
© dpa/Christian Charisius
Angeblich „nationale Sicherheitsrisiken“: Trump setzt alle US-Offshore-Windprojekte aus
Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat alle größeren Offshore-Windprojekte vor der Küste der Vereinigten Staaten vorerst gestoppt. Die Begründung verwundert.
Stand:
Windräder könnten Radar- und Navigationsanlagen stören und würden „nationale Sicherheitsrisiken“ darstellen, behauptet US-Innenminister Doug Burgum. Daher habe die Regierung von Präsident Trump alle größeren Offshore-Windprojekte vor der Küste der Vereinigten Staaten vorerst gestoppt. Trump ist ein erklärter Windkraft-Gegner.
Die Störungen würden „durch die Bewegung massiver Turbinenblätter und die stark reflektierenden Türme verursacht“, heißt es in einer Erklärung Burgums. Unter anderem militärische Ziele würden so verschleiert. Deshalb würden die Pachtverträge für alle im Bau befindlichen groß angelegten Offshore-Windprojekte in den Vereinigten Staaten ausgesetzt, bis das Verteidigungsministerium und andere Behörden technische Lösungen erarbeitet hätten.
„Teuer, unzuverlässig und stark subventioniert“.
Betroffen sind fünf Anlagen vor der US-Ostküste, die sich im Bau befinden. Im Onlinedienst X nannte Burgum die Windparks zudem „teuer, unzuverlässig und stark subventioniert“. Eine einzige Erdgas-Pipeline liefere so viel Energie wie die fünf Projekte zusammen, behauptete er. Die Regierung wolle außerdem lieber auf „wunderschöne, saubere Kohle“ setzen. Die geplanten Windparks sollten Strom für Millionen Haushalte an der dicht besiedelten US-Ostküste liefern.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Burgum kritisierte auch, dass für Offshore-Windräder ausländische Bauteile benötigt würden, insbesondere aus China. Trump hatte bereits am Tag seines erneuten Amtsantritts am 20. Januar ein Dekret gegen den Ausbau der Windenergie unterzeichnet. In den vergangenen Monaten bezeichnete er Windanlagen als „Betrug“ und behauptete, sie trieben „Wale in den Wahnsinn“.
Nach Recherchen der BBC geht seine Abneigung auf einen Offshore-Windpark vor der Küste Schottlands zurück, wo Trump bereits 2006 – zehn Jahre vor seiner ersten Präsidentschaftskandidatur – den Bau eines Golfplatzes ankündigte. Trotz eines Gangs durch alle juristischen Instanzen konnte er den Windpark vor der Küste seiner Anlage bei Aberdeen nicht verhindern. Er argumentierte, Golfspielern werde damit die gute Aussicht genommen. (AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: