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Haftstrafe: 23-Jähriger nach Angriff auf Autofahrer verurteilt

Weil er ein Bauschild auf die Stadtautobahn geworfen hat, ist ein 23-jähriger Mann am Montag vom Berliner Landgericht zu fünf Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden.

Berlin - Das Gericht sprach den Mann des versuchten Mordes, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Zugleich wurde die Unterbringung des Drogenabhängigen in einer Entziehungsanstalt angeordnet.

Der junge Mann hatte im September vergangenen Jahres eine Baustellenbake von der Kaiserdammbrücke in Charlottenburg auf die Stadtautobahn A 100 geworfen und dabei die Motorhaube eines BMW getroffen. Der 29-jährige Autofahrer kam mit dem Schrecken davon. An seinem Wagen entstand ein Schaden von rund 8800 Euro. Nach der Tat hatte der Angeklagte einen Augenzeugen, der ihn stellen wollte, ins Gesicht geschlagen und ihm eine Platzwunde an der Lippe zugefügt.

Wer im Dunklen derart gefährliche Gegenstände auf die Autobahn werfe, müsse damit rechnen, dass Fahrzeuge getroffen und Menschen getötet werden, betonte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Diese Auffassung teilte das Gericht. Sein Handeln sei "blitzgefährlich" und stelle einen Tötungsversuch dar, hieß es. Der Angeklagte habe aber nicht absichtlich einen Unfall herbeiführen wollen. Er sei "nicht altersgerecht entwickelt" und habe "einfach nicht konsequent bis zum Ende nachgedacht", sagte die Richterin.

Aufgrund des Drogenkonsums des Angeklagten ging das Gericht von einer erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit des Mannes aus. Er selbst hatte im Prozess ausgesagt, dass er das Bauschild nach einem Streit mit seiner Freundin aus Wut die Brücke hinunter warf. (tso/ddp)

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