollen die vier Autor:innen der Kolumne „Vom Campus“ dem Publikum im Tagesspiegel, ihren Kolleg:innen, den Studierenden oder der Politik zu bedenken geben? Das schreiben die Vier hier immer montags.
Sinologie, Zentralasien- oder Islamwissenschaft – lohnt es sich noch, solche kleinen, spezialisierten Fächer zu studieren? Sie auf den direkten praktischen Nutzen zu reduzieren, wird ihnen nicht gerecht.
Akademische Berufe werden durch Künstliche Intelligenz bedroht, Fähigkeiten abseits des Fachwissens werden wichtiger. Die Berliner Unis sind dafür die beste Schule.
Was alles unter der Erde lebt, ist noch lange nicht erforscht. Gleichzeitig setzt unsere Lebensweise den Böden zu, durch Schadstoffe und Versiegelung. Doch es gibt Wege, fruchtbares Land zu erhalten.
In der Wissenschaft dürften sich einige über Steffen Krach als SPD-Spitzenkandidat freuen. Man erinnert sich an die goldenen Zeiten für die Unis, als Michael Müller regierte und Krach Staatssekretär war.
Frauen haben noch immer schlechtere Rentenaussichten als Männer: Wegen des Gender-Pay-Gaps und weil sie mehr Care-Arbeit übernehmen. Eine Reform muss diese Abhängigkeit von der Ehe beenden.
Während in den USA unter der Trump freie Forschung und Lehre demontiert werden, gelten sie hier noch als hohes Gut. Doch auch wir sollten wachsam sein für Sprechverbote und politische Eingriffe an den Unis.
Wer sich heute für ein Studium interessiert, ist verunsichert wie nie zuvor. Nicht, weil die Jugend weinerlich wäre. Sondern weil sie sich ums Geld sorgt: um den eigenen Unterhalt wie um die Kürzungen der Hochschulen.
Dass die Verhandlungen für ein Plastikabkommen der Vereinten Nationen scheiterten, darf nicht in Resignation münden. Der schädliche Müll muss reduziert werden, in der Industrie und im Alltag.
Noch immer wird die Reform der Uni-Karrieren erwartet. Einen guten Impuls gibt jetzt der Wissenschaftsrat: Er enthält frühere Bleibe-Perspektiven, und eine Neuaufstellung der Institute. Doch viele Profs sind skeptisch.
Unsere Bevölkerung wird im Schnitt immer älter, die Geburtenrate ist niedrig. Für die richtigen Antworten auf den demografischen Wandel braucht es einen genauen Blick auf die Statistik – und auf die Gleichstellungsfragen.
Sind Unis unter Spardurck, rücken oft „Nischen-Fächer“ wie Regional- und Sprachstudien zu Asien und Afrika auf der Streichliste. Wir müssen sie schützen! Sie bilden Personal aus, das künftig gefragt sein wird.
Quer durch alle Ressorts, mit Konzept und untergehakt könnte die Kürzungskrise an den Berliner Unis zu meistern sein. Stärken gibt es hier viele. Aber wir könnten sie noch besser verbinden.
Hitzewellen fordern global mehr Menschenleben als andere Extremwetterereignisse. Trotzdem behandeln viele Entscheidungsträger die Klimakrise als zweitrangig. Es ist höchste Zeit, dass Politik und Industrie umsteuern.
Junge Wissenschaftler müssen weiter auf faire Beschäftigungsbedingungen warten. Das Bundesverfassungsgericht traf eine negative Entscheidung zu einer Berliner Regelung gegen Kettenbefristungen.
Die Trendumkehr ist da: Eltern wünschen sich zunehmend Mädchen als Kind. Doch die Bevorzugung eines Geschlechts verschärft unsere Probleme nur.
Es winken traumhafte Bedingungen: Etwa Staaten aus der Golfregion bieten großzügige Förderungen oder eine hohe Vielfalt an den Unis. Forscher sollten bei manchen Angeboten aber vorsichtig sein.
Klar kann man davon träumen, Harvard-Forscher nach Berlin zu holen. Wenn die Stadt zeitgleich von Bonn und Tübingen überholt wird, sollte man sich aber fragen: Verliert Berlin gerade seine Anziehungskraft?
Der Kaffeeanbau um den Äquator leidet unter Extremwetter. Es droht ein dramatischer Rückgang der Anbauflächen. Doch eine Bohne, die in Archiven schlummert, könnte für die Zukunft eine Lösung sein.
Mit nur noch fünf Großprojekten, die künftig die Millionenförderung bekommen, rutscht Berlin ab auf der Exzellenz-Skala der Wissenschaft. Abgehängt wurde es auch von einem viel kleineren Standort.
