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Inzwischen dran gewöhnt: Die Beschwerden über Wildschweine, die in Berliner Siedlungen und Gärten vordringen, sind in den vergangenen Jahren  zurückgegangen. „Die Berliner sind deutlich gelassener geworden“, hieß es. 

© Lino Mirgeler/dpa

Berliner passen sich an Wildschweine an: 2500 Wildschweine in Berlin erlegt – weniger Beschwerden über Tiere

Jäger haben erneut etwa 2500 Wildschweine in den Berliner Forsten erlegt. Die Anwohner sind im Umgang mit den Tieren mit den Jahren gelassener geworden.

In Berlin sind im Ende März beendeten Jagdjahr 2021/22 erneut etwa 2500 Wildschweine erlegt worden. Die Menge sei sehr hoch und entspreche etwa der des vorherigen Jagdjahres, sagte Wildtierreferent Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt der Deutschen Presse-Agentur.

Die Beschwerden über Wildschweine, die in Siedlungen und Gärten vordringen, sind laut Ehlert in den vergangenen Jahren  zurückgegangen. „Die Berliner sind deutlich gelassener geworden“, sagte der Experte. 

In der Saison 2019/2020 wurden nur rund 1700 Tiere erlegt. Wegen Kontaktbeschränkungen und Beherbergungsverboten waren laut Deutschem Jagdverband viele Drückjagden ausgefallen. Ein Jagdjahr dauert jeweils vom 1. April bis 31. März des Folgejahres.

Das Problem, dass Wildschweine aus den Berliner Wäldern auch in angrenzende Wohngebiete an den Stadträndern nach Nahrung suchen, sei nach wie vor aktuell, erläuterte Ehlert. Im Moment seien vor allem der Südosten und der Südwesten Berlins betroffen.

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Das Vordringen der Wildschweine in Gärten habe mit dem Wetter und dem Nahrungsangebot zu tun, sagte der Experte. „Grundsätzlich machen die Tiere das dann, wenn außerhalb des Waldes attraktivere Nahrung zu finden ist“. Das sei vor allem im Sommer der Fall, wenn die Gärten und Rasenflächen gesprengt würden. In feuchteren Böden seien Bodenorganismen wie Würmer und Schnecken aktiver und besser für die Wildschweine zu finden. „Wildschweine haben feine Nasen und werden auch von Pflanzen und Blumenzwiebeln angelockt“, so Ehlert.

In Jahren, in denen es ausreichend regne, wie etwa 2021, böten aber auch die Wälder genügend Nahrung. „In solchen Jahren haben wir am Wildtiertelefon deutlich weniger Beschwerden“, sagte Ehlert. Die meisten Menschen, die am Waldrand wohnen, hätten sich aber ohnehin daran gewöhnt und inzwischen vorgesorgt - mit dichten, festen Zäunen, über die Tiere nicht springen könnten. Beschwerden kämen vor allem von Anwohnern, die ihre Grundstücke nicht oder nur unzureichend, etwa mit Maschendraht, eingezäunt hätten. (dpa)

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