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Herthas Fabian Reese hadert mit der unnötigen Niederlage.

© Ulrich Hufnagel/dpa

2. Fußball-Bundesliga: Hertha schlägt sich selbst: Drei Comebacks machen Hoffnung

Eigentor, Ausrutscher und ein Kapitän, der endlich wieder trifft: Warum Herthas Aufholjagd in Bochum trotzdem nicht belohnt wurde.

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Die Voraussetzungen für den dritten Zweitliga-Sieg in Serie hätten eigentlich kaum besser sein können. Paul Seguin absolvierte nach überstandener Wadenverletzung sein erstes Spiel überhaupt für Hertha BSC. Diego Demme feierte sein Comeback und Kapitän Fabian Reese beendete mit dem ersten Saisontor nach über 800 Minuten seine Torflaute. 

Und trotzdem standen die Berliner am Ende des Abends beim Krisen-Club VfL-Bochum mit 2:3 (0:2) als Verlierer da und kassierten den nächsten Rückschlag auf dem Weg ins vordere Tabellendrittel. „Ich will meiner Mannschaft nicht zu viel Vorwurf machen. Ich finde, wir haben echt ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Ich empfinde es als unnötige Niederlage“, sagte Trainer Stefan Leitl. 

Leistner patzt bei zwei Gegentoren

Durch Unkonzentriertheiten in der Defensive schlugen sich die Berliner selbst. Beim 0:1 (13. Minute) knallte Michal Karbownik den Ball nach einem missratenen Klärungsversuch ins eigene Tor. Beim 0:2 durch Francis Onyeka (32.) ließ sich der Hauptstadt-Club gnadenlos auskontern. Und beim 0:3 erneut durch Onyeka (60.) sah Leistner, der schon beim vorherigen Gegentreffer weggerutscht war, in Abstimmung mit Keeper Tjark Ernst ganz schlecht aus.

„Wir hatten viele Torchancen, haben aber zu billige Gegentore kassiert. Auch ich muss das defensiv auf meine Kappe nehmen“, sagte Leistner später selbstkritisch. Die durch Luca Schulers Joker-Tor (72.) gestartete Aufholjagd wurde nicht mehr belohnt. Obwohl Linus Gechter nach dem Anschlusstreffer durch Reese (80.) das Remis aus dem Fuß hatte. 

„Wenn wir von Anfang an das umgesetzt hätten, was wir in der letzten halben Stunde gezeigt haben, wäre die Partie wohl anders ausgegangen“, vermutete Schuler und lobte die Moral der Mannschaft. Die angepeilten Aufstiegsplätze bleiben allerdings auch nach dem 9. Spieltag weit weg.

Seguin spricht über „schlimme Zeit“

Die positiven Erkenntnisse des Abends gingen in der Enttäuschung über den nächsten Rückschritt unter. Dennoch gab es sie. So hinterließ Sommer-Transfer Seguin bei seinem etwas unerwarteten Startelf-Einsatz einen überzeugenden Eindruck. „Das war eine schlimme Zeit für mich, ich war in meiner Karriere noch nie so lange verletzt“, sagte der Mittelfeldspieler über die letzten Monate in der Zuschauerrolle.

Und auch Demmes Kurz-Auftritt ab der 70. Minute macht Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis am kommenden Samstagabend gegen Fortuna Düsseldorf. Mit mehreren sehenswerten Pässen hatte der 33-Jährige maßgeblichen Anteil an Herthas Umschwung.

Was die Berliner Fans aber am meisten freuen dürfte: Reese feierte sein Tor-Comeback. Der Kapitän war Herthas bester Mann auf dem Feld, bereitete das 1:3 vor, holte den Elfmeter raus und sorgte auch sonst immer wieder für Torgefahr. Ist damit der Knoten geplatzt?

© dpa-infocom, dpa:251019-930-179633/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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