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Polizeiwagen vor dem Kriminalgericht in Berlin-Moabit. Symbolbild.

© picture alliance / dpa

Anklage wegen Brandstiftung: 30-Jähriger soll sieben Feuer im Berliner Kriminalgericht gelegt haben

Offenbar wollte er verhindern, dass seine Verhandlung stattfindet – und versuchte deshalb, das Kriminalgericht Moabit anzuzünden. Dort wird er jetzt angeklagt.

Fünf Wochen nach den Feuern im Kriminalgericht Berlin-Moabit hat die Staatsanwaltschaft einen 30-Jährigen wegen schwerer Brandstiftung angeklagt. Ihm wird zur Last gelegt, in den Mittagsstunden des 3. März an sieben Stellen im Altbau des deutschlandweit größten Strafgerichts Feuer gelegt zu haben. Der 30-Jährige ist bisher nicht vorbestraft. 

Auf mehreren Etagen wurden Feuer gelegt

Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte am Donnerstag mit, sie gehe davon aus, dass der Angeklagte das Gericht für eine Zeit nicht nutzbar machen wollte. Am Tag der Tat sei der Mann um 14.15 Uhr als Angeklagter zu einem Gerichtstermin im Gebäude geladen gewesen. Es ging um den Vorwurf der Nachstellung.  

Kurz zuvor soll er demnach spontan beschlossen haben, auf mehreren Etagen des Kriminalgerichts Baumaterialien, einen Wagen mit Elektroschrott und Papier in mehreren Toiletten anzuzünden. Der Verdächtige war nach der Tat festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. 

Ein Polizist erlitt eine Rauchgasvergiftung

Nach früheren Angaben von Ermittlern soll er bei der Festnahme betrunken gewesen sein. Bei dem Brand in dem Gericht an der Turmstraße erlitt ein Justizwachtmeister eine Rauchgasvergiftung. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hatte betont, durch die schnelle Reaktion von Feuerwehr, Polizei und Justiz-Beschäftigten habe sich ein größerer Brand vermeiden lassen. 

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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft mussten das Gebäude geräumt und alle Gerichtsverhandlungen unterbrochen werden. Der reguläre Betrieb konnte erst am nächsten Tag wieder aufgenommen werden. Die Höhe des Sachschadens ist bislang nicht bekannt. (Tsp, dpa)

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