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Berlin: 3. April 1980

Vor 25 Jahren berichteten wir über einen Finanzbeamten im Hungerstreik

Seit dreieinhalb Jahren betreibt die Oberfinanzdirektion gegen einen 38jährigen Oberinspektor in der Finanzverwaltung ein Disziplinarverfahren. Der Anwalt des Beamten, Dr. Raue, kann sich an keinen Fall erinnern, der so lange Zeit in Anspruch genommen hätte. Er will jetzt namens seines Mandanten Klage auf Abschluß des Verfahrens beim Verwaltungsgericht erheben. Die Vorwürfe gegen den Beamten lägen vier Jahre zurück und hätten sich auf zu langsames Arbeiten bezogen. Der Beamte nimmt aus Protest gegen die schleppende Behandlung seiner Angelegenheit seit Montag keine feste Nahrung mehr zu sich. Er teilte uns mit, er lege es nicht darauf an, mit Fasten arbeitsunfähig zu werden. Er stünde unter ärztlicher Kontrolle und würde sofort wieder Nahrung zu sich nehmen, wenn sich ernsthafte Schwächezeichen bemerkbar machen.

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