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SERIE BERLINER Chronik: 5. Februar 1990

Minister ohne Geschäftsbereich und ein Wahlkampf ohne Wessis

JAHRE

EINHEIT

Die Volkskammer stimmt der Erweiterung des Kabinetts Modrow zu einer „Regierung der nationalen Verantwortung“ bei 16 Gegenstimmen und 73 Enthaltungen zu. Der Regierung gehören acht Minister ohne Geschäftsbereich aus der Opposition an. Damit sind es 36 Minister, die PDS hat ihre Mehrheit im Kabinett verloren. Die Minister ohne Geschäftsbereich sind Tatjana Böhm (Unabhängiger Frauenverband), Rainer Eppelmann (Demokratischer Aufbruch), Sebastian Pflugbeil (Neues Forum), Matthias Platzeck (Grüne Partei), Gerd Poppe (Initiative Frieden und Menschenrechte), Walter Romberg (SPD), Klaus Schlüter (Grüne Liga) und Wolfgang Ullmann (Demokratie Jetzt). Platzeck macht später in der SPD Karriere und ist heute Ministerpräsident in Brandenburg.

Der Runde Tisch spricht sich mehrheitlich dafür aus, dass keine Gastredner aus dem Westen im Wahlkampf der DDR auftreten. Die kleineren Gruppierungen fürchten um ihre Chancengleichheit. Gegen den Antrag von Gerd Poppe, auf westliche Wahlkämpfer zu verzichten, stimmen die CDU, der Demokratische Aufbruch, die SPD und die LDPD. Der Tagungsleiter Monsignore Decker stellt fest, trotz des Beschlusses sei es „Sache der Parteien, wie sie sich verhalten“. In Bonn machen CDU/CSU, FDP und SPD klar, dass sie sich an die Vorgabe des Runden Tisches nicht halten werden. Gru

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