Die Trump-Regierung geht immer schärfer gegen die Elite-Universitäten vor. Im Visier steht insbesondere Harvard, dessen Präsident sich nicht beugt. Solche Beispiele braucht es in Zeiten wie diesen! Auch für uns.
Rechenschaft für Kleinstbeträge, europaweite Ausschreibungen für eine einfache Übersetzung: Die Wissenschaft muss teils absurde Verwaltungsakte ableisten. Wird dies nun endlich besser?
Welches Studium ist das richtige? Die Wahl fällt vielen schwer, zumal der spätere Job vielen Ansprüchen gerecht werden soll. Es gibt einen Beruf, den viele übersehen – obwohl er eine Menge bietet.
Unsere Lebensgrundlage ist die Natur – doch was damit gemeint ist, ist gar nicht so klar. Ist es die unberührte Wildnis oder eher ein durch Menschen geprägter Garten, auch mit neuen Arten?
Konferenzen und Vorträge in der USA: für viele Forschende ein wichtiger Teil der Arbeit. Doch seit Trumps Schikanen ist dieser Austausch gefährdet. Ob Postdoc oder Prof: Aus Angst werden Reisen nun abgesagt.
Steigende Kosten, sinkende Subventionen: Die Lage der Studierenden wird immer prekärer, besonders in Berlin. Wollen wir Innovation fördern, brauchen wir auch faire Bedingungen für alle Hochschulanfänger.
Während des Kriegs fanden viele Syrer in Deutschland Zuflucht. Anstatt sie alle nur zur Rückkehr aufzufordern, sollten wir sie beim Wiederaufbau unterstützen. Denn auch von hier aus kann man helfen.
Fast ein Viertel weniger Studienanfänger: Geisteswissenschaften liegen nicht im Trend. Das passt zu einer Politik, die Rüstung mehr pusht als Bildung. Dabei braucht es gerade in diesen Zeiten Dichter und Denker.
Freuen wir uns! In Rom wurden Beschlüsse zum Schutz der Natur gefasst. So ein Hoffnungsschimmer ist in diesen Zeiten bitter nötig.
Aktuell ächzen die Unis der Stadt unter den Kürzungen des Senats. Doch das geplante Sondervermögen lasst auch sie hoffen: Der riesige Sanierungsstau könnte überwunden werden.
Zu wenig Frauen, zu wenig jüngere und ältere Menschen, zu wenig Handwerker: Im Parlament ist die Bevölkerung nicht richtig abgebildet. Das sollte sich beim nächsten Mal ändern.
Die Berliner Hochschulen bekommen weniger Geld, so viel ist klar. Vielleicht wäre es gut, wenn Unis und Land endlich für die Sparpläne zusammenarbeiten würden, statt nur übereinander zu reden.
In welcher Konstellation auch immer Deutschland künftig regiert wird: Am Klimawandel kommt keine Regierung vorbei. Denn den Preis eines kollabierenden Ökosystems zahlen wir am Ende alle.
Im Jubiläumsjahr wird die Universität der Künste besonders geschröpft: Hier zeigt sich, wie der Senat planlos den Markenkern der Hauptstadt zerstört.
Der Wirtschaft geht es schlecht. Ein Grund mehr Frauen- und Familienpolitik voranzubringen: Das Wohl aller hängt davon ab. Der Wahlkampf dreht sich stattdessen um Migration. Zeit, den Fokus zu wechseln!
Berlins Unis müssen sparen. Kann kurzsichtiges kürzen die Lösung sein? Was wir brauchen, sind durchdachte, langfristige Konzepte für eine zukunftsfähige Wissenschaft.
Manche Zahlen erfreuen einen in Zeiten schlechter Nachrichten umso mehr: Das Interesse der Menschen an Wissenschaft lässt nicht nach! Viele bringen sich sogar selbst als Naturschützer und Datensammler ein.
Das Bundesforschungsministerium zählt zu den Ressorts mit den größten Budgets. Was fordern die Parteien im Bundestagswahlkampf also für die Wissenschaft? Es gibt viele Richtungen und manche Trends.
Wir müssen aufholen in Sachen Chancengleichheit. Die AfD aber will Kitas zurückbauen und die Schulpflicht lockern, Herkunft würde so noch wichtiger. Fatal: Ein solches System schadet am Ende auch der Wirtschaft.
Bei all den schlimmen News und Krisen fällt es schwer, positiv ins neue Jahr zu blicken. Doch Miesepetrigkeit löst keine Probleme. Gerade jetzt braucht es den jungen Geist und Optimismus der Hochschulen.
Weihnachten ist Zeit zum Innehalten. Und: Auch in diesen Tagen sollten wir uns auf die Natur besinnen. Die Politik muss noch viel mehr tun, um sie zu schützen.
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