183 verschiedene Sprachen auf 7641 Inseln: Die Philippinen werden Buchmessen-Gastland 2025
Die Philippinen werden Buchmessen-Gastland 2025
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Die Philippinen werden Gastland der Frankfurter Buchmesse 2025. Buchmesse-Direktor Juergen Boos und Vertreter des künftigen Gastlands unterzeichneten am Freitag in Davao City, der flächenmäßig größten Stadt der Philippinen auf Mindanao. Damit begrüßt die Buchmesse nach Indonesien 2015 zum zweiten Mal ein Gastland aus Südostasien. Die Geschichten ihres Landes seien von der kolonialen und postkolonialen Zeit geprägt, erklärte die philippinische Senatorin Loren Legarda, Boos wiederum sagte, dass er sich besonders freue, „die vielfältigen Einflüsse von 183 verschiedenen Sprachen, die auf den 7641 Inseln der Philippinen gesprochen werden“, zu erleben.
Die philippinische Literatur ist im deutschsprachigen Raum fast unbekannt. Die Schriftstellerin und Übersetzerin Annette Hug hat in einem Essay des Onlinemagazins babelwerk.de darauf hingewiesen, dass es nur ein Handvoll Übersetzungen von englischsprachigen Romanen gebe. Aus Filipino/Tagalog dagegen sei noch kein einziger übersetzt worden. Mit zwei Partnerinnen hat sie deshalb 2021 die Plattform studiyo-filipino.ch gegründet, die sich der Förderung philippinischer Kultur verschrieben hat. Auch das Frankfurter Literaturnetzwerk Litprom versucht, für die philippinische Literatur zu werben. Unter Hugs Mitwirkung erschien im vergangenen Jahr eine Broschüre (PDF unter litprom.de) mit einem Dutzend empfehlenswerter Autorinnen und Autoren. Allerdings schreibt von ihnen auch nur Allan N. Derain auf Englisch. Die Dominanz der amerikanischen Kultur hat nicht zuletzt mit US-Kolonialherrschaft zu tun.
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